Inhalt: Gary Johnson (Glen Powell, „Wo die Lüge hinfällt“) ist das Muster eines unauffälligen Typen: Mit Karohemd und ungepflegten Haaren langweilt er Studenten in seinen sehr bemühten, aber reichlich uninspirierten Vorlesungen. Seine Wohnung teilt sich der Dauersingle mit zwei Katzen. Die größte Aufregung erfährt der technikaffine Mann in seinem Nebenjob bei der Polizei, wo er im Abhörteam Operationen unterstützt, die mit einem Lockvogel-Auftragskiller mörderische Klienten dingfest machen sollen. Als der eigentliche Fake-Hitman (Austin Amelio, „Everybody Wants Some !!“) Mist baut, entscheidet sich die Chefin Claudette (Retta, „Parks and Recreation“) kurzerhand dafür, Gary undercover einzusetzen. Tatsächlich entpuppt er sich als tolle Wahl und überführt in den kommenden Monaten zahlreiche potenzielle Gewaltverbrecher. Dieser Positivlauf endet, als ihm die entnervte Madison (Adria Arjona) gegenübersitzt. Sie möchte ihren missbräuchlichen Ehemann um die Ecke bringen lassen. Da sich Gary augenblicklich von der eigenwillig-charmanten Schönheit angezogen fühlt, verzichtet er darauf, ihr einen Mordauftrag anzuhängen. Das ist der Start einer wilden Affäre, die der biedere College-Professor notgedrungen im Auftragskiller-Modus durchziehen muss. Doch der Fokus auf seine schauspielerischen Fähigkeiten ist schon bald eines seiner kleineren Probleme.
Kritik: Es sind inzwischen mehr als 30 Jahre vergangen, seitdem Richard Linklater mit seiner Coming-of-Age-Kifferklamotte „Dazed and Confused“ zu einem der angesagtesten Autorenfilmer Hollywoods aufstieg. Dabei wechselten sich bei ihm leichtverdauliche, aber sehr pointierte Komödien wie „School of Rock“ mit tiefsinnigen bis experimentellen Werken wie der „Before“-Reihe oder „Boyhood“ ab. Bei „A Killer Romance“ war in jedem Fall wieder seine entspanntere Seite gefragt. Gemeinsam mit Hauptdarsteller Glen Powell schrieb er das Drehbuch zu dieser Thriller-Liebes-Komödie, die tatsächlich lose auf einem wahren Fall basiert. Auch wenn wir uns im Profikiller-Metier bewegen, spielen Gewalttaten hier eine eher untergeordnete Rolle. Viel mehr entwickelt sich die von rasanten Dialogen getragene Reise eines Biedermanns in ein ganz anderes Leben.
Gerade in seiner Anfangsphase, in der Gary in die verschiedensten Rollen schlüpft, um das jeweils Schlimmste aus den potenziellen Auftragsgebern herauszukitzeln, zeigt Glen Powell seine Wandlungsfähigkeit. Auch darüber hinaus ist sein mörderischer Lockvogel, der zwischen Schluffigkeit, Trotteligkeit, Coolness und Sexappeal alterniert, eine der unterhaltsamsten Figuren dieses Filmjahres. Er ergänzt sich perfekt mit Adria Arjona, die ebenfalls Starpotenzial zeigt. Nicht wenige dürften bei ihrer sagenhaft charmanten und verführerischen Madison, bei der verborgene Geheimnisse und andere Vorschäden fast greifbar sind, die „Hot-Crazy-Skala“ der 2000er-Sitcom „How I Met Your Mother“ vor Augen haben. Neben diesen großartigen Protagonisten kommt vor allem Austin Amelio, der einen perfekt schmierigen Gegenspieler und verhassten Undercover-Ermittler gibt, zur Geltung.
So entwickeln sich 116 ausgesprochen abwechslungsreiche und kurzweilige Minuten, in denen auch die eine oder andere Überraschung nicht zu kurz kommt. Am Ende ist „A Killer Romance“ mal wieder deutlich mehr, als es auf den ersten Blick scheint. So dürfte es wohl kaum jemanden geben, der mit dieser stark gespielten, auf klasse Dialogen basierenden RomCom mit Thriller-Elementen keine vergnügliche Zeit verbringt.
Der Film ist ab dem 18.10.2024 auf DVD, Blu-ray sowie digital erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Die Thriller-Komödie wird in einer warmen und vielseitigen RomCom-Farbpalette präsentiert. Schärfe und Detaildarstellung sind bei Nahaufnahmen sehr gut und ansonsten mindestens brauchbar. Kontraste und Schwarzwert sind ebenfalls passend eingestellt. Große Fehler oder Probleme sind bei dem ruhigen Bild nicht aufgefallen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind für einen Dialogfilm erwartbar frontlastig. Dabei ist die Dialogwiedergabe in beiden Versionen immer gut verständlich und klar priorisiert. Räumliche Aktivität gibt es ortsabhängig auch (z.B. in der Disko oder am Schießstand). Für gewaltige Effekte ist „A Killer Romance“ der falsche Film.
4 von 5 Punkten
Extras: Drei ausführliche Interviews (insgesamt 55 Minuten), drei Mini-Featurettes (insgesamt 10 Minuten) und ein paar Trailer komplettieren die Blu-ray.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 4 von 5 Punkten
Quelle: Leonine, YouTube
Originaltitel: | Hit Man |
Regie: | Richard Linklater |
Darsteller: | Glen Powell, Adria Arjona |
Genre: | Komödie, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2023 |
Verleih: | Leonine Distribution |
Länge: | 116 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Leonine
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 18.10.2024
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