Inhalt: Weihnachten ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Diese Feststellung kommt nicht von irgendwem, sondern vom amtsmüden Weihnachtsmann (David Harbour, „Ruhet in Frieden – A Walk Among The Tombstones“) höchstpersönlich. Dennoch macht er sich noch einmal auf die Reise, um die Wünsche der braven Kinder wahr werden zu lassen. Gerade als er dabei ist, mit Trudy (Leah Brady) das herzensgute Nesthäkchen einer weit weniger liebenswerten Industriellenfamilie zu beschenken, taucht auf dem Anwesen ein bis unter die Zähne bewaffneter Gangstertrupp um den übellaunigen Anführer „Scrooge“ (John Leguizamo, „The Infiltrator“) auf und versucht, sich den lukrativen Inhalt des Familientresors unter den Nagel zu reißen. Da sich bald die ersten Leichen stapeln, muss der Weihnachtsmann zeigen, wie er mit unartigen Personen umgeht.
Kritik: In den Filmen des norwegischen Regisseurs Tommy Wirkola kommen Nazi-Zombies („Dead Snow“), rachsüchtige Märchengestalten („Hänsel und Gretel – Hexenjäger“) und gefährdete Siebenlinge („What Happened To Monday?“) zum Einsatz – und es endet meist blutig. Das scheinen gute Voraussetzungen zu sein, um folgende Frage zu beantworten: Was wäre, wenn man „Schöne Bescherung“ und „Stirb Langsam“ in einen Mixer gibt und den Startknopf drückt? Es wird ein durchaus unterhaltsames Endergebnis geliefert. Wenn „Violent Night“ seine Vorbilder referenziert oder den herrlich schlecht gelaunten Protagonisten von der Leine lässt, macht das Gezeigte Spaß. Dazu ist der Film ziemlich lustig – wenn er es denn will.
In seinen grundsoliden 111 Minuten One-Man-Army-Nonsens kommt das Geschehen leider manchmal von seiner Bahn ab. Wenn „Violent Night“ handlungstechnisch in den Pausenmodus geht, um die belanglosen Vorgeschichten von „Santa“ und „Scrooge“ abzuladen, muss man sich schon zurückhalten, nicht die Augen zu verdrehen. Auch die Gewaltexzesse, für die vor wenigen Jahren eine FSK-16-Freigabe noch komplett außer Reichweite gewesen wäre, sind nicht immer geschmackssicher. Während comichaft übertriebene Splattereinlagen durchaus ins Geschehen passen, rutscht der Film gelegentlich auch ein unangenehm sadistisches Level ab.
Der Hauptgrund, sich hier zu vergnügen, ist der wunderbar aufgelegte „Stranger Things“-Star David Harbour. Wie er als miesepetriger Weihnachtsmann Fieslinge in den Hintern tritt und parallel alberne One-Liner produziert („Santa Clause is Coming to Town!“), sollte das Herz jedes Action-Grinchs erweichen. An seiner Seite ist es vor allem an John Leguizamo und Beverly D’Angelo, die die unterkühlte Patriarchin des Familienclans gibt, für Unterhaltungswert zu sorgen.
Selbst wenn hier sicherlich nicht alles Potenzial aus der witzigen Prämisse gekitzelt wird, liefert „Violent Night“ blutig-amüsante Kurzweil, die David Harbour seinen verdienten Kinoerfolg beschert.
Der Film ist ab dem 16.02.2023 auf DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Passend zum B-Movie-Vibe des Films hat man sich für einen vergleichsweise filmisch-körnigen Look entschieden. Auch weil die schwächer beleuchteten Szenen etwas blass daherkommen, ist so keine HD-Schönheit im klassischen Sinne entstanden. Bei guter Beleuchtung sind Schärfe und Detaildarstellung wirklich überzeugend. Die warme Farbpalette passt zum Weihnachtsambiente. Kontraste und Schwarzwert sind nicht ideal, aber zufriedenstellend eingestellt. Insgesamt überwiegen optisch die positiven Aspekte.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Zur deutschen DTS-HD-HR-Spur gesellt sich eine etwa gleichwertige englische DTS-HD-MA-5.1-Version. Räumliche Aktivität und ein paar Effekte existieren zwar, hätten aber sicherlich knackiger ausfallen können. Das Schießen und Schlitzen ist da in jedem Fall das Highlight. Die Wiedergabe der – mal mehr, mal weniger – pointierten Dialoge ist absolut problemlos. Insgesamt wird eine ordentliche Abmischung geboten.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein Audiokommentar, ein kurzes Making of (6 Minuten), zwei Mini-Featurettes (10 Minuten) und ein paar entfernte sowie erweiterte Szenen (insgesamt 19 Minuten) komplettieren die Blu-ray. Optionale Untertitel liegen bei.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Universal Pictures, YouTube
Violent Night
Originaltitel: | Violent Night |
Regie: | Tommy Wirkola |
Darsteller: | David Harbour, John Leguizamo, Alex Hassell |
Genre: | Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2022 |
Verleih: | Universal Pictures |
Länge: | 111 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 16.02.2023
Review: Violent Night (Blu-ray)