Inhalt: Da sie die Schikanen ihrer alkoholkranken Mutter (Rebecca De Mornay, „Die Hand an der Wiege“) nicht mehr aushält, zieht die 24 Jahre alte Janet (Julianne Michelle, „Wall Street: Geld schläft nicht“) in eine eigene Wohnung. Da ihr Freund Mark (Corey Sevier) regelmäßig zu Gast ist, genießt sie die ersten Tage in den eigenen vier Wänden. Auch ihre große Schwester Lara (Mischa Barton, „O.C. California“) freut sich über Janets neues Glück. Als dann aber das Nachbarmädchen (Madison McAleer) davon erzählt, dass eine junge Frau (Kathleen Mackey) nur wenige Monate zuvor in Janets Apartment Selbstmord begangen hat, ist die Idylle vorbei. Immer häufiger bemerkt Janet merkwürdige Schatten und Geräusche. Die Situation wird schlimmer und schlimmer, sodass sie sich bald in akuter Lebensgefahr befindet.
Kritik: Im Jahr 2007 erschien der gleichnamige japanische Film, der allerdings nur mittelmäßige Kritiken ernten konnte. Das hielt den Regisseur und Drehbuch-Autor Michael Taverna aber nicht davon ab, ein Remake des Filmes in 3D zu realisieren. Der Effekt ist leider schon fast das einzig positive an diesem eher tristen Machwerk. In der erste Phase ermüden ausgedehnte Selbstgespräche Janets, die immer wieder von den fast inflationär vorkommenden Sound-Effekten unterbrochen werden (nicht das ein flackerndes Licht zwingend so herausgearbeitet werden müsste). So plätschert es dann spannungsarm vor sich hin, bis es tatsächlich zu einem cleveren Plot-Twist kommt, der Hoffnung auf eine spannende zweite Hälfte macht. Diese Hoffnung ist aber genau so schnell wieder verflogen, wie sie gekommen war.
Horror 08/15
Das es nicht immer unbedingt Neuerungen für einen guten Horrorfilm braucht, hat James Wan mit „Insidious“ und „Conjuring“ eindrucksvoll bewiesen. So ein Ergebnis verfehlt Taverna meilenweit. Seine einzige Prämisse scheint es gewesen zu sein, die ordentliche Location in 3D gut aussehen zu lassen. Die lieblose Aneinanderreihung von Klischees, die beim perversen Hausmeister und dem gruseligen Nachbarsmädchen nur ihren Anfang nehmen, ist eine der zahlreichen augenfälligen Schwächen von „Apartment 1303“. Die Verhaltensmuster der holzschnittartigen Figuren sind so unbeständig und unlogisch, dass es stellenweise schon amüsant wird.
Die tumben Dialoge, die in der deutschen Synchronisation noch weiter verlieren, sorgen auch nicht gerade für Besserung. Die schauspielerischen Leistungen könnte man eigentlich auf die von Rebecca De Mornay beschränken, die ihre überzeichnete Alkoholiker/cholerischer Rockstar-Figur noch mit ein bisschen Leben fühlt. Julianne Michelle und Mischa Barton überbieten sich gegenseitig darin, mit möglichst wenig Mimik ihre Szenen zu zu absolvieren. Beide bleiben ebenso austauschbar wie Corey Sevier als Janets Freund Mark und John Diehl („The Shield“) als ermittelnder Detective.
Zusammenfassend ist der Einfall, einen wohl nicht einmal durchschnittlichen Film neu aufzulegen, auf beinahe allen Ebenen gescheitert. Der deutsche Untertitel „Wohnst du noch oder stirbst du schon“ ist fast noch das Originellste an „Apartment 1303“. So bleibt ein nie wirklich spannender, (bis auf DeMornay) schlecht gespielter Film mit schwachen Dialogen, der höchstens für Hardcore-Fans des Genres harmlose Unterhaltung für zwischendurch liefern dürfte.
Der Film ist ab dem 25.04.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
1,5 von 5 Punkten
Bild: Die Blu-ray überrascht mit einem sehr ordentlichen 3D-Effekt. Durch die plastisch herausgearbeiteten Figuren kommen einige der eher milden Schockeffekte besser zur Geltung. Außerdem bekommt das Bild eine überzeugende Tiefe. Ansonsten ist die Schärfe des Bildes nicht immer überzeugend, was natürlich auch Auswirkungen auf die Detaildarstellung hat. Die tristen, nicht zu sehr gesättigten Farben passen zum Ton des Filmes. Der Schwarzwert hat hier und da einen leichten Grünstich. Dafür ist das Bild sehr sauber und ohne erkennbare Körnung.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Die englische und die deutsche Tonfassung in DTS-HD 5.1 sind recht überzeugend. Neben den immer gut verständlichen Dialogen gibt es direkt einige gelungene Effekte zu bestaunen. Immer wieder kommt räumlich clever eingesetztes Quietschen von Türen und weiteren kleinen Schockeffekten. Dazu gibt es noch ein paar wirklich satte Bässe. Ein ausgesprochen rundes Ergebnis für einen recht schmal budgetierten Horrorfilm.
4 von 5 Punkten
Extras: Bis auf eine kleine Trailershow gibt es hier keine Bonusmaterialien.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, YouTube
Apartment 1303
Originaltitel: | Apartment 1303 |
Regie: | Michele Taverna |
Darsteller: | Mischa Barton, Rebecca De Mornay, John Diehl |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 85 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |