Review: Teenage Mutant Ninja Turtles (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Teenage Mutant Ninja Turtles" (Quelle: Paramount Pictures Home Entertainment)

Das Blu-ray-Cover von “Teenage Mutant Ninja Turtles” (Quelle: Paramount Pictures Home Entertainment)

Inhalt: Obwohl die TV-Reporterin April (Megan Fox) große Ambitionen hat, teilt ihre Chefin (Whoopi Goldberg) ihr und dem Kameramann Vernon (Will Arnett, „The Lego Movie“) nur anspruchslose Aufträge zu. Um ihre Karriere anzukurbeln, heftet sich April an die Foot Gang des berüchtigten Shredder (Tohoru Masamune), die die ganze Stadt unsicher macht. Bei ihren Recherchen findet sie heraus, dass sich vier geheimnisvolle Gestalten gegen die Foot Gang stellen. Schon bald lernt sie die Truppe kennen. Raphael, Michelangelo, Donatello und Leonardo sind die „Teenage Mutant Ninja Turtles“, genmutierte Schildkröten, die von der ebenfalls mutierten Ratte Splinter für die Verbrechensbekämpfung ausgebildet wurden. Nachdem der erste Schock überwunden ist, schließt sich die Reporterin mit den Schildkröten zusammen. Unterstützung erhofft sie sich außerdem von dem Industrie-Mogul und Wissenschaftler Sacks (William Fichtner, „Crossing Lines“), der aber ein ganz eigenes Spiel spielt.

 

Hintergrund: In den 80ern waren die finsteren, aber stets witzigen Comics rund um die vier Schildkröten mit Pizzasucht eine riesiger Hit. Die erste Verfilmung „Turtles – Der Film“ machte 1990 Spaß und ist heute noch als trashig-charmante Unterhaltung zu gebrauchen. Die Fortsetzung „Turtles 2 – Das Geheimnis des Ooze“ war schon etwas weniger originell und „Turtles 3“ war kaum zu ertragen. Danach gab es einige mehr oder weniger brauchbare Animations-Versuche, ehe 2014 Michael Bay und sein Team grünes Licht für eine Neuverfilmung bekamen.

Die Turtles sind bereit für Action (Quelle: Paramount Pictures Home Entertainment)

Die Turtles sind bereit für Action (Quelle: Paramount Pictures Home Entertainment)

Drehbuch: Auf dieser Front hat der Film nicht viel zu bieten. Die Schildkröten wirken wie Ghetto-Kids aus einem Klamauk-Film und sind natürlich weit davon entfernt, auch nur ansatzweise so augenzwinkernd zu wirken, wie es bei den Vorgängern der Fall war. Außerdem rücken sie bei dieser etwas wirren Verschwörungs-Action sogar in den Hintergrund, da die Reporterin April zur klaren Hauptfigur gemacht wird.

Regie: Der südafrikanische Filmemacher Jonathan Liebesman hatte 2009 mit „Experiment Killing Room“ eine kleine Indie-Perle inszeniert, ließ dann aber die Kritiker mit den brachialen „World Invasion: Battle Los Angeles“ und „Zorn der Titanen“ erschaudern. Hier wird es (nicht unerwartet) nicht wirklich viel besser. Mit Produzent Michael Bay als Vorbild liefert er einen optisch ansprechenden Film, der kaum weniger Inhalt ertragen hätte. Dazu wird die Inszenierung nach einigen Action-Sequenzen im Schlussdrittel reichlich unübersichtlich.

Da gehen April und ihr Kollege lieber in Deckung (Quelle: Paramount Pictures Home Entertainment)

Da gehen April und ihr Kollege lieber in Deckung (Quelle: Paramount Pictures Home Entertainment)

Look: Mit moderner Technik, hervorragenden CGI-Effekten und viel Krawumm zeigt sich der Film voll auf der Höhe der Zeit und hebt sich natürlich klar von den ersten Filmen ab.

Wenn Megan Fox einen Film tragen soll…

Schauspieler: Aus welchen Gründen Michael Bay Megan Fox für die „Transformers“-Filme gecastet hat, dürfte den meisten klar sein. Sie dann hier, nach einigen ihrer Mimik nicht gerade zuträglichen Schönheits-Operationen, in der tragenden Rolle zu besetzen, ist dann doch sehr gewagt. Tatsächlich hätte kaum jemand unpassender und unglaubwürdiger als investigative Journalistin sein können wie sie. Neben ihrem steifen, langweiligen Spiel wirken die meist nervigen CGI-Schildkröten fast menschlich. Will Arnett hat unter anderem bei „Arrested Development“ und „30 Rock“ bewiesen, was für ein fantastischer Komiker er ist, weswegen man ihm diesen Auftritt als notgeilem Kameramann verzeihen kann. Dazu kommt William Fichtner, der auch schon deutlich besser war wie in dieser Rolle als gieriger Industrieller und Whoopi Goldberg, die kaum Spielzeit hat.

Unterhaltungswert/Spannung: Der Film hat den großen Vorteil gegenüber „Transformers 4: Ära des Untergangs“, dass seine Spielzeit mit 101 Minuten recht überschaubar ist. So schafft es diese nicht wirklich witzige Neuauflage, zumindest leidlich unterhaltsam zu sein. Wirkliche Spannung will mangels interessanter Figuren und großen Ideen nicht aufkommen.

Drama: In der Vorlage waren die „Turtles“ irgendwo noch Außenseiter, die gerne zur Gesellschaft dazu gehören wollten. Da der Aspekt hier ziemlich übergangen wird, geht es in dem Film nicht besonders dramatisch zu.

Humor: Wem die pubertären Einzeiler der vier Schildkröten gefallen, wird zumindest hier und da etwas zu lachen haben.

Was plant der Wissenschatler Sacks? (Quelle: Paramount Pictures Home Entertainment)

Was plant der Wissenschatler Sacks? (Quelle: Paramount Pictures Home Entertainment)

Liebe/Romantik: Ist natürlich kein Thema hier.

Fazit: Der bestechende Look des Filmes verhindert, dass die neuen „Teenage Mutant Ninja Turtles“ zum Totalausfall werden. Doch in Abwesenheit von Schlagfertigkeit, Charme, einer schlüssigen Story, brauchbaren Charakteren und Schauspielern bewegt sich der Film nah am Abgrund.

Der Film ist ab dem 05.03.2015 auf DVD, Blu-ray und 3D Blu-ray erhältlich.

2 von 5 Punkten

 

Bild: So sehr man über das Niveau des Films diskutieren kann, so gut ist das HD-Bild auf dieser Blu-ray. Es fällt natürlich auf, dass sich Liebesman stilistisch sehr an Bay orientiert (bunte Farben, steile Kontraste etc.). Die Umsetzung ist aber so gut, dass hier kein Kritikpunkt bleibt. Jede Aufnahme ist knackig scharf und verfügt über eine nahezu perfekte Detaildarstellung. Gerade bei den Close Ups (von CGI-Figuren und Schauspielern) ist das Bild herausragend. Die Farbpalette könnte nicht besser sein, was ebenso für den Schwarzwert gilt. Fehler sind in dieser sauberen und ruhigen Präsentation natürlich ein Fremdwort.

5 von 5 Punkten

Ton: Hier gibt es schon merkliche Unterschiede zwischen der nuancierten, kräftigen, dynamischen und mit Effekten gespickten englischen Dolby Atmos 7.1-Spur und der etwas flacheren deutschen Dolby Digital 5.1-Fassung. Doch auch der deutsche Ton bietet sehr gute Dialogverständlichkeit, eine schöne Abmischung von Score und Umgebungsgeräuschen sowie einige satte Bässe und Effekte. So wird auch hier fast der komplette Bombast des Filmes ausgespielt.

4,5 von 5 Punkten

Extras: Die Featurettes „Digitale Realität“ (18 Minuten), „Direkt ins Gesicht! Die Turtles in 3D“ (4 Minuten), „Es ist nicht einfach, grün zu sein“ (7 Minuten), „Evolutionäres Mash-up“ (15 Minuten) und „Turtle Rock“ (6 Minuten), sowie ein erweitertes Ende (1 Minuten) und das Musikvideo „Shell Shocked“ (3 Minuten) einschließlich Making of (2 Minuten) sorgen für eine bunte Auswahl bei den Bonusmaterialien.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Paramount Pictures Germany, YouTube

Teenage Mutant Ninja Turtles

Originaltitel:Teenage Mutant Ninja Turtles
Regie:Jonathan Liebesman
Darsteller:Megan Fox, Will Arnett, William Fichtner
Genre:Fantasy, Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2014
Verleih:Paramount Pictures Germany
Länge:101 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 06.03.2015
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