Inhalt: Mitte der 1880er steckt der junge Wiener Arzt Sigmund Freud (Robert Finster) in einer tiefen Schaffenskrise, da niemand seine Theorien zur Hypnose ernst nehmen will. Zur gleichen Zeit hält eine Reihe brutaler und rätselhafter Morde die Stadt in Atem. Eher zufällig wird Freud ein Teil des Falls. Zusammen mit dem traumatisierten Ermittler Inspektor Alfred Kiss (Georg Friedrich, „Stereo“) und der übersinnlich begabten Fleur Salomé (Ella Rumpf, „RAW“) stößt er in die Untiefen der menschlichen Natur vor.
Kritik: Als Begründer der modernen Psychoanalyse ist Sigmund Freud ein Name, den wohl fast jeder irgendwann schon mal gehört hat. In Marvin Krens Serie „Freud“ wird er in jungen Jahren Teil eines fiktiven Mordkomplotts in Wien. Wer jetzt erwartet, tiefere Einblicke in das Leben des Titelhelden zu bekommen, wird hier sicherlich ziemlich enttäuscht werden. Viel mehr hätte die Serie wohl exakt gleich funktioniert, wenn die Hauptfigur nicht anwesend wäre. Zwischen „Babylon Berlin“ und „Penny Dreadful“ entsteht eine durchaus hochwertig anmutende Mixtur aus finsterem Krimi und blutigen Gothic-Horror. Das ist für sich genommen durchaus gut anzusehen, lässt aber wirkliche Einfälle vermissen.
Die Handlung mit Mordverschwörung, freudschen Karriereambitionen und eskalierender österreichisch-ungarischer Beziehung ist zweckdienlich, ohne aber die erhoffte atmosphärische Dichte zu bieten. Schauspielerisch wird auch eher solide Kost geboten. Robert Finster ist als nomineller Protagonist brauchbar, hätte aber gern noch etwas charismatischer wirken können. Ella Rumpf ist als gequältes Medium sicherlich das beste Element von „Freud“. Ihr vielseitiger Auftritt hätte noch besseres Material verdient gehabt. Von den Nebendarstellern muss man Charakterkopf Georg Friedrich hervorheben. Als vom Krieg geschädigtes Raubein erwischt er hier eine Paraderolle.
An sich ist „Freud“ auf allen Ebenen zu gut gemacht, um wirklich als Fehlschlag zu gelten. Ohne Kontext bliebe hier ein schick bebilderter, recht brutaler Horror-Krimi. Leider verpassen es die Macher, die reale Hauptfigur wirklich ins Geschehen einzubinden. Da man darüber hinaus viele zentrale Handlungselemente und Momente anderweitig schon merklich besser gesehen hat, muss der Achtteiler zumindest als kleine Enttäuschung gewertet werden.
Die Box ist ab dem 29.10.2021 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Die stimmigen Grusel-Bilder müssen sich nicht vor den großen Brüdern des Genres verstecken. In kräftigen, kontrastreichen Aufnahmen taucht „Freud“ in die dämonisch-blutigen Straßen Wiens ein. Schärfe und Detaildarstellung sind nicht immer perfekt, aber absolut ordentlich. Die eher dunkle Farbpalette wird hauptsächlich von knalligen Rottönen ergänzt. Wirklich nennenswerte Bildfehler sind nicht aufgefallen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton nutzt die Gothic-Atmosphäre des Geschehens gut aus und bietet in den Kanälen der Stadt und bei verschiedenen Visionen den einen oder anderen netten Effekt. Die sonstige Abmischung von Hintergrundgeräuschen und Score ist unspektakulär, bleibt aber zu jeder Zeit zweckdienlich. Die Dialogwiedergabe ist problemlos (wenn auch aufgrund des teils starken Wiener Dialekts nicht immer für jeden Zuschauer verständlich).
4 von 5 Punkten
Extras: Als Bonusmaterial liegt ein 16-seitiges Booklet inkl. Interview mit Regisseur Marvin Kren sowie ein Audiokommentar zu Folge 1 mit Regisseur Marvin Kren, Drehbuchautor Benjamin Hessler und Filmwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Stiglegger bei.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Pandastorm Pictures, YouTube
Originaltitel: | Freud Staffel 1 |
Regisseur: | Marvin Kren |
Schauspieler: | Robert Finster, Ella Rumpf, Georg Friedrich |
Genre: | Serie, Thriller, Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2021 |
Verleih: | Pandastorm Pictures |
Länge: | 8 x 55 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Glücksstern PR
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 02.11.2021
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