Inhalt: Kleinstadt-Polizist Deniz (Erkan Acar) verlebt mit seinen Kollegen Rocky (Adrian Topol), Netti (Sanne Schnapp) und Hagen (Alexander Hörbe) sowie Boss Rainer (Alexander von Glenck) ein eigentlich gemütliches Leben. In ihrem verschlafenen Nest existiert fast keine Kriminalität, wodurch der Erholungsfaktor in der Polizeistation sehr hoch steht. Das ändert sich, als die ehrgeizige Tina (Sina Tkotsch) eines Tages vor der Tür steht. Sie soll die Lage vor Ort bewerten und entscheiden, ob die Station geschlossen werden kann. Es muss also schnell ein Plan her. Kurzerhand wechseln Deniz und Kollegen die Seiten und sorgen für eine steigende Kriminalitätsrate, um die eigenen Jobs zu retten. Und dann kommt es plötzlich zu einem echten Fall.
Kritik: Die meisten Zuschauer dürften Alexander Schubert als Albrecht Humboldt aus der „Heute Show“ kennen. Vor runden drei Jahren konnte man ihn dann in dem skurrilen, unbedingt sehenswerten Genre-Geheimtipp „Schneeflöckchen“ erleben, in dem er als Drehbuchautor Ärger mit den eigenen Figuren bekam. Dieser Job scheint bei allen Beteiligten Eindruck hinterlassen zu haben, da Schubert nun mit dem größtenteils gleichen Team sein Debüt als (tatsächlicher) Drehbuchautor und Regisseur gefeiert hat. Basierend auf dem schwedischen Kultfilm „Kopps“ taucht „Faking Bullshit“ in die Welt von Polizisten ein, die um die eigene Daseinsberechtigung kämpfen. Dabei geht diese Neuauflage aber eigene Wege und spinnt das Konzept mit zeitgemäßem Ton und einem spaßigen Kunstraub-Plot weiter.
Es entwickelt sich größtenteils harmlose Comedy-Unterhaltung, die in rasanten und durchaus abwechslungsreichen 103 Minuten zwischen Geschlechterklischees, Helden-Fantasien und Kleinstadt-Mief eine erstaunlich hohe Gag-Trefferquote liefert. Obwohl – oder gerade weil – inhaltliche Glaubwürdigkeit nicht oberste Priorität hat, funktioniert „Faking Bullshit“ in seinem bewusst kleinen Universum. Ein Garant dafür sind die gut aufgelegten Darsteller. Herzstück ist der vielseitige Erkan Acar, der hier mit schluffigem Charme den Ton des Geschehens angibt. Gerade seine Zankereien mit der wunderbar verkniffenen Sina Tkotsch sind ein sicherer Unterhaltungslieferant. Auch der Kollegenkreis Adrian Topol, Sanne Schnapp, Alexander Hörbe und Alexander von Glenck trägt einen gewichtigen Teil zu der schrulligen Geschichte bei. Als Nebendarsteller ragt (wie so oft) Bjarne Mädel heraus, der als eigenartiger Obdachloser von den Dorf-Polizisten eingespannt wird. In weiteren Parts geben sich weitere „Schneeflöckchen“-Veteranen wie Xenia Assenza und Reza Brojerdi die Klinke in die Hand.
Auch wenn „Faking Bullshit – Krimineller als die Polizei erlaubt!“ ein bisschen mehr Biss und Schärfe vertragen hätte, ist Alexander Schuberts Erstlingswerk hinter der Kamera eine aufrichtig witzige Krimi-Komödie, die auch ohne große Nährwerte empfohlen werden kann.
3,5 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 25.02.2021 auf DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
Quelle: Telepool, LeinwandreporterTV, YouTube
Faking Bullshit - Krimineller als die Polizei erlaubt!
Originaltitel: | Faking Bullshit - Krimineller als die Polizei erlaubt! |
Regie: | Alexander Schubert |
Sprecher: | Erkan Acar, Sina Tkotsch, Adrian Topol |
Genre: | Komödie, Krimi |
Produktionsland/-jahr: | Deutschland, 2020 |
Verleih: | Telepool |
Länge: | 103 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Kinostart: | 10.09.2020 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Telepool
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 25.02.2021
Review: Faking Bullshit (Kino)