Inhalt: Als ihr kleiner Bruder TJ (Anthony Turpel) ein Verbrechen begeht und aufgrund von einem schlagkräftigen Beweis, der einem Todesopfer beiliegt, ins Gefängnis zu kommen droht, trifft die Medizinstudentin Chloe (Bailee Madison, „The Strangers 2 – Opfernacht“) einen drastischen Entschluss: Sie täuscht das eigene Ableben vor, um den Beweis aus dem Leichenschauhaus zu entwenden. Vor Ort wird der morbide Plan bald wirklich lebensgefährlich, da Chloe auf finstere Machenschaften stößt. Der Gerichtsmediziner (Jerry O’Connell, „Danger Park – Tödliche Safari“) verkauft die Organe seiner Kundschaft, die er auch gerne einmal um – noch – Lebende erweitert. Als ihm klar wird, dass eine ungebetene Passagierin seine Geschäftsräume betreten hat, beginnt ein blutiges Katz- und Mausspiel.
Kritik: 12 Jahre sind inzwischen vergangen, seitdem Genre-Experte Patrick Lussier mit „Drive Angry“ seinen letzten Langfilm veröffentlicht hat. Nun feiert er ein äußerst rabiates Comeback. Wer den Verdacht hegt, Lussier wäre in der Zwischenzeit zum Meister-Regisseur geworden, dürfte schon bald eines Besseren belehrt werden. Die Einleitungsphase ist lachhaft konstruiert und liefert das notwendige Vorwissen auf denkbar hölzerne Weise. Der Plan der Protagonistin hätte ohne Probleme mit ein klein bisschen mehr Realismus unterfüttert werden können. Sobald „Play Dead“ an seinem Hauptstandort angekommen ist, entwickelt sich ein recht solider Horror-Thriller. Lussier schafft es, mit einfachen, aber sehr blutigen Mitteln aus der doofen Ausgangslage genug Spannung zu erzeugen, um dem Film Unterhaltungswert zu verpassen.
Das hat mit Sicherheit auch mit dem Auftritt von Jerry O’Connell zu tun, dessen Spaß, einen pragmatischen Psychopathen zu verkörpern, fast greifbar wird. Ähnlich Positives kann man leider nicht über Ex-Kinderstar Bailee Madison berichten, die es (ähnlich wie in dem aktuellen Serien-Spin-Off „Pretty Little Liars – Original Sin“) nicht schafft, ihrem grenzwertigen Ausgangsmaterial etwas abzugewinnen. Dennoch reicht sie als Mittel zum Zweck – sich kurzweilig über die Gänge jagen zu lassen. Sie wird aber noch von dem von Anthony Turpel verkörperten TJ unterboten, dessen durchgängige und verärgernde Lebensuntauglichkeit dafür sorgt, dass „Play Dead“ eine Handlung hat.
Trotz teils hanebüchener Schwierigkeiten genügen kompetent umgesetzte Genre-Elemente und ein vergnüglicher Bösewicht um „Play Dead – Schlimmer als der Tod“ als passablen Horror-Thriller durchgehen zu lassen.
Der Film ist ab dem 25.05.2023 auf DVD und Blu-ray sowie ab dem 11.05.2023 digital erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Der kühle, kräftige Look im Leichenschauhaus passt zum Genre. Nach ein paar etwas weicheren Bildern zu Beginn sind Schärfe und Detaildarstellung sehr ordentlich. Die Farbgebung ist immer treffend. Schwarzwert und Kontraste sind auch brauchbar eingestellt. Ein paar kleinere Unsauberkeiten mindern das optische Vergnügen nicht wirklich.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton dieses – über lange Phasen – Zwei-Personen-Stücks spielen sich erwartbar zu großen Teilen im Frontbereich ab. Die Dialogwiedergabe ist in beiden Versionen klar priorisiert und ohne nennenswerte Probleme. Hintergrundgeräusche (Z.B. der im Nachbarraum arbeitende Bösewicht) und Musik sorgen aber für etwas räumliche Aktivität. Die Schlussphase bietet sogar ein paar vereinzelte Effekte. Insgesamt eine recht runde Präsentation.
4 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: EuroVideo, YouTube
Play Dead - Schlimmer als der Tod
Originaltitel: | Play Dead |
Regie: | Patrick Lussier |
Darsteller: | Bailee Madison, Jerry O'Connell, Anthony Turpel |
Genre: | Horror, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2022 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 106 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 20.05.2023
Review: Play Dead – Schlimmer als der Tod (Blu-ray)