Inhalt: Als Sohn eines spielsüchtigen Postboten (Jason Isaacs, „Look Away“) musste Neil Bogart (Jeremy Jordan) eigentlich immer auf eigenen Füßen stehen. Sein gutes Ohr für musikalische Talente sorgt dafür, dass er in den frühen 70ern eine Plattenfirma namens Casablanca Records gründet. Doch Künstler wie die Rockband KISS oder Soulsängerin Donna Summer bringen nicht den gewünschten Erfolg, was Investoren wie dem Mafiosi Big Joey (Vincent Pastore) natürlich gar nicht schmeckt. Es muss schnell ein Plan her, um den Ärger möglichst gering zu halten. Den braucht er auch für sein Liebesleben, da er neben seiner Ehefrau Beth (Michelle Monaghan, „Black Site“) auch noch eine Beziehung zur Musikmanagerin Joyce (Lyndsy Fonseca, „Kick-Ass“) unterhält. Die Probleme lassen nicht lang auf sich warten.
Kritik: Neil Bogart gehörte zu den selten besungenen Helden der musikalischen Ära in den 70er-Jahren. So verhalf er unter anderem Donna Summer und KISS zum Durchbruch. Da auch ansonsten das Schaffen Bogarts sehr filmisch war, verfasste sein Sohn Timothy Scott Bogart das Drehbuch zu „Spinning Gold“. Dieses sollte eigentlich im gehobenen Preissegment verfilmt werden. So waren einst Spike Lee als Regisseur und Justin Timberlake in der Hauptrolle für das Projekt geplant. Es kam aber nie zur Umsetzung. Knappe zehn Jahre später hat Bogart selbst die Aufgabe übernommen, die Geschichte seines Vaters auf die Leinwand zu bringen. Das Endergebnis bei dem persönlichen und lange auf die Wartebank geschobenen Projekt „Spinning Gold – Der Soundtrack deines Lebens“ ist in etwa genau so scheußlich, wie es ein zynischer Kinogänger erwarten dürfte.
Es ist von Anfang an offensichtlich, dass Timothy Scott Bogart nicht aus dem oberen Regie-Fach stammt. Mit ausufernden 138 Minuten (zumindest 21 Minuten weniger als Baz Luhrmanns uninspiriert-unerträglicher „Elvis“ zuletzt) stürzt sich der Film in die Lebensgeschichte von Bogart Senior. Diese wird als augenzwinkerndes Ganovenstück aufgezogen und tritt jedes Mal auf die Bremse, um die musikalischen Beiträge der Zeit zu präsentieren. Angefangen bei dem Loser-Vater-Plot bleibt „Spinning Gold“ durchgängig sehr konservativ und nimmt fast jedes Klischee mit, was es auf dem Weg aufgreifen kann. Dabei bleibt der Film überraschend oberflächlich und scheint deutlich interessierter daran, dem Publikum die bekannten Songs vorzuspielen. Wirklich tiefgehende Einblicke in das Wirken und Wesen der Hauptfigur sucht man vergeblich.
Auch schauspielerisch gibt es hier wenig Raum für Glanz. Jeremy Jordan verleiht dem Protagonisten einen gewissen Charme, ohne in irgendeiner Weise erinnerungswürdig oder einnehmend zu sein. Sein durchaus prominenter Co-Cast um Michelle Monaghan, Jason Isaacs und Lyndsy Fonseca bleibt Beiwerk.
Auch wenn das Gezeigte durchaus gefällig wirkt und die musikalischen Klassiker ihren Zweck erfüllen: „Spinning Gold – Der Soundtrack deines Lebens“ ist ein in allen Belangen konventionelles, überlanges und substanzarmes Musik-Biopic, was man auf ähnliche Art schon viele Male – auch besser – gesehen hat. So bleibt ein dröges Machwerk, welches dem Einfluss von Neil Bogart nur sehr bedingt gerecht wird.
Der Film ist ab dem 14.09.2023 auf DVD und Blu-ray sowie bereits seit dem 31.08.2023 digital erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Trotz warmen Gelb-Orange-Brauntönen, die für 70er-Flair sorgen sollen, wird eine sehr moderne Bildpräsentation geboten. Schärfe und Detaildarstellung variieren zwischen gut und sehr gut. Abgesehen von den eingesetzten Filtern ist die Farbpalette vielseitig und natürlich. Kontraste und Schwarzwert wirken sehr konstant. Bis auf ein leichtes Rauschen und ein paar minimale Unsauberkeiten ist das Bild sehr überzeugend.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton fokussieren sich komplett auf die Musiksequenzen, die zwischen knalligem Partysound und subtileren Momenten zuverlässig und räumlich abliefern. Davon abgesehen sind Abmischung und Dialogwiedergabe in beiden Fassungen gelungen.
4,5 von 5 Punkten
Extras: Ein Audiokommentar mit Regisseur und Kameramann, ein Making of (17 Minuten), drei kleine Featurettes (insgesamt 11 Minuten), ein paar Deleted Scenes (insgesamt 8 Minuten) sowie einige Trailer bieten einen ordentlichen Mehrwert zum Film. Optionale Untertitel liegen bei.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: EuroVideo, YouTube
Originaltitel: | Spinning Gold |
Regie: | Timothy Scott Bogart |
Darsteller: | Jeremy Jordan (II), Michelle Monaghan, Jay Pharoah |
Genre: | Biografie, Musikfilm |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2022 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 138 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo
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