Inhalt: Als die Eltern der 16-jährigen Ruby (Leelee Sobieski, „Wicker Man – Ritual des Bösen“) bei einem Unfall sterben, werden sie und ihr Bruder Rhett (Trevor Morgan) von Terry (Stellan Skarsgård, „Chernobyl“) und Erin Glass (Diane Lane, „Im Netz der Versuchung“) aufgenommen. In einem riesigen Haus in Malibu scheinen die Geschwister bei dem freundlichen Paar das große Los gezogen zu haben. Doch Ruby misstraut den Zieheltern, die sich schon ein bisschen zu offensiv in das Leben der Kinder einbringen. Ein Schuldeneintreiber, der eines Tages an der Tür des Filmproduzenten Terry auftaucht, erhärtet den Verdacht, dass die Adoption nicht nur zwischenmenschliche Gründe hatte. Es dauert nicht lange, bis die Situation für Ruby wirklich gefährlich wird.
Kritik: Vor rund 20 Jahren gaben sich im Kino verschiedene Hochglanz-Thriller von extrem unterschiedlicher Qualität die Klinke in die Hand. Genau in diese Schiene passt „The Glass House“, der im Jahr 2001 von dem hauptsächlich für seine Serien-Arbeiten bekannten Daniel Sackheim inszeniert wurde. Herausgekommen ist ein gut ausgestatteter, arg überkonstruierter Genrebeitrag, der gar nicht mehr als durchkomponierte Unterhaltung bieten will. Ein Highlight dieser losen Gebrüder-Grimm-Adaption ist sicherlich die Haupt-Location. Das gläserne, stimmungsvoll kühl designte Haus funktioniert im wörtlichen und übertragenen Sinne als wichtiger Baustein der Überwachungsatmosphäre des Films.
Ansonsten bleibt „The Glass House“ recht vorhersehbar, stellenweise albern, aber trotzdem spannend genug, um dem Geschehen von Anfang bis Ende gerne zu folgen. Mittlerweile hat sich Leelee Sobieski fast vollständig aus dem Schauspielgeschäft zurückgezogen. Vor 20 Jahren schien sie auf dem Sprung zum Superstar zu sein. Auch wenn die schöne Blondine, die in dem Film eine Minderjährige spielt, fast schon unangenehm sexualisiert wird (Michael Bay dürfte begeistert sein…), liefert sie eine etwas zu emotionskarge, aber ordentliche Protagonistin. Stellan Skarsgård gibt einen wahrlich nicht subtilen und dennoch effektiven Wolf im Schafspelz. Diane Lane und Trevor Morgan halten sich – wie der als Familienanwalt vertretene Bruce Dern („The Hateful 8“) – eher im Hintergrund auf.
Der ausgesprochen konventionell gehaltene Film hat bis zu seinem überdrehten Schlussakkord recht wenig, was wirklich im Gedächtnis bleiben würde. Davon abgesehen ist „The Glass House“ solide und effektive Thriller-Unterhaltung, die ihre simple Prämisse konsequent umsetzt.
Der Film ist ab dem 22.10.2021 im Mediabook (Blu-ray + DVD) erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Columbia hat einem knapp 20 Jahre alten Film, bei dem die visuelle Komponente eine hohe Rolle spielt, (wieder) einen guten Transfer spendiert. In fast schon steril kühlem Look, der auf viele blau-graue sowie metallische Farbtöne setzt, punktet man mit einer überzeugenden Schärfe und Detaildarstellung. Kontraste und Schwarzwert offenbaren keine wirklich augenfälligen Schwächen. Bis auf kleine Unsauberkeiten ist das Bild ruhig und sauber.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind eher zurückhaltend ausgefallen. Nur selten kommt wirkliche Räumlichkeit zum Einsatz. Allgemein wirken die Effekte etwas schwachbrüstig – wenn auch sauber abgemischt. Der prasselnde Regen sorgt noch am ehesten für eine nennenswert akustische Atmosphäre. Die Dialogwiedergabe ist in beiden Tonfassungen ohne hörbare Fehler. Die DVD enthält beide Tonfassungen in Dolby Digital 5.1.
3,5 von 5 Punkten
Extras: In der stabilen Hülle befindet sich ein 20-Seiten-Booklet mit Filmbildern und Texten von Christoph N. Kellerbach. Ein paar entfernte Szenen (5 Minuten) und kurze Interview-Clips (3 Minuten) komplettieren die Box.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Seit dem 01.09.2021 ist der Film im Programm von Netflix zu sehen.
Quelle: Yakumonia, YouTube
Originaltitel: | The Glass House |
Regie: | Daniel Sackheim |
Darsteller: | Leelee Sobieski, Diane Lane, Stellan Skarsgård |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2001 |
Verleih: | Justbridge Entertainment |
Länge: | 106 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Facebook-Seite von Justbridge Entertainment
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 25.10.2021
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