Inhalt: Wegen Unzucht mit einem minderjährigen Jungen landet der Schauspieler Martin Kurath (Jürgen Prochnow, „Die dunkle Seite des Mondes“) im Gefängnis. Im Zuge einer Gefängnis-Theateraufführung lernt er Thomas Manzoni (Ernst Hannawald), den 16 Jahre alten Sohn des Gefängnis-Direktors (Walo Lüönd), kennen und lieben. Nach der Entlassung von Martin wollen die beiden Männer eine Beziehung führen. Die Eltern von Thomas haben aber andere Pläne und schicken ihren Sohn in eine Erziehungsanstalt. Trotz eisernem Willen nagt der knallharte Alltag an der Substanz des jungen Mannes. Thomas trifft eine drastische Entscheidung.
Kritik: In den 80er-Jahren avancierten Regisseur Wolfgang Petersen („Die unendliche Geschichte“) und Produzent Bernd Eichinger zu internationalen Stars. Im Jahr 1977 sorgten die beiden bei der TV-Uraufführung von „Die Konsequenz“, der auf dem biografischen Roman von Alexander Ziegler basiert, für massive Kontroversen. Zwischen Skandalfilm und mutigem Appell für Toleranz spaltete der Film die Massen. Die Geschichte über die gleichgeschlechtliche Liebe zwischen einem sehr jungen und einem mit beiden im Leben stehenden Mann war sicherlich ihrer Zeit voraus und hat Aspekte, die heute noch problematisch wären. Dennoch ist die inhaltliche Brisanz zum Zeitpunkt dieser Wiederveröffentlichung nur noch zu erahnen.
„Die Konsequenz“ ist im Zentrum eine einfühlsam und authentisch erzählte Romanze, die mit zahlreichen Widerständen zu kämpfen hat. Dabei ist der Film aber inhaltlich derart mit Drama und auch einigen Klischees überladen, dass die aufrichtige Emotionalität des Geschehens schon ein wenig in den Hintergrund rückt. Darüber hinaus wirkt die tragische Liebesgeschichte an der einen oder anderen Stelle ein wenig altbacken. Zeitlos sind die Leistungen von Jürgen Prochnow und dem Laiendarsteller Ernst Hannawald, die eine erstklassige Chemie haben und in den gemeinsamen Sequenzen für die stärksten Phasen des Films sorgen. Die Nebenfiguren sind allenfalls zweidimensional.
Auch wenn „Die Konsequenz“ in allen Belangen eine sehr ordentliche Produktion ist, fehlt qualitativ ein ganzes Stück, um den vielzitierten Klassikerstempel zu rechtfertigen. So bleibt trotz starker Hauptfiguren ein Werk, dass heutzutage weniger als ungewöhnlicher Spielfilm und mehr als interessantes Zeitdokument funktioniert.
Der Film ist ab dem 09.06.2022 auf Blu-ray, DVD und digital erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Der Look der Blu-ray ist ziemlich gut. Das Schwarz-Weiß-Bild im 4:3-Format ist angenehm sauber und detailreich, ohne dabei zu glatt oder makellos zu wirken. Die Bildschärfe ist bei Nahaufnahmen wirklich überzeugend. In den anderen Sequenzen wird diesbezüglich zumindest ordentliche Kost geboten. Die Grautöne sind sauber abgestuft, Schwarzwert und Kontraste offenbaren keine Probleme. Für einen 45 Jahre alten Low-Budget-Film ist die gezeigte Qualität beachtlich.
4 von 5 Punkten
Ton: Auch auf der Blu-ray müssen sich die Zuschauer mit einer Dolby Digital 2.0-Tonspur begnügen. Diese reicht aber vollkommen aus, um den ruhigen Inhalt ansprechend zu transportieren. Die Abmischung ist sauber und ohne deutliche Tonprobleme. Zentral sind natürlich die Dialoge, die nicht immer satt und voll klingen, aber immer gut verständlich sind.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Das 16-seitige Booklet lag diesem Besprechungsmuster nicht bei. Weiteres Bonusmaterial ist nicht vorhanden.
Ohne Bewertung
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Croco Film, YouTube
Originaltitel: | Die Konsequenz |
Regie: | Wolfgang Petersen |
Darsteller: | Jürgen Prochnow, Ernst Hannawald, Werner Schwuchow |
Genre: | Drama |
Produktionsland/-jahr: | Deutschland, 1977 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 96 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 09.06.2022
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