Inhalt: Dank ihres Vaters, der bei der NASA arbeitet, ist die junge, smarte Casey Newton (Britt Robertson, „Under the Dome“) äußerst interessiert an wissenschaftlicher Arbeit, gerät aber wegen eines Sabotage-Akts, der den Job ihres Vaters retten soll, mit dem Gesetz in Konflikt. Kurz darauf findet sie eine geheimnisvolle Brosche, die sie in eine futuristische, fremde Welt führt. Nach einigen Minuten ist der Trip vorbei, doch Caseys Leben ist für immer verändert.
Mit Athena (Raffey Cassidy), die ungewöhnlich viel über die andere Welt weiß, reist sie quer durchs Land, um den genialen, aber vom Leben frustrierten Frank Walker (George Clooney) zu finden. Walker hatte einst in dem anderen Universum gelebt, wurde aber von dem tyrannischen David (Hugh Laurie) verbannt. Nun muss das Trio, gejagt von einem eigenartigen Geheimdienst, zurück in das andere Universum, da David einen Plan hat, der für beide Welten verheerende Auswirkungen haben könnte. Doch reichen zwei Mädchen und ein Eigenbrötler um die Zukunft des Planeten zu sichern?
Kritik: Der ehemalige „Simpsons“-Produzent Brad Bird hatte mit seinen herausragenden Werken „Die Unglaublichen“ und „Ratatouille“ einen großen Anteil am Aufschwung des Animationsfilms. Beide Filme zeichneten sich durch emotionale Wärme und einen treffenden Humor aus, der Eltern wie Kinder ansprach. Durchaus berechtigt wurde diese Leistung jeweils mit einem Oscar für den „Besten Animationsfilm“ bedacht. Sein darauf folgender Ausflug ins Action-Genre mit „Mission Impossible: Phantom Protokoll“ war sicherlich solide, aber nicht viel mehr. Sein zweiter Realfilm geht da wieder in eine deutlich fantasievollere Richtung. Angenehm altmodisch und charmant führt Bird durch das Fantasy-Abenteuer, das auf seine eigene Art Assoziationen an „Zurück in die Zukunft“ weckt. Spaßig, nerdig und durchaus spannend entwickelt sich „A World Beyond“ zur guten Unterhaltung nicht nur für Jugendliche.
Trotz einer jugendfreien, manchmal etwas naiven Erzählweise wird der Film aber nie einfältig und bricht sogar mit eigentlich festgefahrenen Klischees. So kommt das schön gefilmte Märchen ohne „Love Interest“ aus und konzentriert sich auf seine beiden weiblichen Protagonisten. So entpuppt sich Britt Robertson, die aktuell auch in dem süßlichen „Kein Ort ohne dich“ im Kino zu sehen ist, hier als komödiantisches Talent. Nachdem sie/ihre Figur zu Beginn mit ihrer allzu großen Begeisterungsfähigkeit etwas nervt, zeigt sie sich mit dem weiteren Verlauf des Filmes sympathisch und äußerst witzig. Raffey Cassidy, die höchstens Experten aus den Rückblenden bei „Snow White and the Huntsman“ und „Dark Shadows“ bekannt ist, mimt als wortkarge aber schlagkräftige Athena das optimale Gegengewicht zu Robertson und empfiehlt sich hier auch für weitere Auftritte.
George Clooney hat sich nach seinem (Achtung Wortwitz: monumentalen) Fehlgriff „Monuments Men“ eine kleine schöpferische Pause verordnet. Dafür ist er in der ungewohnten Rolle als grantelnder Wissenschaftler so gut wie seit langer Zeit nicht mehr und zeigt sich wieder einmal von seiner lustigen Seite. Eigentlich wäre für seinen Part Hugh „Dr. House“ Laurie der absolute Typecast gewesen. Der darf, nachdem er in letzter Zeit sich hauptsächlich auf seine Musik konzentriert hat, hier den Fiesling David spielen und löst seine Aufgabe angenehm unaufdringlich.
Auch wenn (oder gerade weil) der Film seine Agenda erst nach und nach offenbart, bietet „A World Beyond“ trotz 130 Minuten Spielzeit kurzweilige Unterhaltung. Mit Humor, liebenswerten Figuren und einem leicht nostalgischen Touch hat es Brad Bird geschafft, den Geist seiner Animationsfilme jetzt auch auf das „reale“ Medium zu transportieren.
4 von 5 Punkten
Quelle: Walt Disney Pictures Germany, YouTube
A World Beyond
Originaltitel: | Tomorrowland |
Regie: | Brad Bird |
Darsteller: | Britt Robertson, George Clooney, Hugh Laurie |
Genre: | Science Fiction |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2014 |
Kinostart: | 21.05.2015 |
Verleih: | Walt Disney Pictures Germany |
Länge: | 130 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |