Inhalt: Marcello (Marcello Mastroianni) hat sein Leben in der Schickeria Roms satt. Es langweilt ihn, von der High Society Fotos zu schießen und in der Klatschpresse banale Artikel zu verfassen. Seine nervige, extrem eifersüchtige Verlobte Emma (Yvonne Furneaux) erschwert sein Leben zusätzlich, da sie immer über seinen Kontakt mit den Reichen und Schönen jammert. Er macht sich auf die Suche nach seinem Platz in einer von Geld und Macht dominierten Gesellschaft. Er findet in seinem langjährigen Freund, dem Schriftsteller Steiner (Alain Cuny) ein Vorbild, da dieser sich nicht an die vorgegeben Regeln hält. Marcello bemüht sich, auch aus dieser von Belanglosigkeiten dominierten Gesellschaft auszubrechen, was sich aber als nicht besonders leicht herausstellt.
Kritik: Im Jahr 1960 drehte der italienische Regie-Meister Federico Fellini diese Satire auf Dekadenz und Egoismus. Der insgesamt zwölfmal für den Oscar nominierte Römer (davon zwei Mal für „La Dolce Vita“ in der Regie- und in der Drehbuch-Kategorie) seziert hier die Selbstdarstellung der modernen Gesellschaft und schuf mit seiner präzisen und ausdrucksstarken Darstellung einen zeitlosen Klassiker. Allein die Jesus-Statue, die zu Beginn über Rom schwebt und keinen festen Platz mehr in der Gesellschaft hat, ist unvergesslich. Der aufdringliche Fotojournalist Paparazzo (Walter Santesso) war der Namensgeber für seinen ganzen Berufsstand. Dazu bleibt natürlich die legendäre Szene, während der Anita Ekberg im Trevi-Brunnen badet.
Die Schauspieler rund um den brillanten Marcello Mastroianni liefern durchweg die vielleicht besten Leistungen ihrer Laufbahn ab. Der äußerst dialoglastige Film verlangt seinen Zuschauern in 175 Minuten dafür ein hohes Maß an Sitzfleisch ab.
Trotzdem ist „La Dolce Vita – Das süße Leben“ selbstversändlich ein oft zitiertes und kopiertes Werk, das eigentlich jeder Filmliebhaber einmal gesehen haben sollte. Wer die nötige Geduld aufbringt, wird von Fellini mit einigen unvergesslichen Momenten belohnt.
Seit dem 22.02.2013 ist der Film auf Blu-ray erhältlich.
4,5 von 5 Punkten
Bild: Die Überarbeitung des sehr alten Ausgangsmaterials ist hervorragend gelungen und bietet einem deutlichen Mehrwert im Vergleich zur DVD. Die Schärfe ist an den richtigen Stellen überragend, ohne das der Film dabei zu sehr verändert wirkt und seinen alten Charme behält. Die Darstellung der Farbtöne ist absolut beeindruckend. So wird, obwohl der Film in Schwarz-Weiß gedreht wurde, jede Stimmungslage (und Farbtemperatur) der Bilder bestens vermittelt. In den dunklen Szenen geht kein Detail verloren.Ein bewusst eingesetztes, leichtes Filmkorn fällt nicht störend ins Gewicht. Einzig die Kontraste lassen hier und da ein wenig Kritik zu.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die italienische Tonspur liegen nur in DTS-HD MA 1.0, wurden aber auch hörbar verbessert. Die Stimmen wirken etwas klarer und präsenter, wobei sie zeitweise etwas übersteuern. Die Hintergrundgeräusche und die Musik wirken dumpf und nicht dynamisch – sprich: hier liegt ein einfacher Mono-Ton vor. Im Hinblick auf das Alter des Filmes ist das Ergebnis solide.
2,5 von 5 Punkten
Extras: Außer ein paar Trailern gibt es keine Bonusmaterialien.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Der Film kommt in neuer 4K-Restauration am 14.07.2022 zurück ins Kino
Quelle: StudioCanal, YouTube
La Dolce Vita - Das süße Leben
Originaltitel: | La Dolce Vita |
Regie: | Federico Fellini |
Darsteller: | Marcello Mastroianni, Anita Ekberg, Anouk Aimée |
Genre: | Satire |
Produktionsland/-jahr: | Italien, 1960 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 175 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |