Inhalt: Der Ex-Baseballstar Ray Waller (Wyatt Russell, „Ingrid Goes West“) ist an MS erkrankt. Zusammen mit Ehefrau Eve (Kerry Condon, „The Banshees of Inisherin“) sowie den gemeinsamen Kindern Izzy (Amélie Hoeferle) und Elliot (Gavin Warren) zieht er in ein kleines Vorstadthaus mit Pool im Garten, welcher ideal für seine Physiotherapie erscheint. Tatsächlich fühlt sich Ray bald besser und kann körperlich fast an alte Tage anknüpfen. Währenddessen machen seine Kinder äußerst beunruhigende Erfahrungen mit dem Pool. Eve ist sich bald sicher, dass etwas mit ihrem Mann und dessen exzessiven Schwimmeinlagen nicht stimmt. Gibt es eine dunkle Macht, die vom Familienvater Besitz ergreift?
Kritik: Im Jahr 2014 gelang dem Regie-Duo Red Blackhurst und Bryce McGuire mit dem knapp vierminütigen Horror-Kurzfilm „Night Swim“ ein kleiner Hit. Dieser veranlasste Szene-Superstar James Wan, mit seiner Produktionsfirma Atomic Monster die Rechte an einer Langfilm-Adaption zu erwerben. Diese wurde jetzt umgesetzt, wobei McGuire alleine auf dem Regiestuhl Platz nahm. Nachdem beispielsweise bei „Lights Out“ die Aufstockung der Spielzeit zu einem ziemlich mittelmäßigen Gesamtergebnis geführt hat, durfte man gespannt sein, wie sich das skurrile Konzept eines dämonischen Swimmingpools ausgearbeitet anfühlt. Wer sich die 98 Minuten von „Night Swim“ ansieht, wird zu dem Schluss kommen: furchtbar.
Wie eine eigenartige Idee mit Geschick zu einem wirklich tollen Horrorfilm umgesetzt wird, hat uns unter anderem „It Follows“ eindrucksvoll bewiesen. Im Gegensatz dazu schafft es „Night Swim“, die komplette Spielzeit zu durchleben, ohne abseits der Prämisse auch nur einen interessanten Gedanken zu fassen. Wer sich darauf gefreut hat, mit der wachsenden Bedrohung im behüteten Vorstadt-Leben atmosphärischen, pointierten Grusel zu erleben, wird vollends enttäuscht. Die erste Hälfte beschränkt sich darauf, ein völlig banales Familien-Drama mit ein paar schlecht platzierten Jumpscares zu kombinieren. Danach liefert uns McGuire eine „Bei Wish bestellt“-Kopie einer „The Ring“-Sequenz, ehe „Night Swim“ in seinen vor unfreiwilliger Komik – dem einzig nennenswerten Unterhaltungswert im Film – und scheußlichen Spezialeffekten strotzenden Schlussakt einbiegt.
Was die gnadenlos überqualifizierten Wyatt Russell und speziell Kerry Condon veranlasst hat, sich diesem Projekt anzuschließen, wird wohl ein Mysterium bleiben. Auch der deutschen Schauspielerin Amélie Hoeferle, die hier ihre erste Hauptrolle spielt, ist wahrlich kein Vorwurf zu für das Scheitern des Films zu machen. Viel mehr sind es die Darsteller, die dem Geschehen vereinzelt ein wenig Nährwert verpassen.
Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass wir dieses Jahr noch einen Mainstream-Horrorfilm erleben, der das hier Gezeigte unterbietet. So wurde bei „Night Swim“ aus einem (meiner bescheidenen Meinung nach) spannenden, aber keinesfalls spektakulären Kurzfilm ein belangloses, dröges und stellenweise schlicht dämliches Stück Genre-Kino, welches nicht einmal genug augenfällig unterhaltsame Fehlschläge mitbringt, um dem geneigten „So Bad, It’s Good“-Gucker Freude zu bereiten.
Der Film ist ab dem 25.04.2024 auf DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
1,5 von 5 Punkten
Bild: Insgesamt sieht der Film ziemlich gut aus. Gerade in den spärlich beleuchteten Pool-Szenen sind Schärfe und Detaildarstellung zu großen Teilen stark. Einen klaren Abzug gibt es bei den miesen Effekten, die diesbezüglich deutlich abfallen. Davon abgesehen gibt es eine saubere und realistisch anmutende Farbpalette, ein wenn nur leichtes Rauschen und ordentlich eingestellte Kontraste sowie Schwarzwerte.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche DTS-HD HR 7.1- sowie der englische DTS-HD MA 7.1-Ton nehmen sich nicht viel und überzeugen beide auf gehobenem Level. Die räumliche präzisen Spiele mit elektronischem Surren und plätscherndem Wasser sind exzellent. Selbstverständlich gibt es einige Jumpscares, die akustisch wuchtig (und in der inhaltlichen Ausführung völlig missglückt) sind. Die Dialogwiedergabe ist problemlos. Ansonsten ist das Sounddesign eher unspektakulär, aber zweckdienlich.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein Audiokommentar mit Regisseur Bryce McGuire sowie vier solide Featurettes (insgesamt 24 Minuten) und ein paar Trailer komplettieren die Blu-ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Universal Pictures, YouTube
Originaltitel: | Night Swim |
Regie: | Bryce McGuire |
Darsteller: | Wyatt Russell, Kerry Condon, Gavin Warren, Amélie Hoeferle |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2024 |
Verleih: | Universal Pictures |
Länge: | 98 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Kinostart: | 09.02.2024 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures
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