Inhalt: Vor einigen Jahren hat sich Ex-CIA-Agent Peter Deveraux (Pierce Brosnan, „A Long Way Down“) in der Schweiz zur Ruhe gesetzt. Unerwartet steht plötzlich sein ehemaliger Chef Hanley (Bill Smitrovich, „The Event“) bei ihm vor der Tür und bittet um Hilfe bei einem heiklen Fall, der einen russischen Politiker und Kriegsverbrecher zu Fall bringen könnte. Während der Mission kommt es zu einem tödlichen Zwischenfall, der auf eine undichte Stelle im CIA hinweist und eine Zielscheibe auf Peters Rücken hinterlässt. David Mason (Luke Bracey, „G.I. Joe 3D: Die Abrechnung“), ein ehemaliger Schüler von Deveraux, soll diesen unschädlich machen. Währenddessen beginnt Peter, auf eigene Faust zu ermitteln und stellt Alice (Olga Kurylenko, „Oblivion“), die als Einzige einen direkten Kontakt zur Kronzeugin in diesem Fall hat, unter seinen Schutz. In ständiger Gefahr, von amerikanischer oder russischer Seite entdeckt zu werden, jagt das Duo quer durch Belgrad und versucht dabei, die groß angelegte Verschwörung aufzudecken.
Kritik: Roger Donaldson, der gemeinsam mit Pierce Brosnan 1997 schon „Dante’s Peak“ gedreht hatte, führte bei diesem ziemlich klassischen Agenten-Thriller Regie. Basierend auf einer bekannten Roman-Reihe ist dies das erste Kino-Abenteuer des pensionierten Agenten Deveraux. Der 108 Minuten andauernde, recht handfeste Action-Film bietet durchgängig ordentlichen Unterhaltungswert, lässt es aber an Originalität vermissen, um mehr als eine Hommage an das 80er-Jahre Kino darzustellen. Die vielleicht größte Schwäche der Produktion ist dabei die schon fahrlässige Vorhersehbarkeit der Geschichte. Eigentlich jeder der zahlreich eingestreuten Twists in der Handlung kann schon deutlich vorher erahnt werden. Dabei hat „The November Man“ einige Szenen, wo er beweist, wie viel Potenzial für Hochspannung eigentlich vorhanden war . Im Besonderen sticht hier eine Sequenz, bei der Deveraux Mason einen unangemeldeten Besuch abstattet, deutlich hervor. Hier die innere Logik dieses doch ziemlich Over the Top angelegten Filmes zu kritisieren, würde wohl etwas über das Ziel hinausschießen.
Sein Name ist Deveraux. Peter Deveraux.
Etwa zwölf Jahre nach seinem letzten Auftritt als James Bond in „Stirb an einem anderen Tag“ zeigt Pierce Brosnan auch jenseits der 60, dass er immer noch zum coolen und schlagfertigen Agenten taugt. Er hat noch einige saftige Action-Momente, auch wenn er hier und da seinen jüngeren Kollegen die Bühne überlässt. Dazu hat er von seinem Charisma natürlich nichts verloren. Das wird seinem Gegenüber Luke Bracey zum Verhängnis, der trotz besserer Kampfszenen das Duell mit Brosnan schon mangels großer Ausstrahlung deutlich verliert. Olga Kurylenko darf wie schon öfters (Bond-Girl war sie nach Brosnans Ära ja auch) mehr oder weniger als ansehnlicher Sidekick des Helden herhalten, wobei sie auch einen tollen Moment mit einem „Undercover“-Einsatz hat. TV- und Kino-Veteran Bill Smitrovich hat als (vor allem verbal) aggressiver Ex-Chef des Protagonisten mehr Zeit und Raum, um sich zu beweisen.
Tatsächlich ist wohl schon ein zweiter Teil um den gealterten Agenten in Planung. Auch wenn sich Pierce Brosnan in „The November Man“ gewohnt gut schlägt, darf man sich nicht sicher sein, ob das wirklich ein Grund zur Freude ist. Die Zuschauer derart gelagerter Agenten-Geschichten werden hier vor allem dank der hervorstechenden Momente, die der Film sicherlich hat, solide bedient. Leider ist die Story aber bei weitem nicht einfallsreich und clever genug, um am Ende wirklich zu überzeugen.
Der Film wurde im Rahmen des Fantasy Filmfest in Köln gesichtet und wird vom Verleih Universum Film am 06.03.2015 auf DVD und Blu-ray veröffentlicht.
2,5 von 5 Punkten
Quelle: (© SquareOne/Universum),Leinwandreporter TV, YouTube
The November Man
Originaltitel: | The November Man |
Regie: | Roger Donaldson |
Darsteller: | Pierce Brosnan, Luke Bracey, Olga Kurylenko |
Genre: | Agenten-Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2014 |
Verleih: | Square One/Universum |
Länge: | 108 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |