Inhalt: Als sich Josh (Rafe Spall, „Prometheus“) und Nat (Rose Byrne, „Insidious“) treffen, ist es sofort u beide geschehen. Nur sieben Monate später stehen sie schon vor dem Traualtar, wofür sie von Freunden und Familie nur Kopfschütteln ernten. Eigentlich warten alle nur darauf, dass die Ehe der komplett unterschiedlichen Partner bald scheitert. Tatsächlich sind sie dann schon nach neun Monaten im grauen Alltag angekommen und beide streiten sich nur noch über Kleinigkeiten. Josh macht sich bald seine Gedanken, als seine Ex-Freundin Chloe (Anna Faris, „Der Diktator“) aus Afrika wiederkommt. Auch Nat trifft bald einen Mann, der viel besser zu ihr passt: Der Unternehmer Guy (Simon Baker), der Nats Werbeagentur mit einer großen Kampagne beauftragt, tut alles, um ihr Herz zu erobern. Dennoch entschließen sich die Eheleute, um ihre Ehe zu kämpfen.
Kritik: Nachdem Dan Mazer seit Jahren mit Sascha Baron Cohen zusammenarbeitet und auch schon bei einigen Folgen der „Ali G Show“ in der Verantwortung war, hat er jetzt zum ersten Mal bei einem Spielfilm auf dem Regiestuhl Platz genommen. Er fängt da an, wo andere Liebesfilme aufhören: Die Geschichte, wie die beiden Protagonisten zum Altar gelangen, ist in den ersten zwei Minuten abgehandelt. Auch wenn die Komödie nicht durchgängig auf hohem Niveau stattfindet, gelingt es Mazer wunderbar, mit den vorhandenen Hollywood-Klischees zu brechen und sie ins Lächerliche zu führen. Mit teils derbem und teils pointiertem und intelligentem Witz führt der Film die unschönen Seiten einer verkorksten Ehe vor und nutzt alltägliche Situationen für herrliche Momente.
Mit Charme, Witz und wenig Romantik
Nach einer spritzigen Startphase gönnt sich der Film zwar ein paar Verschnaufpausen, zeigt aber auch da noch mehr wie die meisten anderen Szenevertreter. Die Eheberatungen mit einer von Olivia Colman („Hot Fuzz“) überragend gespielten, frustrierten Therapeutin sind zum brüllen komisch. Ansonsten sind es immer wieder kleine Szenen wie eine unglaublich missglückte Scharaderunde, die den Film so vergnüglich machen. Zwei nuancierte, zutiefst menschliche Hauptfiguren bilden ein festes Zentrum für „Das hält kein Jahr…!“. Rafe Spall glänzt als gemütlicher Buchautor, der viele mit seinem eigenwilligen Humor nervt. Er (dis-)harmoniert perfekt mit Rose Byrne, die als wesentlich ernsthaftere und bodenständigere aber anspruchsvolle Nat an ihrem Neuehemann verzweifelt. Anna Faris und vor allem Simon Baker nutzen ihre Rollen, um Spall und Byrne die tollen Momente zuzuspielen. Besonders in einer wirklich originellen Schlussphase macht das sehr viel Spaß.
Ein weiteres Highlight sind die Nebenfiguren in diesem Film, zu denen auch die bereits erwähnte Olivia Colman als Therapeutin zählt. Minnie Diver („Good Will Hunting“) und Jason Flemyng („Agent Hamilton – Im Interesse der Nation“) als Ehepaar, das sich nur am fetzen ist, sorgt für einige augenzwinkernde Sequenzen. Absolut herausragend ist aber insbesondere Stephen Merchant („The Office“), der als Joshs bester Kumpel Danny jedes Fettnäpfchen mitnimmt. Das einzige, was Dan Mazers Arbeit komplett abgeht, ist die Romantik. Hier wird zu viel aufs Beziehungen zerstören geguckt, um dafür noch Platz zu haben. Die Ersatz-Partner werden hier auch einfach zu offensichtlich an die unglücklichen Eheleute herangeführt. Das heißt aber nicht, dass der Spaß hier Einbußen hinnehmen müsste.
Auch wenn „Das hält kein Jahr…!“ bei weitem nicht makellos ist, gehört diese erfrischend andere, oft sehr derbe Komödie zu den Genre-Höhepunkten dieses Jahres. Wie dieses vollkommen missglückte Paar der Scheidung entgegenfiebert, liefert auf dem Weg einige tolle Momente. Spätestens beim ironischen Finale erleben wir dann, weshalb der britische Humor hier den amerikanischen locker ausstechen kann.
Der Film ist ab dem 19.09.2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Der Bildtransfer ist auf solidem bis gehobenem Niveau. Die Bildschärfe ist immer ordentlich, genauso wie die Kontraste. Der Schwarzwert ist knackig und die Aufnahmen sind recht stark in der Detailzeichnung. Darüber hinaus sind auch keine Bildfehler zu erkennen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Ton liegen in DTS-HD MA 5.1 vor. Die Dialoge sind über die Frontsprecher immer gut verständlich. Dazu sind die atmosphärischen Geräusche, zum Beispiel bei einer Weihnachtsfeier und der Soundtrack angenehm gleichmäßig abgemischt, ohne dabei aber spektakuläre Highlights zu liefern.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein paar verzichtbare geschnittene Szenen (15 Minuten), ein nettes Outtake-Video vom gesamten Film (7 Minuten), ein wirklich witziges Outtake-Video der „Tauben“-Szene (3 Minuten) und ein handelsübliches Featurette (4 Minuten) geben nur Standard-Ware ab. Einige Trailer ergänzen die Extras.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: StudioCanal,YouTube
Das hält kein Jahr
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von StudioCanal