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Review: Mechanic Resurrection (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von “Mechanic Resurrection” (© Universum Film)

Inhalt: Eigentlich ist Arthur Bishop (Jason Statham, „Wild Card“) längst in Rente und denkt gar nicht daran, noch einmal Auftragsmorde zu begehen. So lehnt er auch einen hoch dotierten Job ab, bei dem drei wichtige Persönlichkeiten mit „Unfällen“ aus dem Verkehr gezogen werden sollen. Als er ablehnt, greift Auftraggeber Crain (Sam Hazeldine, „Dead Mine“) – ein alter Bekannter von Bishop – zu anderen Methoden und entführt kurzerhand Bishops Freundin Gina (Jessica Alba, „Secret Agency – Barely Lethal“). Dem Profikiller bleiben gerade einmal 36 Stunden, um die drei komplexen Morde zu begehen, wenn er seine Freundin wiedersehen möchte. Da Bishop Crain nicht trauen kann, tut er sich mit Max Adams (Tommy Lee Jones, „Jason Bourne“), seines Zeichens Waffenhändler und Anschlagsziel, zusammen. Können die beiden Gina retten?

 

Kritik: Im Jahr 2011 veröffentlichte Action-Regisseur Simon West mit „The Mechanic“ das Remake eines Charles Bronson-Films. Der brutale, aber sehr konventionelle Actioner bot eine Paraderolle für Jason Statham und passable Unterhaltung für ein erwachsenes Publikum. Da der Film weder überdurchschnittlich erfolgreich, noch besonders erinnerungswürdig war, sorgte die Nachricht eines Sequels doch für Verwunderung. Für die Regie wurde mit Dennis Gansel jemand gefunden, der im deutschen Kino mit Filmen wie „Die Welle“ und „Wir sind die Nacht“ sein Talent schon unter Beweis gestellt hat. Das sorgt aber leider nicht dafür, dass dieses Werk die geringen Erwartungen übertreffen kann. Es gibt eine Reihe an ordentlich inszenierten Action-Sequenzen, bei denen die Entscheidung, dem Film noch eine Jugendfreigabe zu geben, durchaus überrascht. Dazu labt sich „Mechanic Resurrection“ an seinen ausgesprochen schicken Drehorten und ungewöhnlichen Sets (Stichwort freischwebender Pool).

Arthur und Gina schwant Böses (© Universum Film)

Viel mehr gibt es bei diesem Actionfilm vom Reißbrett nicht zu berichten. Manche Momente sind derart übertrieben, dass die Geschichte zur Selbstparodie verkommt. Wenig erstaunlich sind auch die Figuren ziemlich eindimensional. Kombiniert mit dürftigen Darstellerleistungen und hölzernen Dialogen bleiben die Phasen, in denen der Protagonist nicht im tödlichen Einsatz ist, ausgesprochen verzichtbar. Allgemein ist das Skript nicht mehr als ein Aufhänger für die verschiedenen Prügel- und Schießeinlagen, die der Film bereit hält. Leider ist es insbesondere dem Finale anzumerken, dass ziemlich wenig Aufwand in den sonstigen (am Ende sehr unübersichtlichen) Inhalt gesteckt wurde. Auch nahe der 50 ist Jason Statham noch ausgesprochen fit und absolviert seine Stunts ausgesprochen glaubwürdig. Ein großer Mime war er aber noch nie. Dennoch war sein Dialogvortrag schon bemühter, als es hier der Fall ist.

Jessica Alba konnte bislang auch eher mit einer schicken Bikini-Figur, als mit großem Schauspiel punkten. So ist ihre Karriere in den letzten Jahren auch ein wenig ins Stocken geraten. Um ihren Auftritt hier zusammenzufassen: Auch mit 35 sieht sie noch im Bikini sehr gut aus. Ansonsten darf sie als „Jungfrau in Nöten“ dem Protagonisten ein Motiv für sein Handeln geben und als deplatziert wirkende Humanistin wichtige Sachen wie „ich tue es für die Kinder“ sagen. Sam Hazeldine kann in der Rolle des Fieslings nicht viel mehr tun, als finster aus der Wäsche zu gucken. Wer sich aufgrund des Trailers auf einen längeren Auftritt von Tommy Lee Jones gefreut hat, sollte wissen, dass der Oscar-Preisträger insgesamt auf keine zehn Minuten Leinwand-Zeit kommt.

Insgesamt ist „Mechanic Resurrection“ absolutes Fastfood für Actionfans. Ein Film, der keine Fortsetzung benötigt hat, bekommt ein Sequel, das in allen Belangen als halbgar bezeichnet werden kann. Es ist zu hoffen, dass Dennis Gansel noch eine zweite Chance in Hollywood bekommt, um seine Klasse zu zeigen. Hier bleibt nur einfallslose B-Ware, die fast alle gelungenen Momente schon im Trailer gezeigt hat.

Max macht unfreiwillig Bekanntschaft mit Arthur (© Universum Film)

Der Film ist ab dem 27.12.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2 von 5 Punkten

 

Bild: Optisch bietet der Film gehobene Qualität. Die Aufnahmen sind durchweg ziemlich scharf und reich an Details. Die zumeist warmen Farben sind satt und kräftig. Auch die Einstellung von Kontrasten und Schwarzwert lässt kaum Raum für Beanstandungen. Dazu sind die Bilder derart sauber und ruhig, dass das Bild für einen Action-B-Film schon fast zu steril wirkt.

4 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind durchaus im oberen Segment einzuordnen. Ohne jetzt absolute Spitzenwerte in der Dynamik zu erreichen, sprechen Hintergrundgeräusche und der Score gut die äußeren Boxen an. Die Explosionen und Schüsse sind ebenfalls ziemlich kräftig und präzise. Streckenweise gibt es bei den sehr lauten Szenen ein paar kleine Probleme mit der Dialogverständlichkeit – was in diesem Fall aber zu verschmerzen ist.

4 von 5 Punkten

Extras: Ein Making of (10 Minuten), ein Video-Tagebuch (17 Minuten), vier kleine Featurettes (12 Minuten), ein paar Interviews mit Cast und Crew (25 Minuten) und einige Trailer bieten einen soliden Mehrwert zum Film.

3 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten

Der Film ist aktuell im Programm von Netflix und ab dem19.10.2024 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.


Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube

Mechanic Resurrection

Originaltitel:Mechanic Resurrection
Regie:Dennis Gansel
Darsteller:Jason Statham, Jessica Alba, Tommy Lee Jones
Genre:Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2016
Verleih:Universum Film
Länge:99 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 19.10.2024
Review: Mechanic Resurrection (Blu-ray)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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