Review: Cocaine Bear

Das Plakat von "Cocaine Bear" (© 2022 Universal Studios. All Rights Reserved.)

Das Plakat von “Cocaine Bear” (© 2022 Universal Studios. All Rights Reserved.)

Inhalt: Nach einem Missgeschick ist Kokain im Wert von mehreren Millionen Dollar in einem Wald in Georgia verstreut. Gangsterboss Syd (Ray Liotta, „Youth in Revolt“) schickt seine Handlanger (Alden Ehrenreich, O’Shea Jackson Jr.) auf die Suche. Der alternde Cop Bob (Isiah Whitlock Jr., „The Wire“) macht sich auf die Jagd. Währenddessen ist Krankenschwester Sari (Keri Russell, „Planet der Affen – Revolution“) unterwegs, um ihre schulschwänzende Tochter (Brooklyn Prince, „Die Besessenen“) zu überführen. Noch erwartet niemand einen Ehrengast, der für reichlich Chaos sorgen wird: Eine Braunbär-Dame hat die Vorzüge des weißen Pulvers für sich entdeckt und hat keinerlei Lust auf menschliche Gesellschaft.

 

Kritik: Wer den Titel „Cocaine Bear“ in Zusammenhang mit „basierend auf einer wahren Begebenheit“ liest, wird sich wohl erst einmal am Kopf kratzen. Tatsächlich ereignete sich ein solcher Fall im Jahr 1985, der tragischerweise zum Tod des Tieres durch eine Überdosis führte. Der ausgestopfte Bär, der den charmanten Spitznamen Pablo Eskobear erhielt, kann noch heute in einer Mall in Lexington, Kentucky bewundert werden. Das Team um Regisseurin Elizabeth Banks hat eine darauf basierende, sehr frei interpretierte Variante der (möglichen) Geschichte verfilmt. Das Gesamtergebnis ist eindeutig nicht so trashig, wie man auf den ersten Blick erwarten würde.

 

"The Simple Bear Necessities"... (© 2022 Universal Studios. All Rights Reserved.)

“The Simple Bear Necessities”… (© 2022 Universal Studios. All Rights Reserved.)

 

Viel mehr entsteht ein kompromisslos schwarzhumoriges und blutrünstiges Vergnügen, das wohl kaum unterhaltsamer hätte ausfallen können. Das liegt natürlich daran, dass jede beteiligte Person hier ganz genau weiß, was für eine Art von Film hier entstanden ist. Nach einem rabiaten und unverschämt witzigen Intro gönnt sich „Cocaine Bear“ eine minimalistische, aber absolut ausreichende Einführung der Charaktere, die einen nicht unerheblichen Teil zum Gelingen des Films beitragen.

In einer Ansammlung liebenswerter Deppen hält Keri Russell als besorgte Mutter den Laden zusammen. Alden Ehrenreich und O’Shea Jackson Jr. als ungleiche Kleinganoven, ein schon sehr kränklich aussehender Ray Liotta in seiner letzten (Parade-)Rolle als kompromissloser Gangster, weitere Charakterköpfe wie Isiah Whitlock Jr., Margo Martindale, Jesse Tyler Feguson oder Kristoffer Hivju sowie die gut harmonierenden Kinderdarsteller Brooklyn Prince und Christian Convery sind wichtige Bestandteile für den konsequent bösen Irrsinn, der hier 95 Minuten geboten wird. Der Star des Geschehens bleibt aber natürlich die Titelheldin: Zwischen drollig und beängstigend wird die bizarre Prämisse hier nahezu optimal umgesetzt.

Wer sich über die fehlende Originalität im aktuellen Kino ärgert, wird an dem neuen Werk von Elizabeth Banks sicherlich Freude haben. Statt sich auf der Ausgangslage auszuruhen, tobt sich „Cocaine Bear“ von Anfang bis Ende aus und bietet ein knallhartes und stellenweise urkomisches Filmerlebnis, das nicht nur für Fans von Werken wie „Tucker & Dale vs. Evil“ einen Blick wert sein dürfte.

4 von 5 Punkten

Der Film ist ab dem 29.10.2024 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.


Quelle: Universal Pictures, YouTube

Cocaine Bear

Originaltitel:Cocaine Bear
Regie:Elizabeth Banks
Darsteller:Keri Russell, O'Shea Jackson Jr., Alden Ehrenreich
Genre:Komödie, Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2023
Verleih:Universal Pictures
Länge: 95 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Kinostart: 13.04.2023

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 30.10.2024
Review: Cocaine Bear (Kino)

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