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Review: The VelociPastor – Die Klaue Gottes (Mediabook)

Das Artwork von “The VelociPastor” (© Busch Media Group, 2024)

Inhalt: Nach dem Mord an seinen Eltern geht der Pastor Doug Jones (Gregory James Cohan) auf einen Selbstfindungstrip nach China. Dort wird er wiederum Zeuge des Attentats auf eine Frau, die ihm in ihren letzten Momenten einen fossilen Zahn überreicht. Als sich Doug mit dem Relikt in die Hand schneidet, ahnt er noch nicht, was er damit auslöst. Wieder in der Heimat soll sich das verändern: Zufällig trifft er auf den Killer seiner Eltern (Fernando Pacheco De Castro). Rasend vor Wut verwandelt er sich in einen Dinosaurier und tötet den Kriminellen. Mit Hilfe der gutherzigen Sexarbeiterin Carol (Alyssa Kempinski) bekämpft er fortan in Reptil-Form das Verbrechen. Währenddessen wird er von einer mystischen Ninja-Gruppierung verfolgt, die noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hat.

 

Kritik: Die Mitternachtsfilme des „Grindhouse-Kinos“, die in den 70er- und 80er-Jahre ein gewichtiger Teil der B-Movies waren, feierten im Jahr 2007 durch das gemeinsame Projekt von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez ein sehr kurzweiliges Comeback. Neben den Hauptwerken „Planet Terror“ und „Death Proof“ gab es noch eine Reihe an Fake-Trailern, die es nach und nach in Langfilm-Fassungen in die Kinos gebracht haben (wie „Machete“ oder zuletzt „Thanksgiving“). Vollkommen unbeteiligt an diesem Projekt, aber dennoch perfekt in Stil und Umsetzung passend, wäre „The VelociPastor – Die Klaue Gottes“, der bereits 2018 von Brendan Steere veröffentlicht wurde. Ein völlig abstruser Plot (ihr habt ihn gelesen), der in seiner Umsetzung tatsächlich noch schräger wird, darf sich in 71 Minuten voller dümmlicher Dialoge, inhaltlichem Unsinn und lächerlichen Effekten austoben.

Ein alter Freund durchlebt Schockierendes (© Busch Media Group, 2024)

Ist das Endergebnis ein guter Film? Natürlich nicht. Reicht das Gezeigte aus, um seine Laufzeit zu füllen oder wäre die Umsetzung als Fake-Trailer besser aufgehoben gewesen? Vermutlich Letzteres. Dennoch hat „The VelociPastor“ so viele witzige und gut umgesetzte Einfälle, dass man den Hut vor Brendan Steere und seinem Team ziehen muss. Zwischen durch ein Textfeld ersetzten Mordszenen, einem herrlich sinnbefreiten Zwischenspiel im Vietnam-Krieg und ein paar der bizarrsten Ninja-Dino-Kämpfen der jüngeren Filmgeschichte weiß der geneigte B- und Trash-Movie-Genießer, wie viele Gedanken und wie viel Herz in diesem Spektakel stecken (also gar kein Vergleich zu irgendwelchen billigen SyFy-Hai-Produktionen).

Schauspielerisch lassen sich die beiden Protagonisten Gregory James Cohan und Alyssa Kempinski auf den kompletten Blödsinn ein. Das ist natürlich nicht im klassischen Sinn gut – aber vollkommen zielführend. Wer den Plot liest und Bock hat, sich Ninjas im direkten Duell gegen einen Papp-Dino anzusehen, werden hier glücklich werden.

Schlussendlich hat „The VelociPastor – Die Klaue Gottes“ wahrscheinlich mehr eingesetztes Herzblut als die komplette „Jurassic World“-Reihe – was man auch fast zu jeder Zeit merkt. Auch wenn die Umsetzung sicherlich nicht perfekt ist, liefert uns Brendan Steere mit seinem Team eine launige Grindhouse-Hommage, die mit einem möglich starken Bier durchaus Vergnügen bereitet.

So brav ist Pastor Doug nur selten (© Busch Media Group, 2024)

Der Film ist seit dem 02.05.2024 im Mediabook und digital erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

Bild: Gemessen an seinen gewollten Grindhouse-Wurzeln, sieht der Velocipastor wirklich ordentlich aus. Ein grisseliges und unsauberes Bild mit blassen Farben und dem einen oder anderen (bewussten?) technischen Problem ist fast Grundvoraussetzung, um dem Film eine gewisse Authentizität zu geben. Farbgebung, Schärfe, Detaildarstellung etc. sind während der kompletten 71 Minuten recht beständig. Insgesamt gibt es an der Präsentation kaum etwas zu bemängeln (wenn man hier nicht die Maßstäbe einer modernen Hochglanz-Produktion anlegt).

4 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 2.0-Ton bleiben auf ziemlich rundem Level. Auch hier krächzt und rauscht es auf einem Level, dass es dem Grindhouse-Fan warm ums Herz wird. Das ist natürlich nicht immer schön, aber merklich eine bewusste stilistische Entscheidung. Dazu sind die Dialoge in beiden Versionen immer gut verständlich und der Score erfüllt seinen Zweck. Auf der DVD sind beide Tonspuren in Dolby Digital 2.0 vorhanden.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Im stabilen und schick designten Mediabook befindet sich ein 16-seitiges Booklet mit unterhaltsamen Texten von Hendrik Mutzenbach. Auf den Discs befinden sich neben dem Film leider nur noch ein paar Trailer.

2 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Busch Media Group, YouTube

The VelociPastor - Die Klaue Gottes

Originaltitel:The VelociPastor
Regie:Brandan Steere
Darsteller:Gregory James Cohan, Alyssa Kempinski, Daniel Steere
Genre:Horror, Action, Trash
Produktionsland/-jahr:USA, 2018
Verleih:Busch Media Group
Länge:71 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite der Busch Media Group

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 12.05.2024
Review: The VelociPastor – Die Klaue Gottes (Mediabook)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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