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Review: The Happytime Murders

Das Hauptplakat von “The Happytime Murders” (© Tobis Film)

Inhalt: Auch wenn sie längst nicht den Stand von Menschen haben, konnten sich Puppen in der realen Welt ordentlich einleben. Bis zu einem von ihm ausgelösten Skandal war Phil Philips (Bill Barretta) der erste und einzige Puppen-Polizist der Stadt. Inzwischen muss er kämpfen, sich als Privatdetektiv über Wasser zu halten. Als dann jemand beginnt, die Puppen der ehemaligen Erfolgsserie „The Happytime Gang“ nacheinander zu ermorden, will Phil die Ermittlung aufnehmen. Tatsächlich hat auch die Polizei Interesse an den Ansichten des ehemaligen Kollegen und dessen Wissen über die Puppenszene. Gemeinsam mit seiner spießigen Ex-Partnerin Connie Edwards (Melissa McCarthy, „Ghostbusters“) taucht er in eine Welt voller Sex, Gewalt und Drogen ein. Die Zeit drängt, da der Mörder auch Phils ehemalige Freundin Jenny (Elizabeth Banks, „Mädelsabend – Nüchtern zu schüchtern!“) auf der Abschussliste hat.

 

Kritik: Die Vermischung von Animation und Live-Action in einer Neo-Noir-Welt wird wohl nie wieder so gut werden wie in dem 1988er-Meisterwerk „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“. Ein Jahr später ließ ein junger Peter Jackson im wörtlichen Sinn die Puppen tanzen und tauchte mit „Meet the Feebles“ in die äußerst düsteren Bereiche des Showbusiness ein. Zu dieser Zeit war die Henson Company längst eine feste Größe in der Puppenunterhaltung und hatte mit der „Sesamstraße“ und den „Muppets“ bereits zwei – kindgerechte – Marken für die Ewigkeit geschaffen. Als mit nur 53 Jahren Jim Henson 1990 verstarb, vorher aber noch den Grundstein für die ebenfalls großartige Serie „Die Dinos“ legte, übernahm sein Sohn Brian Henson.

Phil und Connie harmonieren nicht wirklich (© Tobis Film)

Dessen erste Regie-Arbeit „Die Muppets Weihnachtsgeschichte“ von 1992 ist längst auch Kult. 2011 kehrten „Die Muppets“ nach längerer Pause (ohne Hensons direkte Beteiligung) auf die Leinwand zurück. Nachdem weder dieser, noch seine Fortsetzung „Muppets Most Wanted“ zu einem großen kommerziellen Erfolg reichte, hat sich Brian Henson jetzt den Traum von einer eigenen Puppengeschichte für Erwachsene erfüllt. Zu Beginn macht die Geschichte um den Off-Erzähler Phil, der im Stil längst vergangener Tage über die Härten des Lebens berichtet, atmosphärisch sehr viel richtig. Die Mischung von Noir-Krimi und derbem Humor, die auch den einen oder anderen Kommentar zum Thema Rassismus beiträgt, entpuppt sich zumindest in der Anfangsphase als ziemlich vielversprechend. So funktionieren die gut entworfenen und gespielten Puppen in der realen Welt ziemlich anstandslos.

Leider fehlt es dann doch an einer wirklichen Ausarbeitung, um daraus ab Minute 20 mehr als ein Zoten-Festival werden zu lassen. Ein paar kleine popkulturelle Querverweise, die bei Kennern für Lacher sorgen, sind noch die verlässlichste Quelle für nennenswerten Humor. Die restlichen Witze hängen zu großen Teilen mit Genitalien und Körperflüssigkeiten zusammen und werden darüber hinaus auch nicht sonderlich inspiriert präsentiert. Die Entwicklung der Puppen-Menschen-Gesellschaft findet – wenn überhaupt – oberflächlich statt. Das verhindert zwar keinen Plot, hätte die vorhandene Geschichte aber sicherlich interessanter werden lassen.

Jenny steckt in großer Gefahr (© Tobis Film)

Es dürfte wohl kaum jemand bezweifeln, dass Melissa McCarthy eine talentierte Komikerin ist. In letzter Zeit hat sie aber selten bei ihrer Rollenwahl richtig gelegen. Hier wirkt sie vor allem im ersten Teil des Films unterfordert. In der späteren Phase wird sie ein wenig von der Leine gelassen und kann so zumindest ein paar Grinser einfahren. Elizabeth Banks als schräg-verführerische Jenny und Joel McHale als Agent Campbell sind bemüht, aus ihrem Material das Optimum zu holen – was leider nicht viel ist. Bei den menschlichen Darstellern ist Maya Rudolph („Sisters“) sicherlich noch am ehesten hervorstechend. Als (gar nicht so dummes) Dummchen hat sie sichtlich Spaß am Geschehen.

Wenn die Henson Company Erwachsenen-Unterhaltung macht, sorgt das wohl bei einigen Kinogängern für Interesse. Leider lässt sich nur selten erkennen, dass das Werk ein Herzens-Projekt von Brian Henson war. Am Ende bleibt „The Happytime Murders“ eine selten wirklich lustige Krimi-Komödie, die mit repetitiven, derben Witzen und einer zu wenig ausgearbeiteten Welt bestenfalls unterer Durchschnitt ist.

2,5 von 5 Punkten

Der Film ist ab dem 07.09.2023 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.


Quelle: Tobis Film, LeinwandreporterTV, YouTube

The Happytime Murders

Originaltitel:The Happytime Murders
Regie:Brian Henson
Darsteller:Melissa McCarthy, Elizabeth Banks, Joel McHale
Genre:Komödie, Krimi
Produktionsland/-jahr:USA, 2018
Verleih:Tobis Film
Länge:91 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Kinostart:11.10.2018

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Tobis Film

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 08.09.2023
Review: The Happytime Murders

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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