Inhalt: Die schüchterne Carrie White (Chloë Grace Moretz, „Kick-Ass 2“) ist die einzige Tochter ihrer religiös fanatischen Mutter Margaret (Julianne Moore, „Crazy, Stupid, Love.“), die sie mit harter Hand erzieht. In der Schule wird das ruhige Mädchen von den meisten gemieden oder sogar gehänselt. Nach einem Zwischenfall in der Schuldusche wenige Wochen vor dem Abschlussball ist es besonders schlimm. In dessen Folge schließt die engagierte Sportlehrerin Ms. Dejardin (Judy Greer, „Jeff, der noch zu Hause lebt“) Carries Mitschülerin Chris (Portia Doubleday, „Youth in Revolt“) vom Ball aus.
Carrie versucht danach, mehr Kontakt zu den anderen Leuten auf ihrer Schule zu bekommen und sich gegen ihre Opferrolle zu wehren, wodurch sie ihre telekinetischen Fähigkeiten entdeckt. Sue (Gariella Wilde, „Die drei Musketiere“), die Carrie vor kurzem noch selbst gemobbt hat, versucht gemeinsam mit ihrem Freund Tommy (Ansel Elgort) die einsame Klassenkameradin zu unterstützen. Jedoch hat Chris noch nicht vergessen, wer ihr die Suspendierung eingebracht hat. Mit einem bösartigen Streich bringt sie am Abend des Balls das Fass zum Überlaufen, woraufhin Carrie sich an all ihren Peinigern rächt.
Kritik: Im Jahr 1976 verfilmte Brian de Palma den erst 2 Jahre zuvor erschienen Roman „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ von Stephen King und schuf mit Sissy Spacek und Piper Laurie („Twin Peaks“) in den Hauptrollen einen zeitlosen Klassikers. 2002 gab es ein ziemlich nutzloses TV-Remake des Stoffes. Jetzt hat sich Kimberly Peirce („Boys don’t cry“) an eine erneute Neuauflage gewagt und liefert für sich genommen einen wirklich guten Psychothriller. Allerdings bleibt sie dabei sehr nah am Original und liefert trotz dem Einsatz von technischen Updates wie von YouTube in der Handlung kaum Innovationen. Eine stets vorhandene Grundspannung und eine überdurchschnittliche Figurenzeichnung stehen aber immer wieder zu plakative Sequenzen, ein unnötig erhöhter Einsatz von Carries Telekinese und stilistisch nicht wirklich passende Zeitlupen gegenüber. Hier war de Palmas Inszenierung wesentlich subtiler.
Zwei tolle Hauptdarstellerinnen dominieren das Geschehen
Was beim Blick auf die Besetzungsliste nicht allzu sehr verwundern dürfte: Zwei exzellente Schauspielerinnen sorgen im Alleingang schon für die Daseinsberechtigung dieses Werks. Die erst 16 Jahre alte Chloë Grace Moretz liefert – wie eigentlich bislang immer – eine überzeugende Leistung. Das sie für die „graue Maus“ Carrie eigentlich zu hübsch ist, überspielt sie mit verhuschter, verängstigter Mimik und ihrer beeindruckenden Natürlichkeit. Julianne Moore beweist eindrucksvoll, weshalb sie Jodie Foster bei der Wahl der Besetzung ausgestochen hat. Sie agiert als religiöse Fanatikerin derart verstörend, als ob sie ihr ganzes Leben nichts anderes gemacht hätte. Weitere Schauspieler wie Judy Greer, Portia Doubleday und Gabrielle Wilde machen durchgängig einen ordentlichen Job, stehen aber gegenüber Moretz und Moore ganz klar im Hintergrund.
Im Rahmen der Flut von Horror-Remakes gehört „Carrie“ mit Sicherheit zu den besseren Filmen. Allerdings ist der Begriff Remake in diesem Fall schon ziemlich wörtlich zu nehmen, da hier kaum Neuerungen zu sehen sind. Wer das Original noch nicht gesehen hat, wird hier sicher auf seine Kosten kommen. Die anderen werden in diesem solide inszenierten Film hauptsächlich mit den zwei toll aufgelegten Hauptdarstellerinnen zufrieden gestellt.
3 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 01.07.2024 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: Sony Pictures, YouTube
Originaltitel: | Carrie |
Regie: | Kimberly Peirce |
Darsteller: | Chloe Grace Moretz, Julianne Moore, Judy Greer |
Genre: | Psychohriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2013 |
Verleih: | Sony Pictures Germany |
Länge: | 100 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Kinostart: | 05.12.2013 |
Homepage: | Der Internet-Auftritt von "Carrie" |
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