Inhalt: Im Drogenrausch knackt Kylie Bucknell (Morgana O’Reilly) einen Geldautomat und wird natürlich sofort erwischt. Zur Strafe bekommt sie acht Monate Hausarrest mit einer Fußfessel aufgedrückt, den sie bei ihrer Mutter Miriam (Rima Te Wiata) absitzen soll. Zwischen der mürrischen Kylie und Miriam, deren größten Sorgen in der Welt der Geister beheimatet sind, knallt es erheblich. Als Miriam Kylie davon erzählt, dass es im Haus spukt, ist diese zunächst alles andere als verängstigt. Doch dann bemerkt auch Kylie immer mehr merkwürdige Vorkommnisse. Schon bald schwebt sie in höchster Gefahr. Aber an eine Flucht ist dank ihrer Fußfessel gar nicht zu denken.
Kritik: Die neuseeländische Horrorkomödie „Housebound“ war im vergangenen Jahr einer der großen Hits auf dem Fantasy Filmfest und gewann den „Fresh Blood Audience Award“. Mit gerade einmal 350.000 neuseeländischen Dollar Budget gelingt dem Autor und Regisseur Gerard Johnstone ein überraschend homogener Genre-Mix, der tatsächlich atmosphärischen Grusel mit einer hohen Gagdichte verbindet. Er schafft es, mit einfachen Mitteln, Horror und Humor zu verbinden, ohne dass diese sich in die Quere kommen. Die Logik wird gegen Ende hier und da über Bord geworfen, was man dem Film aber noch nicht einmal wirklich übel nehmen kann, da „Housebound“ nach einem etwas behäbigen Start den Spannungsbogen hoch hält.
Die hier gänzlich unbekannte Hauptdarstellerin Morgana O’Reilly ist ähnlich erfrischend wie die gesamte Produktion. Sie trägt als missmutige Rebellin den Film und sorgt dafür, dass die Geschichte auch in ihren schwächeren Phasen zumindest ordentlich bleibt. Johnstone spielt geschickt mit den Genre-Klischees, ohne dabei zu albern zu werden. So bleibt vor allem ein gar nicht so flauschiger Teddybär im Gedächtnis haften. Insgesamt ist es die Mischung, die „Housebound“ so ungewöhnlich und unterhaltsam macht. Es gibt eigentlich keinen Film, der einem zum Vergleich mit dieser Low Budget-Horrorkomödie einfällt. Da macht es noch nicht einmal etwas aus, dass der Film sicherlich nicht perfekt ist. Wenn ein Genre-Film so wendungsreich, atmosphärisch, spannend und vor allem originell ist, verdient das Beachtung.
Der Film ist ab dem 24.03.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Dafür, dass der Film merklich günstig (mit einer alten Red Kamera) gedreht wurde, sieht „Housebound“ auf der Blu-ray klasse aus. Bildschärfe und Detaildarstellung sind trotz der dunklen Szenen immer auf hohem Niveau. Die gut eingestellten Kontraste und der satte Schwarzwert sorgen weiter für hohe Qualität. Die Farben sind ein wenig gefiltert und lassen die Figuren etwas kränklich und unnatürlich aussehen, was aber prima zum Film passt. Das Bild ist recht ruhig und sauber, ohne dabei nur ansatzweise einen sterilen Digitallook zu haben. Insgesamt ein wirklich schöner Transfer, der das Optimum aus seinen Möglichkeiten holt.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD 5.1-Ton sind absolut verlustlos und fahren gerade bei den übernatürlichen Aktivitäten zu Hochform auf. Die Dialoge sind immer gut zu verstehen und klingen sehr natürlich. Der gute Score und die Umgebungsgeräusche werden sehr gut auf die verschiedenen Boxen verteilt. Dazu kommen einige nuancierte, feine Effekte, die der Gänsehaut nicht gerade abträglich sind.
4,5 von 5 Punkten
Extras: Drei entfernte Szenen (drei Minuten) bleiben leider neben einigen Trailern die einzigen Extras auf der Blu-ray. Dafür macht die O-Card auf dem Schuber wirklich etwas her.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: MFA Film, YouTube
Housebound
Originaltitel: | Housebound |
Regie: | Gerard Johnstone |
Darsteller: | Morgana O'Reilly, Rima Te Wiata, Glen-Paul Waru |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | Neuseeland, 2014 |
Verleih: | MFA Film |
Länge: | 109 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |