Inhalt: Bis vor zwei Jahren war Michael Bryce (Ryan Reynolds) einer der besten Personenschützer im Business. Doch dann kam ein Klient während des Einsatzes ums Leben, was Michaels Karriere fast komplett beendete. Als er von seiner Ex-Freundin, der Interpol-Agentin Amelia (Elodie Yung, „Marvel’s The Defenders“), den Auftrag bekommt, innerhalb von 24 Stunden einen wichtigen Zeugen im Fall gegen den brutalen Diktator Dukhovic (Gary Oldman, „Die dunkelste Stunde“) von London nach Den Haag zu bringen, akzeptiert er nur widerwillig.
Dennoch nimmt er an, nur um direkt dem nächsten Schock ausgeliefert zu sein: Der neue Klient ist Auftragskiller Darius Kincaid (Samuel L. Jackson, „xXx – Die Rückkehr des Xander Cage“), der jahrelang Anschläge auf die Klienten von Bryce ausgeübt hat. Mit fast greifbarer Spannung machen sich die beiden auf den Weg. Bald merken sie, dass sie nur gemeinsam eine Chance haben, die Schergen von Dukhovic unschädlich zu machen und rechtzeitig im Gericht anzukommen. Doch der Weg ist lang.
Kritik: Regisseur Patrick Hughes, der zuletzt den etwas zu zahmen „The Expendables 3“ inszeniert hatte, durfte mit dieser Actionkomödie einen Angriff auf das Buddy-Kino der 80er- und 90er-Jahre starten. Im Gegensatz zu seiner Vorgänger-Arbeit hält er sich hier nicht mit erstaunlichen Gewalt-Exzessen zurück. Das führt in den ernsteren Momenten dazu, dass der leichte Ton und die gezeigten Bilder stellenweise etwas uneben wirken. Gerade in den ersten 30 Minuten wirkt der Film eher stumpf und zynisch, statt die erhofft kurzweilige Unterhaltung zu liefern. Sobald sich die beiden Protagonisten aufeinander eingespielt haben, findet der Film dann doch in die Spur. Herber, manchmal skurriler Humor sorgt dafür, dass die holzschnittartige Geschichte dann doch vermehrt für Lacher sorgt. Hier sind es hauptsächlich die Dialogsequenzen, die dem Film seine Daseinsberechtigung geben. Im Gegenzug werden die Verfolgungsjagden und Schusswechsel in die Länge gezogen, was den Film auf seine 113 Minuten Spielzeit bringt.
Ohne seine beiden Hauptdarsteller, die exzellent miteinander harmonieren, wäre „Killer’s Bodyguard“ sicher weniger erträglich ausgefallen. Ryan Reynolds, der spätestens seit „Deadpool“ einer der charmantesten Dampfplauderer des modernen Action-Kinos geworden ist, kann hier als Bodyguard, der sich nach besseren Zeiten sehnt, öfters seine Stärken ausspielen. Auch Samuel L. Jackson, der zuletzt längst nicht immer seine Qualitäten gezeigt hat, ist hier gut aufgelegt. Mit natürlicher Coolness und einem ganzen Arsenal seiner so beliebten „Motherf….“-Salven holt er hier das Optimum aus einem durchwachsen angelegten Part.
Gary Oldman darf in der Rolle des psychotischen Diktators leider nur andeuten, was er für tolle Bösewichter spielen kann. Salma Hayek („From Dusk Till Dawn“) bekommt als aufbrausende Ehefrau nur eine starke Rückblenden-Sequenz spendiert und ist ansonsten ebenfalls ziemlich unterfordert. Elodie Yung bleibt als Agentin und Ex-Freundin von Bryce leider blass.
Die meisten Zuschauer dürften wissen, auf was sie sich bei dem Film einlassen. Wenn der Film seine Hauptdarsteller für Buddy-Klamauk von der Leine lässt, oder comichaft überspitzte Gewalt-Ausbrüche liefert, funktioniert das Gezeigte bestens. Im Gegenzug sind aber manche Actionszenen deutlich zu lang, es werden manchmal unpassend ernste Töne angeschlagen und die Anlaufzeit der Geschichte stellt die Geduld des Zuschauers auf die Probe. So ist es am Ende hauptsächlich der Verdienst von Reynolds und Jackson, dass „Killer’s Bodyguard“ insgesamt als solide Unterhaltung funktioniert.
Der Film ist ab dem 12.01.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Schärfe und Detaildarstellung sind zumeist auf gutem Level, lassen aber in den spärlich beleuchteten Momenten etwas nach. Die Farben sind eher kühl gehalten, wirken aber immer noch natürlich. Die Einstellung der Kontraste ist durchweg gelungen. Der Schwarzwert hätte aber etwas kräftiger sein dürfen. In den dunklen Szenen ist öfters ein Rauschen erkennbar gewesen. Insgesamt ist das Bild aber meistens ruhig und sauber.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 5.1-Ton liefern ziemlich verlässlichen Action-Sound. In den langen Verfolgungsjagden und Schießereien wird der Ton ordentlich auf die Boxen verteilt und von Bässen untermalt. Allerdings hätte die Tonspur hier manchmal etwas kräftiger sein dürfen. Hintergrundgeräusche und Score bieten auch einen soliden, räumlichen Klang. Die Dialoge sind immer gut zu verstehen und kommen klar priorisiert über den Frontlautsprecher
4 von 5 Punkten
Extras: Ein Audiokommentar von Regisseur Patrick Hughes, fünf kurze Featurettes (insgesamt 31 Minuten), ein Outtake-Video (5 Minuten) und einige Trailer komplettieren die DVD.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 30.10.2024 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: EuroVideo, Leinwandreporter TV, YouTube
Killer's Bodyguard
Originaltitel: | The Hitman's Bodyguard |
Regie: | Patrick Hughes |
Darsteller: | Ryan Reynolds, Samuel L. Jackson, Gary Oldman, Salma Hayek |
Genre: | Action, Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 113 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 31.10.2024
Review: Killer’s Bodyguard (DVD)