Inhalt: Nachdem sich Brian und Mia in einen ruhigeren Alltag zurückgezogen haben, wollen auch Dom (Vin Diesel, „xXx – Die Rückkehr des Xander Cage“) und Letty (Michelle Rodriguez, „Machete“) in ihren Flitterwochen auf Kuba einfach einmal Zeit für sich haben. Doch als die schöne Blondine Cipher (Charlize Theron, „Dark Places – Gefährliche Erinnerung“) auftaucht und Dom mit einem Geheimnis konfrontiert, steht seine Welt plötzlich auf dem Kopf. Als die Frischvermählten dann mit Roman (Tyrese Gibson), Tej (Ludacris) und dem Rest der Truppe Hobbs (Dwayne Johnson, „Central Intelligence“) helfen sollen, eine gefährliche Waffe sicher zu stellen, kommt es zum Eklat. Dom stiehlt die Waffe, lässt Hobbs von der Polizei verhaften und taucht unter. Kurz darauf erscheint Mr. Nobody (Kurt Russell, „Die Klapperschlange“) mit seinem Mitarbeiter Little Nobody (Scott Eastwood, „Snowden“), um das ganze Team für den Kampf gegen einen neuen Feind aufzustellen. Cipher ist eine fast schon legendäre Cyber-Terroristin, die die Welt brennen sehen möchte. Um gegen diese Gegnerin eine Chance zu haben, müssen sie mit jemandem zusammenarbeiten, der lange in der anderen Ecke gestanden hat: Deckard Shaw (Jason Statham, „Mechanic Resurrection“). So muss das Team herausfinden, weshalb sich Dom gegen sie gestellt und ihn schnellstmöglich zur Umkehr bewegen. Zeit ist dabei ein knappes Gut, da Cipher den kompletten Globus ins Chaos stürzen möchte.
Kritik: Das „Fast and Furious“-Franchise ist ein Phänomen. 2001 mit einem kleinen Film um illegale Straßenrennen gestartet, 2006 mit dem dritten Teil „Tokyo Drift“, bei dem von der originalen Hauptdarstellern niemand mehr dabei war, gewaltig in die Richtung eines obskuren Direct to DVD-Franchise gegangen, kam es 2011 mit dem fünften Teil zu einer totalen Neuentwicklung der Reihe. Als Over the Top-Actioner entwickelten sich die Filme zu echten Kassenmagneten. Nachdem Hauptdarsteller Paul Walker im November 2013 bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, verzögerte sich die Produktion des siebten Films, der aber 2015 einer der weltweit erfolgreichsten Filme überhaupt werden sollte. Eine Ende der Reihe ist noch lange nicht in Sicht. Dieser von „Straight Outta Compton“-Regisseur F. Gary Gray inszenierte Film startet, wie man es sich als Franchise-Fan der ersten Stunde erhoffen dürfte. In Hochglanzbildern aus Havanna liefert sich Dom mit einem einheimischen Großmaul ein illegales Rennen, um ihm eine Lektion zu erteilen. Hier ist der erste von vielen Momenten, wo sich die meisten Zuschauer einig sein dürften, dass der Film nicht auf dem Planeten Erde spielt.
Hunderte Menschen versammeln sich, um Vin Diesel in einer mit Lachgas und Bestandteilen einer Cola-Dose (!) aufgemotzten Schrottkarre bei einer lebensbedrohlichen Hetzjagd durch die Straßen der kubanischen Stadt zu folgen. Zum Glück gibt es Motorradfahrer, die spektakulärst möglich den Verkehr regeln und (natürlich) vollkommen andere physikalische Gesetze. Gepaart mit den vollkommen albernen Dialogen dürfte jeder, der nicht den Fehler macht, das Geschehen auf irgendeine Art ernst zu nehmen, hier zahlreiche Lacher erleben. Selbstverständlich ist der Humor eher auf eine Teenie-Publikum zugeschnitten, was sich in einigen Szenen schmerzhaft deutlich darstellt. Es besteht nie ein Zweifel, dass sich die Macher nicht darüber im Klaren sind, was sie hier für einen Film drehen. Dennoch werden die in Serie produzierten Einzeiler und auch das „Familie über alles“-Leitmotiv auf die Dauer ziemlich ermüdend. Dramaturgische Überraschungen dürfte an diesem Punkt der Serie auch niemand mehr erwarten, weswegen hier selbst die Wendungen schon deutlich vorab erkennbar sind.
Erstaunlicherweise gelingt es trotzdem, 136 Minuten Film mit genug Inhalt zu füllen, um den Zuschauer nicht auf dem Weg zu verlieren. Wenn eine ganze Armee ferngesteuerter Autos durch New York rast, oder ein Atom-U-Boot Jagd auf die Sportkarossen der Protagonisten macht, ist das ein großer Spaß. Auch Running Gags wie die dauernden Sticheleien zwischen Dwayne Johnson und Jason Statham sorgen für Kurzweil. Neben den bekannten Gesichtern gibt es auch reichlich neue Prominenz, die sich in diesem achten Teil die Ehre gibt. Mit Spannung wurde der Auftritt von Charlize Theron erwartet, die nach „Mad Max: Fury Road“ bekanntlich auf dem Sprung zur Action-Ikone ist. Als unterkühlte Hackerin, die sich einen Spaß daraus macht, Dom zu quälen, ist sie die erhoffte Bereicherung für das Franchise. Scott Eastwood ist ebenfalls auf einem guten Karriereweg. Als „der Neue“, der sich gegen die Hänseleien des Teams zur Wehr setzen muss, liefert er einen charmant-amüsanten Part. Auch Helen Mirren („Eye in the Sky“) darf sich dank einer kleinen Rolle als Teil der Welt von „Fast & Furious“ sehen.
Beim achten Film aus einem Franchise ist wohl die größte Aufgabe, den Fans so viel Zucker zu geben, dass sie sich nicht irgendwann abwenden. Wer noch nie etwas mit den abstrusen Neu-Interpretationen von Physik, Logik und menschlicher Kommunikation anfangen konnte, wird in dieser Phase seiner Meinung nicht mehr ändern. Obwohl der Ablauf arg schematisch ist, gelingt es F. Gary Gray mit „Fast and Furious 8“ zwischen Macho-Attitüde und zum Himmel schreienden Blödsinn so viele gemeinsame Nenner zu finden, dass hier 136 Minuten ziemlich stabile Unterhaltung geboten werden.
3 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 24.11.2024 im Programm von Amazon Prime Video sowie bei Netflix, RTL+ und Sky Wow zu sehen.
Quelle: Universal Pictures Germany, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | The Fate Of The Furious |
Regie: | F. Gary Gray |
Darsteller: | Vin Diesel, Dwayne Johnson, Jason Statham, Michelle Rodriguez, Tyrese Gibson, Chris “Ludacris” Bridges, Helen Mirren, Nathalie Emmanuel, Elsa Pataky, Scott Eastwood, Kurt Russell, Charlize Theron |
Genre: | Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | Universal Pictures Germany |
Länge: 136 Minuten | FSK: ab 12 Jahren |
Kinostart: | 12.04.2017 |
Facebook-Seite: | Fast & Furious 8 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures Germany
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 25.11.2024
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