Inhalt: Auch nach der Befreiung aus der Kriegsgefangenschaft bei einer islamistischen Terroristengruppe scheint ein normales Leben für Nimrod (Yoram Toledano) und Uri (Ishai Golan) in weiter Ferne. Nimrod hält es bei seiner Familie nicht mehr aus und Uri ist weit davon entfernt, dieses schwere Trauma zu verarbeiten. Gerade eine Nachricht beunruhigt die beiden: Ist ihr totgeglaubter Kamerad Amiel (Assi Cohen) zum Feind übergelaufen? Dieser lebt inzwischen als Muslim in Syrien. Aber auch Amiel ist zwischen zwei Leben hin- und hergerissen. Entscheidet er sich für seine Familie oder die Menschen, mit denen er seit so vielen Jahren zusammenlebt?
Kritik: Die erste Staffel „Hatufim – In der Hand des Feindes“ aus dem Jahr 2009 entwickelte sich rasend schnell zur erfolgreichsten israelischen Serie, die jemals gedreht wurde und verschaffte Showrunner Gideon Raff die gleiche Position für die noch bekanntere amerikanische Ableger-Serie „Homeland“. Im Gegensatz zum actionreichen Bruder aus den USA besinnt sich „Hatufim“ eher auf die psychologischen Aspekte eines solchen Traumas, ohne aber dabei den Unterhaltungswert aus den Augen zu verlieren. In dieser zweiten Staffel, die erst im Jahr 2012 gedreht wurde, ist die Serie zwar nicht mehr ganz so subtil, aber noch dynamischer und spannender, was an der fesselnden neuen Storyline rund um den in Syrien gebliebenen Amiel liegt.
Fast ohne Durchhänger wird in diesen 14 Episoden die Geschichte der Kriegsgefangenen weitererzählt. Dabei kann sich „Hatufim“ weiterhin auf eine Fülle exzellenter, interessanter Charaktere verlassen. Neben den beiden Hauptdarstellern des ersten Jahres Yoram Toledano und Ishai Golan kommt in „Hatufim Staffel 2“Assi Cohen als der zwischen zwei Leben stehende Amiel zu mehr Spielzeit und hinterlässt einen starken Eindruck. Auch die weiblichen Figuren kommen in diesem Jahr wieder zu ebenso starken Szenen. Obwohl die Mittel immer noch merklich klein sind (zum Beispiel deutlich kleiner als in „Homeland“), werden hier nicht nur dank der guten Dialoge fast optimal umgesetzt. Das liegt auch an dem Skript, welches sich praktisch keine Schwächen erlaubt.
Natürlich verlangt „Hatufim Staffel 2“ von seinen Zuschauern ein gewisses Maß an Konzentration, belohnt diese aber auch mit einem spannenden Thriller-Drama-Mix, der bei all der gebotenen Authentizität niemals trocken wird. Natürlich ist es auch dem Erfolg von „Homeland“ zu verdanken, dass hier die Finanzierung geklappt hat. Nach Ansicht der 14 Episoden dieses Serien-Geheimtipps kann man nur auf ein drittes Jahr „Hatufim“ hoffen.
Die Box ist ab dem 30.04.2015 auf DVD erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Die Bildqualität ist auf jeden Fall gegenüber der ersten Staffel etwas verbessert. Schärfe und Detaildarstellung sind auf solidem Niveau, die Farben sind immer noch etwas hell aber ziemlich natürlich und der Schwarzwert sowie die Kontraste sind passabel. Die Aufnahmen sind teilweise immer noch recht körnig und etwas unruhig. Wirkliche Bildfehler gibt es aber nicht.
3 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die hebräische Fassung sind wieder nur in einer mäßigen Dolby Digital 2.0-Spur zu hören. Die Dialoge sind immer gut zu verstehen, auch wenn sie sich teils etwas dumpf anhören. Score und Atmosphäre sind zwar sauber, kommen aber natürlich nur aus den Frontsprechern.
2,5 von 5 Punkten
Extras: Es gibt keine Bonusmaterialien.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: ArrowFilmsUK, YouTube
Hatufim: Prisoners of War – Season 2
Originaltitel: | Hatufim |
Entwickler: | Gideon Raff |
Darsteller: | Yaël Abecassis, Mili Avital, Assi Cohen |
Genre: | Drama-Serie |
Produktionsland/-jahr: | Israel, 2012 |
Verleih: | Universal Pictures |
Länge: | 14 Episoden zu je 50 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |