Inhalt: Nachdem die Studentenverbindung aus dem Nachbarhaus vertrieben worden ist, konnten Mac (Seth Rogen, „Steve Jobs“) und Kelly (Rose Byrne, „The Place Beyond the Pines“) endlich ein ruhiges Familienleben führen. Da Kelly jetzt wieder schwanger ist, wollen die beiden ein neues Haus kaufen und ihre aktuellen vier Wände abgeben. Sie haben auch schon ein potentielles Pärchen gefunden, das einziehen würde, doch diese haben sich eine einmonatige Bewährungsfrist erbeten, um sich die Entscheidung zu überlegen. Genau in dieser Zeit ziehen neue Nachbarinnen ein: Shelby (Chloe Grace Moretz, „Die 5. Welle“) kommt mit ihrer ganzen Schwesternschaft. Mac und Kelly sind der Panik nahe, da die Studentinnen gar nicht daran denken, einen Monat auf Partys zu verzichten. Da taucht Teddy Sanders (Zac Efron, „Dirty Grandpa“) wieder auf. Da sein bester Kumpel Pete (Dave Franco, „Die Unfassbaren 2 – Now You See Me“) heiraten wird und eine Karriere für den vorbestraften Teddy nicht absehbar ist, sucht er nach einer neuen Aufgabe. Als er dabei mit Shelby und ihren Leuten aneinander gerät, greift das alte „Der Feind meines Feindes…“-Prinzip: Teddy bietet Mac und Rose seine Hilfe an, die Unliebsamen zu vertreiben. Doch die Mädchen sind wahrlich nicht einfallslos.
Kritik: Es ist etwa zwei Jahre her, da überraschten Nicholas Stoller und Seth Rogen mit ihrem Nachbarschafts-Krieg „Bad Neighbors“, der Zac Efron als talentierten Komiker einführte und mit seinem lauten, aber erstaunlich treffsicheren Humor zum Hit avancierte. Wer die Maschinerie Hollywoods seit ein paar Jahren kennt, dürfte über die Entscheidung, ein Sequel zu dem Film zu drehen, etwa so schockiert sein, wie über die Nachricht, dass Silvester dieses Jahr am 31.12. stattfindet. Es blieb eigentlich nur die Frage, ob sich die Macher wirklich etwas Neues einfallen lassen, oder ob sie einfach das Pauspapier herausholen. Die Antwort ist dann doch eher ernüchternd. Das Schema bleibt bis auf den Austausch einer Burschen- durch eine Schwesternschaft und ein paar eher harmlosen politischen Einschüben zum Thema Sexismus deckungsgleich. Einzig eine extrem aufgedrehte Szene auf einer Parkplatz-Party will hier wirklich hervorstechen. Ansonsten bemüht der Film die Fortsetzungsregeln, die uns schon der Horror-Kultfilm „Scream“ gelehrt hat: Es wird noch lauter, noch provokanter und noch ekliger.
Wer den ersten Teil noch im Kopf hat, wird sich fragen, ob es nicht etwas zu viel werden könnte und mit der Vermutung Recht behalten. Beispiel gefällig? Gleich zur Eröffnung kotzt Kelly Mac während des Geschlechtsakts ins Gesicht und der reagiert mit der Frage: „Ist es komisch, dass ich gerade gekommen bin?“. Nach diesem Tod jeder Comedy geht es zwar ein wenig bergauf. Wirkliche Lacher gibt es in dem Film aber fast ausschließlich, wenn er Einfälle aus dem Vorgänger aufwärmt. Es ist ja daneben sicher keine schlechte Idee, auf die Ungleichbehandlung von Mann und Frau im Studentenleben hinzuweisen. Dann wäre es aber auch klug, die Studentinnen nicht als komplette Idioten zu verkaufen. Im Gegensatz zu Teddy Sanders und seine Kumpanen, die zwar naive Knallköpfe waren, aber immer noch für den Alltag zu gebrauchen schienen, würde man Shelby und Co. jegliche Lebenstüchtigkeit absprechen. Das ist doppelt schade, da Chloe Grace Moretz durchaus einen witzigen Part spielt.
Seth Rogen und Rose Byrne agieren ziemlich auf Auto-Pilot. Da ihren Charakteren keine nennenswerte Entwicklung zugestanden wird, gibt es hier auch nicht viel zu entdecken. Der deutlich beste Part am Film ist Zac Efron. Als Berufs-Teenager, dessen Freunde zu seinem Entsetzen erwachsen geworden sind, spielt er eine tragikomische Rolle, die dieser ansonsten unstrukturierten Gag-Parade ein wenig Halt gibt. Daneben gelingt es ihm erneut, wirklich witzig zu sein. Ike Barinholtz („Suicide Squad “) kann zumindest mit einem netten Running-Gag rund um ein Clowns-Kostüm punkten.
Es wäre am Ende wohl besser gewesen, den vulgären Spaß des Vorgängers für sich stehen zu lassen. „Bad Neighbors 2“ bleibt am Ende eine recht uninspirierte und schon nervig chaotische Klamotte, die von Zac Efron zumindest teilweise gerettet werden kann.
Der Film ist ab dem 15.09.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Optisch ist der Film deutlich besser gelungen. Schärfe und Detaildarstellung sind durchgängig ziemlich gut. Nur bei den in Neon-Farben getauchten Party-Sequenzen geht hier und da etwas verloren. Die Farben sind immer kräftig, natürlich und entsprechen dem modernen Komödien-Look. Die Kontraste und der Schwarzwert sind ebenfalls gut eingestellt. Unsauberkeiten und Rauschen sind in dieser sauberen Präsentation kaum zu sehen gewesen.
4 von 5 Punkten
Ton: Während die englische Fassung in einer verlustlosen DTS-HD MA 5.1-Fassung vorliegt, müssen sich die Zuschauer der deutschen Synchro mit einer etwas reduzierten DTS 5.1-Fassung begnügen. Räumliche Aktivität und Bässe werden hauptsächlich durch den omnipräsenten, elektronischen Soundtrack ausgelöst. Die Dialoge sind immer gut zu verstehen und auch bei den Party-Szenen gut priorisiert. Hier und da sorgen auch noch ein paar Hintergrundgeräusche für Aktivität auf den äußeren Boxen.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Die Blu-ray enthält neben dem Film einige unveröffentlichte Szenen (24 Minuten), ein Gag Reel (5 Minuten), die Featurettes „Line-O-Rama“, „Nu-Nachbarn“, „Die verlorenen Freunde kehren zurück“, „Die Frauen haben das Sagen“ und „Ultimative Parkplatzparty“ (insgesamt 29 Minuten) sowie ein Audiokommentar mit Co-Autor/Regisseur Nicholas Stoller und Produzent James Weaver.
4 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 16.11.2021 im Programm von Netflix und ab dem 08.02.2022im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: Universal Pictures Germany, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Neighbors 2: Sorority Rising |
Regie: | Nicholas Stoller |
Darsteller: | Seth Rogen, Rose Byrne, Zac Efron, Chloe Grace Moretz |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2016 |
Verleih: | Universal Pictures Germany |
Länge: | 92 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
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