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Review: Justice League

Das Hauptplakat von “Justice League” (© Warner Bros Pictures)

Inhalt: Nachdem das Monster Doomsday gerade so besiegt werden konnte und Superman (Henry Cavill, „Codename U.N.C.L.E.“) den Kampf mit seinem Leben bezahlte, versuchen Wonder Woman (Gal Gadot, „Triple 9“) und Batman (Ben Affleck, „The Accountant“) auf ihre eigene Art, wieder Ruhe im Alltag zu finden. Doch dann taucht Steppenwolf (Ciarán Hinds, „Bleed For This“) auf, ein mächtiges Wesen, das schon seit der Antike gefürchtet wird. Nach einer Niederlage vor mehreren tausend Jahren möchte Steppenwolf drei gehütete Artefakte finden, um damit ein neues Zeitalter auf der Erde zu starten. Wonder Woman und Batman schließen sich erneut zusammen, um die Menschheit zu beschützen. Doch gegen diesen übermächtigen Gegner brauchen sie Hilfe. Aquaman (Jason Momoa, „Game of Thrones“), Cyborg (Ray Fisher) und The Flash (Ezra Miller, „Madame Bovary“) sollen ihre Unterstützung liefern. Dabei ist Eile geboten: Steppenwolf hat seine Invasion bereits gestartet.

 

Kritik: Nachdem es zu Anfang des Jahres mit dem ersten Solo-Abenteuer von „Wonder Woman“ für das DC-Universum endlich einmal ein wirkliches Erfolgserlebnis zu verbuchen gab, sollte auch „Justice League“ – immerhin das Herzstück der bisherigen Filme – die treuen Fans überzeugen. Nach den (mäßig erfolgreichen) Ansätzen von Zack Snyder bei „Batman v Superman: Dawn of Justice“ und „Man of Steel“ durfte er hier noch einmal das Ruder übernehmen. Nachdem er sich inzwischen aus privaten Gründen aus der DC-Welt zurückgezogen hat, wurden massive Nachdrehs nötig. Joss Whedon, der sich auch als Autor an der Umsetzung des Filmes beteiligte, sollte für die Rettung des Projekts sorgen. Mit einem explodierten Budget, das sich wohl um die 300 Millionen US-Dollar eingependelt hat, wollten die Macher ein zumindest brauchbares Ergebnis liefern.

5 Superhelden, 1 Ziel (© Warner Bros Pictures)

Nach diesem holprigen Produktionsverlauf ist es zumindest schon einmal positiv, dass „Justice League“ kein Desaster geworden ist. Ein Befreiungsschlag ist der Film aber auch bei weitem nicht. Das Hauptproblem ist hierbei die generische Geschichte, die Superhelden-Fans schon oft ähnlich – und auch besser umgesetzt – gesehen haben. Mit Ausnahme eines intergalaktischen Portals, das alles verschlingt, bringt Gegenspieler Steppenwolf fast jedes Klischee aus dem Subgenre mit. Die Hoffnung, dass ein charismatischer Charakterdarsteller wie Ciarán Hinds der CGI-Kreatur Leben einhauchen könnte, erübrigt sich schon sehr bald. Ansonsten sind die Bemühungen – aber auch die gewaltigen Schwierigkeiten – sichtbar, eine wirklich zusammenhängende Geschichte zu erzählen.

Die bekannte Zack Snyder-Optik, die auch schon in den Vorgängerfilmen greifbar war, sorgt hier nicht mehr für Aufsehen. Gerade gemessen am gigantischen Budget sieht das CGI-Gewitter in diesem Film sogar ziemlich unspektakulär aus. Immerhin wurden (wohl von Joss Whedon) ein paar Humorelemente eingestreut, die dringend nötig waren. Hier sind es vor allem die Helden, die für eine Rettung des Filmes sorgen. Ben Affleck hat sich schon zuletzt als starker Batman etabliert und zeigt auch hier, dass sein Ansatz an die bekannte Figur bestens funktioniert. Noch besser funktioniert sogar Gal Gadot, die als verführerische Amazone dem Männer-Club gewaltig einheizt. Henry Cavill kommt aus gegebenen Gründen nur zu einem reduzierten Auftritt. Die drei Neuzugänge bleiben beim Status eines Sidekicks. Während Ezra Miller als The Flash den meistens funktionierenden Comic Relief geben darf, bekommen Jason Momoa und Ray Fisher fast nichts zu tun.

Bruce Wayne rekrutiert einen neuen Mitstreiter (© Warner Bros Pictures)

Wie so häufig in vergleichbaren Filmen wird eine Fülle an prominenten Darstellern aufgeboten, die in Nebenparts nahe an der Bedeutungslosigkeit verweilen dürfen. Hier passen unter anderem Jeremy Irons („The Mission“), Amy Adams („American Hustle“), Diane Lane („The Secret Man“), J.K. Simmons („Whiplash“), Amber Heard („The Danish Girl“), Joe Morton („Terminator 2“), Holt McCallany („Shot Caller“) und Michael McElhatton („The Autopsy of Jane Doe“) in diese Rubrik.

Nach dem langen, steinigen Weg, den die Produktion von „Justice League“ genommen hat, waren die Hoffnungen auf ein großes Fantasy-Action-Feuerwerk eher gering. Das Endergebnis ist ein optisch wie inhaltlich ziemlich einfallsloser Film, der von Gal Gadot, Ben Affleck und einem etwas leichteren Erzählton im gerade noch passablen Bereich gehalten wird.

2,5 von 5 Punkten

Der Film ist ab dem 25.06.2024 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.


Quelle: Warner Bros, Leinwandreporter TV, YouTube

Justice League

Originaltitel:Justice League
Regie:Zack Snyder
Darsteller:Ben Affleck, Gal Gadot, Jason Momoa, Ezra Miller, Ray Fisher, Henry Cavill
Genre:Action, Fantasy
Produktionsland/-jahr:USA, 2017
Verleih:Warner Bros Pictures
Länge: 120 MinutenFSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 16.11.2017

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Warner Bros

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 24.06.2024
Review: Justice League (Kino)

Thomas

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