Review: Offseason – Insel des Grauens (Blu-ray)

Inhalt: Vor einigen Monaten ist Maries (Jocelin Donahue, „Doctor Sleeps Erwachen“) Mutter Ava (Melora Walters, „The River Murders“) nach schwerer Krankheit verstorben und auf der Insel Lone Palm Beach begraben worden. Jetzt erhält Marie den Anruf, sie möge sofort zum Friedhof kommen, da das Grab geschändet wurde. Gemeinsam mit ihrem Freund George (Joe Swanberg, „The Rental – Tod im Strandhaus“) macht sie sich auf den Weg. Es bleibt nicht viel Zeit: Aufgrund der beginnenden Unwetter-Saison wird eine Brücke, die als einziger Zugang zur Insel dient, bald gesperrt. Vor Ort sind statt einer Klärung nur weitere Fragen in Sicht, da die verschrobenen Bewohner nicht das einzig seltsame Element an Lone Palm Beach sind. Für Marie und George beginnt ein teuflischer Albtraum.

Kritik: In seinen Filmen würdigt Autor und Regisseur Mickey Keating („Carnage Park“) gerne die Arbeit seiner Vorbilder. Im Falle von „Offseason – Insel des Grauens“ werden da drei Namen offensichtlich: H.P. Lovecraft, John Carpenter und Lucio Fulci. In den vor Gruselatmosphäre triefenden Anfangsminuten lässt sich das auch sehr gut an. Hier wird sichtbar, dass ein wirklicher Kinoliebhaber mit geringen Mitteln eine ernstzunehmende Hommage an die Genre-Größen umsetzen möchte. Das bleibt auch über die komplette Dauer die Stärke von „Offseason“: Keating versteht es, wirklich filmisch zu arbeiten und die Bedürfnisse an die Möglichkeiten anzupassen, ohne von seinem visuellen Gesamtkonzept abzuweichen.

Leider reicht das nicht aus, um einen guten Film zu präsentieren, da bei allem Stilbewusstsein das Drehbuch auf der Strecke bleibt. Die minimalistische Story, die nahezu ohne Kniffe und Wendungen erzählt wird, hat nicht genug Substanz, um einen Spielfilm (selbst mit einer handlichen Länge von 83 Minuten) auszufüllen. Viel mehr wäre „Offseason – Insel des Grauens“ wohl eher eine gut gemachte „Geschichten aus der Gruft“-Episode gewesen. Der Rest des Gezeigten kann wohl unter hübsch gefilmtem, atmosphärischen Füllmaterial verbucht werden.

Da ist es wirklich schade um die (nicht nur optisch als „kühle Schönheit“) gut besetzte Hauptdarstellerin Jocelin Donahue, die bei gegebenem Material ein überzeugendes Zentrum der Story ist. Auch ihr Sidekick Joe Swanberg sowie die Charakterköpfe Melora Walters und Richard Brake hätten sicherlich auch den Platz auf der Besetzungsliste eines Carpenter-Films gefunden.

Ein wenig mehr Einfallsreichtum und ein Drehbuch, das eine zweistellige Seitenanzahl erreicht, wären wohl schon ausreichend gewesen, um „Offseason – Insel des Grauens“ über die durchschnittliche Horror-B-Ware hinaus zu befördern. So bleibt eine sauber umgesetzte Fingerübung, die weder packend noch unkonventionell genug ist, um in Erinnerung zu bleiben.

Der Film ist ab dem 28.04.2023 auf DVD und Blu-ray sowie bereits seit dem 14.04.2023 digital erhältlich.

2,5 von 5 Punkten

Bild: Für einen Low-Budget-Film sieht „Offseason“ wirklich ordentlich aus. Trotz oft mäßiger Beleuchtung sind Schärfe und Detaildarstellung meistens sehr brauchbar. Bis auf ein paar gewählte Ausnahmen (Epilog) ist die Farbpalette kühl und genau so realistisch, wie es die jeweils gewählten Stilmittel (Blaufilter etc.) zulassen. Kontraste und Schwarzwert wirken sehr rund. Bis auf Kleinigkeiten ist das Bild ruhig und sauber.

4 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton wirken schon fast ein wenig hyperaktiv und nicht gerade subtil. Dafür wird dank dem Horrorscore und zahlreichen Jumpscares viel räumliche Aktivität geboten. Auch im Frontbereich gibt es eigentlich durchgängig Action. Da ist es schon erwähnenswert, dass die Dialogwiedergabe in beiden Versionen dieser unterhaltsamen Vertonung problemlos ist.

4 von 5 Punkten

Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten


Quelle: Pandastorm, YouTube

Offseason – Insel des Grauens

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Pandastorm Pictures

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 24.04.2023
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