Inhalt: Gerade am Rande der Volljährigkeit kann es Bo (Elena Kampouris) kaum erwarten, ihr Heimatkaff zu verlassen. Seitdem die anliegenden Maisfelder so langsam absterben und verdorren, gibt es ohnehin kaum noch Leute, die freiwillig in dem Dorf bleiben. Nach einem Amoklauf im örtlichen Waisenhaus mitsamt drastischem Fehlverhalten der Polizei, den nur die zwölfjährige Eden (Kate Moyer) überlebt, überschlagen sich die Ereignisse. Die Kinder und Jugendlichen sind es leid, unter den Aussetzern ihrer Eltern zu leiden und wollen das Verhalten nicht mehr hinnehmen. Doch während Bo und weitere Teenager des Dorfes ein klärendes Gespräch anstreben, richtet Eden mit einer neu gewonnen Gefolgschaft ein regelrechtes Blutbad an. Im Namen von „Dem, der hinter den Reihen geht“ werden die Methoden der Kinder immer sadistischer. Bald ist es an Bo, dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten.
Kritik: Basierend auf einer Kurzgeschichte von Stephen King erschien 1984 erstmals ein „Kinder des Zorns“-Film. Der nicht allzu ernsthafte, aber atmosphärisch-unterhaltsame Horror wurde zum kleinen Hit, was zahllose, mal mehr mal weniger scheußliche Sequels (die immerhin Charlize Theron und Eva Mendes zu ihren jeweiligen Spielfilm-Debüts verhalfen) und ein komplett ungenießbares Remake aus dem Jahr 2009 nach sich zogen. Kurt Wimmer, der vor gut 20 Jahren mit „Equilibrium“ einen durchaus gelungenen Durchbruch feierte, zuletzt aber fast nur noch an (größtenteils furchtbaren) Fortsetzungen, Remakes und Reboots arbeitete, übernahm im Jahr 2020 eine Dreifach-Funktion als Regisseur, Autor und Produzent, um „Kinder des Zorns“ in die Gegenwart zu befördern.
Nachdem das Werk im Zuge von Corona in der Schublade verschwand, kam es jetzt doch noch zu einer Kinoauswertung. Zwischen ziemlich kruder Klimakritik und skurril anmutenden „Fridays For Future“-Parallelen, die aufgrund ihrer radikalen Ergebnisse das Herz von jedem politische rechten Verschwörungstheoretiker höher hüpfen lassen dürften (was aber zu 100% nicht die Intention der Macher gewesen ist), gibt es zumindest einen gewissen Gegenwartsbezug. Die Dialoge sind hochgradig simpel, die Produktionswerte niedrig, Spannung nicht existent und ein Plottwist vor dem Abschlussakt dürfte zu den dämlichsten Ideen des Kinojahres gehören. Dennoch ist dieses „Kinder des Zorns“ ein absolut guckbarer Genrebeitrag. Im Gegensatz zu anderen Werken der Reihe und einem Großteil des diesjährigen Popcorn-Kinos ist Wimmers Film nie langweilig.
Das liegt sicherlich daran, dass einige ambitioniertere Ansätze und Ideen krachend scheitern und unfreiwillig für schallendes Gelächter sorgen. Es ist aber auch einer bewundernswerten Hemmungslosigkeit zuzuschreiben, mit der diese Neuauflage vorgeht und sich in puncto Tempo und Gewalt gerade in der zweiten Hälfte verausgabt. Ein großer Unterhaltungsfaktor bleibt auch die junge Kate Moyer, die einen wie aufgezogen psychotischen und lauten Antagonisten mimt. Final Girl Elena Kampouris bleibt dagegen austauschbar.
Natürlich sind diese 99 Minuten Kino im Prinzip verzichtbar. Dazu kommt Kurt Wimmers neuestes Werk nie in Gefahr, als wirklich gut zu gelten. Dennoch ist dieser „Kinder des Zorns“ albern, überdreht und rabiat genug, um den Freunden von eher trashiger Horrorkost einen unterhaltsamen Abend zu liefern.
2,5 von 5 Punkten
Quelle: Plaion Pictures, YouTube
Originaltitel: | Children of the Corn |
Regie: | Kurt Wimmer |
Darsteller: | Elena Kampouris, Kate Moyer, Callan Mulvey |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2023 |
Verleih: | Plaion Pictures |
Länge: | 99 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Kinostart: | 14.12.2023 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Facebook-Seite von Plaion Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 12.12.2023
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