Inhalt: Die Amerikanerin Jane Hayes (Keri Russel, „Felicity“) ist schon in ihren 30ern und lebt komplett in der Welt ihrer Lieblingsautorin und Namensvetterin Jane Austen. Ihren Traummann hat sie mit Mr. Darcy aus der BBC-Serie „Stolz und Vorurteil“ gefunden. Da überlegt sie natürlich nicht lange, als sie von dem neu eröffneten „Austenland“, einem sehr exklusiven Themenpark für wahre Fans der Autorin, hört. Schnell sind die Ersparnisse geplündert und der Flug nach England gebucht. Schon am Flughafen trifft sie auf die derbe Amerikanerin Elizabeth (Jennifer Coolidge, „American Pie“), die mit ihr nach Austenland fährt. Bei der Ankunft bekommt Jane dann von der Veranstalterin Mrs. Wattlesbrook (Jane Seymour, „Die Hochzeits-Crasher“) offenbart, dass sie im Gegensatz zu Elisabeth nur das Basispaket gebucht hat.
In einem kleinen Zimmer im Dienstbotenflügel untergebracht, startet sie ihr Leben als Ms. Ernstwhile. Handys und moderne Kleidung sind strengstens verboten, wenn sie den Weg bis zum Abschlussball mit Austens Romanhelden durchstehen will. Dort warten dann die ehrenwerten Colonel Andrews (James Callis, „Battlestar Galactica“), Captain East (Ricky Whittle, „Hollyoaks“) und Mr. Henry Nobley (JJ Feild, „Captain America – The First Avenger“) Doch wirklich Charme hat nur der Stallbursche Martin (Bret McKenzie, „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“).
Kritik: Der Debütfilm der amerikanischen Regisseurin Jerusha Hess wurde hauptsächlich als Frauenfilm vermarktet, was anhand des zentralen Punktes Jane Austen nicht wirklich überrascht. Bei einem zweiten Blick auf die Handlung zeigt sich dann aber das Potenzial für eine Satire, die nicht nur für Frauen interessant ist. Diese Versprechen löst „Austenland“ nur zeitweise ein. Zu Beginn, wenn die Zuschauer das Jane Austen-Mädchenzimmer der Hauptfigur kennenlernen, Jane in altertümlichen Kleidern über den Flughafen irrt, oder wenn Elisabeth der verwirrten Protagonistin ihre gar nicht so romantischen Vorstellungen vom Ausflug näher bringt, ist der Film ebenso kurios wie vergnüglich. Wenn es dann an den Hauptort der Handlung geht, verflacht die Geschichte leider recht deutlich und wird zu einer durchwachsenen Romantik-Komödie, die nur selten zu ihren Stärken zurückfindet. In den Szenen, wenn Hess die idealistischen Vorstellungen von Jane an gelangweilten Schauspielern und einer sehr lauten Mitreisenden zerbrechen lässt, sind wieder amüsant. Die Subtilität eines Jane Austen-Romans sucht der Zuschauer aber auch hier vergeblich.
Mäßige Hauptdarstellerin im nur teilweise originellen Treiben
Die Hauptfigur von „Austenland“ hätte den altmodischen Charme einer Katherine Hepburn benötigt um wirklich zu funktionieren. Zuletzt hatte Déborah François eine ähnliche Aufgabe in „Mademoiselle Populaire“ hervorragend gelöst. Keri Russell scheitert an dieser Aufgabe aber recht deutlich. Sie wirkt als Jane Hayes eher bieder und steif. Jennifer „Stifler’s Mum“ Coolidge macht da in der Rolle der einfach gestrickten und etwas proletenhaften Elisabeth deutlich mehr Spaß. Auch Jane Seymour als sehr geschäftstüchtige Mrs .Wattlesbrook hat einige nette Momente. Die Herren wie Bret MacKenzie und JJ Feild bleiben eher blass.
„Austenland“ ist danke einiger skurriler, sympathischer Szenen zumindest teilweise gelungen. Zwischensequenzen wie eine schön unangebrachte Gesangseinlage von Nellys „Hot in Here“ sind deutliche Highlights in einer ansonsten eher braven Liebes-Komödie. Die Möglichkeit, eine wirklich erfrischende Persiflage zu liefern, nutzt die von „Twilight“-Autorin Stephenie Meyer als Produzentin unterstützte Regisseurin Jerusha Hess aber nicht aus.
2,5 von 5 Punkten
Quelle: Sony Pictures, YouTube
Austenland
Originaltitel: | Austenland |
Regie: | Jerusha Hess |
Darsteller: | Keri Russell, JJ Feild, Jennifer Coolidge |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, UK, 2013 |
Verleih: | Sony Pictures |
Länge: | 97 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Kinostart: | 17.10.2013 |
Homepage: | Der Internetauftritt-Auftritt von "Austenland" |