Inhalt: In Australien ist der Meteoritenkrater „Wolf Creek“ ein Magnet für Touristen. Die deutschen Rucksack-Tramper Rutger (Phillipe Klaus) und Katarina (Shannon Ashlyn) haben dieses schöne Stück Natur zu ihrem Urlaubsziel auserkoren. Auch der Brite Paul (Ryan Corr, „Wo die wilden Kerle wohnen“) ist auf dem Weg dorthin. Für viele ist es immer auch ein Ziel, neben dem Land auch die Leute kennen zu lernen. Das ist aber nicht unbedingt erstrebenswert, wenn dieser Eingeborene Mick Taylor (John Jarratt, „Django Unchained“) heißt.
Taylor ist ein waschechter Psychopath, der es überhaupt nicht leiden kann, wenn jemand sein Einsiedlerleben in der australischen Wüste stört. So eröffnet er kurzerhand die Jagd auf die „Eindringlinge“. Diese merken bald, das es kaum eine Möglichkeit gibt, den Serienkiller in seine Schranken zu verweisen. So müssen sie über die eigenen Grenzen hinausgehen, um überhaupt eine Chance zu haben, das diabolische Spiel von Mick zu überleben. Und diese Chance ist klein.
Kritik: Immerhin neun Jahre ist es inzwischen her, seitdem Autoren-Filmer Greg Mclean mit seinem Spielfilm-Debüt „Wolf Creek“ Mick Taylor das erste Mal auf Menschenjagd schickte. Der fiese, gut gefilmte Horrorthriller wurde in Fan-Kreisen schnell zum Hit, weswegen es verwunderlich ist, das erst jetzt eine Fortsetzung kommt. Dazu eines vorneweg: Während der erste Teil zumeist nur die Gewalt andeutete, geht es hier weitaus aus mehr zur Sache. Das nahm die FSK zum Anlass, schon für die Kinoauswertung zwei Minuten aus dem Film zu entfernen, was speziell in einer nicht unwichtigen Szene böse ins Auge fällt.
Ansonsten ist dieses Sequel in den meisten Teilen überraschend stark. Schon zu Beginn, als Mick einen äußerst rabiaten Kampf gegen zwei selbstgerechte Polizisten für sich entscheidet, weiß der Zuschauer, was auf ihn zukommt. Zynischer Humor, schonungslose Gewaltexzesse und eine Menge Spannung. Hierbei kommen zwar die logischen Aspekte das ein oder andere Mal deutlich zu kurz. Der im Vorspann angekündigte Bezug zu realen Events ist natürlich an den Haaren herbeigezogen.
John Jarratt metzelt sich in Hochform
Neben den absolut fantastischen Landschaftsaufnahmen besticht auch der zweite „Wolf Creek“-Film wieder durch seinen gut aufgelegten Hauptdarsteller. John Jarratt stellt Mick Taylor derart düster und wortgewandt dar, dass es nicht nur für Genre-Fans eine reine Freude ist. Er vergewaltigt, weidet aus und vergisst es dabei nicht, sich immer ein Pfeifen und einen coolen Spruch zu bewahren. So wird seine brutale und eigentlich nicht wirklich sympathische Figur zu einem Anti-Helden, dem man einfach gerne zusieht. Dadurch wird es auch verzeihlich, dass es eigentlich keinen konsequent vorhandenen Gegenspieler für Mick gibt. Phillipe Klaus und Shannon Ashlyn geben ein durchaus unterstützenswertes Pärchen, welches für das Genre sogar recht menschlich und vielseitig geschrieben wurde. Aber sie sind ebenso Mittel zum Zweck wie Ryan Corr, dessen Paul eher zufällig in die Jagd von Taylor platzt.
Man kann sagen, dass sich das lange Warten gelohnt hat. „Wolf Creek 2“ ist deutlich härter als sein Vorgänger und eignet sich deshalb nur als Unterhaltung für Erwachsene. Diese bekommen dann aber einen hoch spannenden, stark gefilmten und schwarzhumorigen Genre-Film geboten, der trotz logischer Ungenauigkeiten sich vom Gros der Horrorthriller deutlich abhebt.
3,5 von 5 Punkten
Quelle: KSM Film, YouTube
Wolf Creek 2
Originaltitel: | Wolf Creek 2 |
Regie: | Greg Mclean |
Darsteller: | John Jarratt, Ryan Corr, Shannon Ashlyn |
Genre: | Horror-Thriller |
Produktionsland/-jahr: | Australien, 2013 |
Verleih: | KSM Film |
Länge: | 102 Minuten (Cut) |
FSK: | ab 18 Jahren |
Kinostart: | 19.06.2014 |
Facebook-Page: | Der Facebook-Auftritt von "Wolf Creek 2" |
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