Inhalt: Der Familienvater James Harper (Chris Pine, „Wonder Woman“) ist Soldat aus Überzeugung. Als er nach einer Knieverletzung und damit zusammenhängendem Medikamenten-Missbrauch aus dem Dienst entlassen wird, ist die finanzielle Not groß. Sein enger Kumpel und Ex-Kamerad Mike (Ben Foster, „Leave No Trace“) kommt mit dem rettenden Job-Angebot: James soll für den militärischen Dienstleister Rusty Jennings (Kiefer Sutherland, „Twin Peaks – Fire Walk With Me“) arbeiten, der nur Aufträge im Sinn der nationalen Sicherheit annimmt. Auf seiner ersten Mission landet Harper in Berlin, wo er einen Terroristen (Fares Fares, „Chernobyl“) außer Gefecht setzen soll. Doch die Situation ist ganz anders als zunächst gedacht.
Kritik: Der schwedische Filmemacher Tarik Saleh ist seit über 20 Jahren in seinem Berufsfeld unterwegs. Auf den großen Durchbruch musste er aber bis ins Jahr 2017 warten. Mit dem herausragenden Thriller „Die Nile Hilton Affäre“ sorgte er für internationale Aufmerksamkeit und weckte auch auf dem US-Markt Interesse. Nachdem er Folgen von „Westworld“ und „Ray Donovan“ inszenieren durfte, ist „The Contractor“ nun sein englischsprachiges Langfilm-Regiedebüt. In Ansätzen ist sein Talent hier deutlich erkennbar. Eine sehr atmosphärische Optik und ein gutes Gespür, diesem Slowburner in jeder Phase ein angemessenes Tempo zu verpassen, geben dem Action-Thriller eine gute Grundlage.
Leider kann das Drehbuch von (dem erstmals seit 15 Jahren als Autor aktiven) J.P. Davis da nicht mithalten. Es entwickelt sich eine bis auf die letzte Nachkommastelle vorhersehbare Spionage-Verschwörungs-Geschichte, bei der sich trotz handwerklicher Bemühungen von allen Seiten gar keine richtige Spannung entwickeln kann. Die wahrscheinlich größte Stärke von Skript und Film ist der Protagonist James Harper, dem man mit Ecken, Kanten und Verletzlichkeit gerne auf seinem Weg folgt. Ein großes Lob gebührt da Chris Pine, der diesem wortkargen Veteranen Leben und Glaubwürdigkeit verleiht. Auch seine Chemie mit Ben Foster, die bereits in (dem weit überlegenen) „Hell Or High Water“ Seite an Seite aktiv waren, zahlt sich in „The Contractor“ aus.
Trotz hochkalibriger Besetzung kommt ansonsten kein weiterer Schauspieler wirklich zum Zug. So sind u.a. „Die Nile Hilton Affäre“-Hauptdarsteller Fares Fares, Kiefer Sutherland, Gillian Jacobs („Life Partners“), Nina Hoss („Pelikanblut“) und Eddie Marsan („Southcliffe“) nur nominell im Film vertreten.
Mit einer etwas ausgefeilteren Story wäre „The Contractor“ wahrscheinlich ein richtig guter Film geworden. So bleibt ein sauber erzählter, gespielter und bebilderter Action-Thriller, der viel zu generisch ist, um nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben.
Der Film ist ab dem 29.07.2022 auf DVD, Blu-ray, 4K UHD Blu-ray und digital erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Der bewusst etwas ausgewaschene und körnige Look mit kühler Farbpalette passt zur Atmosphäre des Films. Schärfe und Detaildarstellung sind abgesehen von ein paar hektischen Momenten überzeugend. Kontraste und Schwarzwert offenbaren ebenfalls keine großen Probleme.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 7.1-Ton liefern für einen Action-Blockbuster mittlerer Preisklasse ein passables Ergebnis. Der ruhige erste Akt spielt sich natürlich hauptsächlich im Frontbereich ab. Allenfalls vereinzelte Hintergrundgeräusche und der Score sorgen für ein wenig räumliche Aktivität. Das steigert sich im Verlauf des Films, auch wenn man den Sound in den Action-Setpieces sicherlich schon spektakulärer gehört hat. Die Dialogwiedergabe ist in beiden Fassungen problemlos.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Vier recht ausführliche Interviews (insgesamt 41 Minuten) und ein paar Trailer komplettieren die Blu-ray.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 20.12.2023 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: Leonine, YouTube
The Contractor
Originaltitel: | Violence of Action |
Regie: | Tarik Saleh |
Darsteller: | Chris Pine, Ben Foster, Kiefer Sutherland |
Genre: | Action, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA/Deutschland, 2022 |
Verleih: | Leonine Distribution |
Länge: | 105 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Leonine Distribution