Inhalt: Nach dem Schulabschluss ziehen die sehr unterschiedlichen Freundinnen Chisato (Akari Takaishi), aufgedreht und extrovertiert, sowie Mahiro (Saori Izawa), still und in sich gekehrt, in eine gemeinsame WG. Mit der Haushaltsführung tut sich das Duo ähnlich schwer wie mit dem Erhalt von Nebenjobs in Restaurants und Supermärkten. Zum Glück haben die beiden einen Hauptjob, in dem sie äußerst talentiert sind: Als Auftragskillerinnen räumen sie im Namen der Kundschaft unliebsame Subjekte aus dem Weg. Leider hat sich zuletzt ein wichtiger Geschäftspartner einer Yakuza-Familie vor die Waffenmündungen des Duos verirrt. Jetzt müssen die Teenagerinnen all ihre Waffen laden, um gegen eine anrückende Gangstertruppe zu bestehen.
Kritik: Mit „Baby Assassins“ verfilmte der japanische Regisseur Yugo Sakamoto ein eigenes Drehbuch. Es entwickelt sich eine vielversprechende Mischung aus schrägem Killer-Thriller, Martial-Arts-Action und Coming-of-Age-Drama. Wenig überraschend, wirkt der Film an einigen Stellen etwas uneben. Nach einer urkomischen und toll choreographierten Einleitungssequenz verzichtet „Baby Assassins“ längere Zeit auf physische Action und fokussiert sich auf den Alltag der schrulligen Teenagerinnen. Zwischen einem stets albernen und überdrehten Grundton und emotional ernsthafter Figurenentwicklung wirkt das Geschehen zeitweise auf anstrengende Art chaotisch.
Dabei sind die Prämisse und die drollig-psychotischen Protagonistinnen interessant genug, um das Unterhaltungslevel hoch zu halten. Spätestens in der grandiosen Schlussviertelstunde, in der Sakamoto das volle Potenzial seiner Idee ausschöpft, wird das Publikum für die Geduld in den weniger geglückten Momenten entschädigt. Die beiden Hauptdarstellerinnen waren Glücksgriffe. Als stets gut gelauntes „Popular Girl“, das sich frei von einem moralischen Kompass durch den Alltag lächelt, ist Akari Takaishi ziemlich köstlich. Sie wird aber noch von ihrer Kollegin Saori Izawa überboten, die als übellaunige Hängerin vor allem in den beiden Action-Centerpieces (die für Mahiro viel zu anstrengend sind) glänzen darf.
Sicherlich ist „Baby Assassins“ ein ganzes Stück davon entfernt, ein perfekter (oder stellenweise nur ein guter) Film zu sein. Dank zwei tollen Protagonistinnen und ein paar waschechten Highlights reicht es aber problemlos zu vergnüglicher Unterhaltung, die durchaus Vorfreude auf das in Japan bereits erschienene Sequel weckt.
Der Film ist ab dem 29.09.2023 auf DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: „Baby Assassins“ spielt oft an schlecht beleuchteten Orten, was kombiniert mit einer etwas flachen Kontrastierung zu einer nicht immer ganz idealen Schärfe und Detaildarstellung führt. Die stark stilisierte Farbpalette passt zu den skurrilen, fast comichaften Begebenheiten. Auch wenn das Bild stellenweise etwas unruhig daher kommt, wirkt die Präsentation ziemlich rund und passend.
4 von 5 Punkten
Ton: Neben dem deutschen DTS-HD MA 5.1-Spur liegt auch noch die japanische Originalversion in DTS-HD MA 2.0 vor. Die ziemlich auf die Front fokussierte Präsentation zeigt allenfalls in den Actionszenen vereinzelte direktionale Momente. Bei der Dialogwiedergabe gibt es keine Probleme. Ansonsten ist die Abmischung ziemlich unspektakulär, aber zweckdienlich.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Busch Media, YouTube
Baby Assassins
Originaltitel: | Beibî warukyûre |
Regie: | Yugo Sakamoto |
Darsteller: | Akari Takaishi, Saori Izawa, Masanori Mimoto |
Genre: | Action, Komödie |
Produktionsland/-jahr: | Japan, 2021 |
Verleih: | Busch Media Group |
Länge: | 95 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Busch Media