Inhalt: Eigentlich möchte Jackie (Katy O’Brian) nur zu einem Bodybuilder-Wettbewerb nach Las Vegas. Übernachtungen im eigenen Auto oder auf der Straße sind dabei aufgrund fehlenden Geldes einkalkuliert. In einem kleinen Kaff macht sie dann doch eine längere Pause, um sich am Schießstand eines örtlichen Gangsters (Ed Harris, „The Last Full Measure – Keiner bleibt zurück“) ein paar Dollar zu verdienen. Als sie dann Lou (Kristen Stewart, „Against All Enemies“), die Tochter ihres Bosses, kennenlernt, ist es sofort um sie geschehen. Die beiden Frauen stürzen sich in eine heiße Affäre und beginnen schon bald, von einer gemeinsamen Zukunft zu träumen. Ein Streit mit Lous gewalttätigem Schwager (Dave Franco, „The Disaster Artist“) sorgt dann aber dafür, dass die junge Liebe blankem Überlebenskampf weichen muss.
Kritik: Im Jahr 2019 gelang Autorin und Regisseurin Rose Glass mit dem Horrorfilm „Saint Maude“ ein vielbeachtetes Langfilm-Debüt. Nun hat sie eine Thriller-Romanze nachgelegt, in der die die Verbindung von zwei Frauen den Startschuss für reichlich Unordnung bietet. „Love Lies Bleeding“ ist ein äußerst stylischer Film. In der schönsten Art von dreckig bietet Rose Glass mit ihrem Team durchaus kompromisslose Drogen-, Gewalt- und Sex-Exzesse. In seinen besten Momenten ist der Film cool, knackig und sehr unterhaltsam. Dennoch kommt nie der Flow auf, den vergleichbare Werke von Tarantino oder Oliver Stone bieten konnten.
Das selbst gewählte, erzählerische Chaos könnte wohl mit eleganten Dialogen und starken Charakteren aufgefangen werden. Diese hat „Love Lies Bleeding“ – obwohl man den Protagonistinnen notwendige Fehler zugesteht – nur bedingt zu bieten. Natürlich ist Kampfsportlerin und Kino-Debütantin Katy O’Brien schon rein optisch eine Erscheinung. Trotz grundsolidem Schauspiel gelingt es ihr aber nicht, den Film wirklich zu tragen. Ähnliches gilt für Kristen Stewart, die als missmutige Fitnessstudio-Angestellte, die aus den Fängen ihrer Familie fliehen will, einen recht austauschbaren Part spielt. Zusätzlich ist die Chemie zwischen den beiden Protagonistinnen nur zu erahnen. Hier funktionieren die Nebenfiguren schon fast besser. Jena Malone als vom Leben gebeutelte Schwester Lous, ein absurd frisierter Ed Harris als Gangster-Vater und ein ungeahnt schmieriger Dave Franco spielen hier ihre Qualitäten aus.
Dadurch ergibt sich ein schick anzusehender Thriller, der aber nur stellenweise sein großes Potenzial ausspielen kann. So bleibt „Love Lies Bleeding“ ein ordentlicher Film, der wohl bei vielen Zuschauern für das Gefühl sorgen dürfte, dass hier mehr möglich gewesen wäre.
Der Film ist ab dem 21.11.2024 auf DVD, Blu-ray, im Mediabook und digital erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Trotz einer filmischen, körnig anmutenden Textur sind Details und Bildschärfe exzellent. Die schmutzig-schwüle Farbpalette passt zum Geschehen. Die Hauttöne sehen realistisch aus. Kontraste und Schwarzwert offenbaren keine Probleme. Ansonsten ist das Bild ruhig und sauber.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Dolby Atmos-Ton machen im Rahmen der Ausgangsmöglichkeiten fast alles richtig – sind aber natürlich kein Effektfeuerwerk. Der starke Soundtrack und ein paar Elemente wie abgefeuerte Schüsse sorgen durchaus für räumliche Aktivität und ein paar schöne Bässe. Die Dialogwiedergabe ist in beiden Versionen klar priorisiert und immer verständlich. Die Abmischung ist sehr rund.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein Audiokommentar mit Regisseurin Rose Glass, ein kurzes Featurette (7 Minuten) und ein paar Trailer komplettieren die Blu-ray.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Plaion Pictures, YouTube
Originaltitel: | Love Lies Bleeding |
Regie: | Rose Glass |
Darsteller: | Kristen Stewart, Katy O’Brian, Jena Malone |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA/UK, 2024 |
Verleih: | Plaion Pictures |
Länge: | 104 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von mm-Filmpresse
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 20.11.2024
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