Inhalt: Die 8A einer ländlichen Schule in Dänemark ist eigentlich totaler Durchschnitt. Das ändert sich, als Pierre Anthon (Harald Kaiser Hermann) im Unterricht eine Krise bekommt und aus Zweifeln an der Bedeutsamkeit seiner Existenz auf einen Baum vor dem Schulgebäude klettert. Dort möchte er den Rest seiner Tage verbringen. Seine sichtlich irritierten Klassenkameradinnen und -kameraden um Agnes (Vivelill Søgaard Holm) möchten ihn vom Gegenteil überzeugen. Dafür entschließen sie sich, persönliche Opfer zu bringen. Was harmlos beginnt, steigert sich zu immer krasseren und drastischeren Aufgaben. Schon bald sind unwiederbringliche Schäden angerichtet.
Kritik: Im Jahr 2000 veröffentlichte die dänische Autorin Janne Teller ihren Roman „Nichts“, der aufgrund seiner düsteren und nihilistischen Themen durchaus kontrovers aufgenommen wurde, über die Zeit aber zum vielfach preisgekrönten Hit avancierte. Jetzt hat sich das Regie-Duo Trine Piil Christensen und Seamus McNally an eine Kino-Adaption des schweren Stoffes gewagt. Herausgekommen ist ein unterkühltes Thriller-Drama, bei dem man als Zuschauer nicht um den oft beschriebenen Kloß im Hals herumkommt. Es sind Kleinigkeiten, die „Nichts – Was im Leben wichtig ist“ davon abhalten, wirklich stark zu sein. Die schmerzhafte Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit der jungen Protagonisten wird ziemlich als gegeben hingenommen. Die philosophischen Aspekte sind eher plump präsentiert. Dazu verlässt sich der Film (und seine Vorlage) ein bisschen zu sehr darauf, mit deftigen, schockierenden Momenten Standpunkte klar zu machen.
Dennoch ist das Gezeigte in jedem Fall so eindringlich, dass der Inhalt funktioniert und einige Zeit im Kopf verweilt. Ein heutzutage wohl noch aktuelleres Bild des oft sehr radikalen Umgangs von jungen Leuten mit sich selbst und ihrem Mitschülern, wirft ein böses Licht auf eine Gesellschaft, die gerne in die falsche Richtung guckt. Trotz angesprochener Probleme ist die Erzählung dicht genug, um das Publikum bis zum Ende nicht loszulassen. Eine Stärke von „Nichts – Was im Leben wichtig ist“ sind sicherlich die jungen Darsteller um Protagonistin Vivelill Søgaard Holm, die dem Geschehen eine menschliche Erdung geben und den immer heftigeren Auswüchsen eines spielerischen Beginns Bedeutung verleihen.
Selbst wenn hier nicht jede Idee greift und die Werkzeugbox des Films nur ein großen Hammer enthält, erreicht der teils beklemmende „Nichts – Was im Leben wichtig ist“ genau das, was das Ziel war: Er regt zur Diskussion an.
Der Film ist ab dem 25.05.2023 auf DVD und Blu-ray sowie ab dem 16.05.2023 digital erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Die bewusst etwas blass gehaltene Farbpalette ist konsistent und passt zum Geschehen im Film. Schärfe und Detaildarstellung sind (in Abhängigkeit von der Beleuchtung) meistens ordentlich. Schwarzwert und Kontraste offenbaren auch keine groß nennenswerten Probleme. Bildfehler sind nicht aufgefallen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der originale DTS-HD MA 5.1-Ton dieses dialogbasierten Films spielen sich zu großen Teilen im Frontbereich ab. Vereinzelt (Score, das erschütternde Niedersausen eines Beils, Nachrichten-Crew) gibt es ein wenig räumliche Aktivität. Das Gesamtergebnis ist unspektakulär aber absolut zweckdienlich.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer existiert kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: EuroVideo, YouTube
Originaltitel: | Intet |
Regie: | Seamus McNally, Trine Piil Christensen |
Darsteller: | Vivelill Søgaard Holm, Maya Louise Skipper Gonzales, Harald Kaiser Hermann |
Genre: | Drama, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | Dänemark/Deutschland, 2022 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 87 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 22.05.2023
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