Inhalt: Seitdem er vor neun Jahren seinen Partner verloren hatte, ist Detective Bennie Chan (Jackie Chan, „Highway 2 – Auf dem Highway ist wieder die Hölle los“) auf der Jagd nach dem gefährlichen Syndikatsboss Victor Wong (Winston Chao). Als dann auch noch seine Patentochter Samantha (Bingbing Fan) Ärger mit Wongs Organisation bekommt, muss Bennie schnell handeln. Die einzige Hilfe könnte der Amerikaner Connor Watts (Johnny Knoxville, „Jackass – Bad Grandpa“) sein, der Zeuge eines von Wong verübten Mordes war. Doch Watts ist ein egozentrischer, betrügerischer Glücksspiel-Profi, der aktuell auch noch eigene Probleme mit der russischen Mafia hat. Somit hat Bennie eine lange To Do-Liste: Connor beschützen, mit ihm den Weg nach Hongkong antreten, eine Verbrechensorganisation zu Fall bringen, Samantha retten. So ist der Anfang für eine Odyssee um den halben Globus gemacht.
Kritik: Seit über 40 Jahren verzaubert Jackie Chan inzwischen mit seiner Mischung aus Martial Arts und Comedy das asiatische und das amerikanische Kino. Auch wenn er sicherlich nie ein Mann für das Charakterfach war, wird er für seine Leistungen im kommenden Jahr mit einem Ehren-Oscar ausgezeichnet. Seit einiger Zeit produziert er mit seiner Firma JCE Movies seine Leinwand-Abenteuer gleich selbst. Die Kosten sind gering und auch der Innovationsfaktor überschlägt sich nicht gerade. Dennoch gibt es immer noch genug Fans des Kultstars, um diese Produktionen ziemlich rentabel zu gestalten. Bei seiner neuen Actionkomödie hat er sich den Hollywood-erfahrenen Finnen Renny Harlin an Bord geholt, der bereits Werke wie „Stirb Langsam 2“, „Deep Blue Sea“ und „Mindhunters“ in seiner Vita stehen hat. Das Ergebnis sieht eigentlich genau so aus, wie es zu erwarten war. Der Film ist souverän geschrieben, gespielt und inszeniert und verzichtet dabei gänzlich auf Überraschungen.
Aus diesem Grund ist das komplette Szenario natürlich ähnlich vorhersehbar wie albern. Ein simpel gestrickter Verschwörungs-/Rache-Plot, liebenswerte bis altbackene Slapstick-Action (einschließlich Tritte in die Kronjuwelen) und ein unfreiwillig zusammengeschweißtes, vollkommen verschieden gepoltes Paar, bei dem aus Streitigkeiten langsam eine enge Freundschaft erwächst, sind eigentlich alles, was es rund um „Skiptrace“ zu erzählen gibt. Das Gebotene reicht dazu aus, das Publikum auf solidem Niveau zu berieseln. Ab und zu sorgt aber sogar dieser Film für Verwunderung: Wenn beispielsweise Jackie Chan ein (mäßiges) Cover von dem Adele-Hit „Rolling in the Deep“ zum besten gibt, fällt das in die Kategorie von Ereignissen, die man getrost im filmischen Kuriositätenkabinett einordnen kann. Darstellerisch gibt es auch die übliche Kost. Jackie Chan, gibt den sympathischen, ernsthaften und eher still veranlagten Polizisten, der auch jenseits der 60 seinem Gegenüber noch massiv einheizen kann. Johnny Knoxville spielt den lauten Proleten, dessen guter Kern erst nach und nach zum Vorschein kommt. Dabei ist beiden Darstellern aber durchaus der Spaß bei der Arbeit anzumerken.
Am Ende ist „Skiptrace“ einer dieser Filme, wo tatsächlich einmal genau das drin steckt, was auf der Verpackung steht. Trotz einer hauchdünnen Story und einigen Gags, die schon ziemlich deutlich daneben gehen, sind Regie und Darstellerleistungen überzeugend genug, um das Geschehen zu passabler Unterhaltung werden zu lassen.
Der Film ist ab dem 18.11.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Obwohl das Bild eher weich wirkt, sind Schärfe und Detaildarstellung ziemlich gut. Gerade die sonnengefluteten Szenen in der Wüste sind hier hervorzuheben. Da kein sichtbares Color Grading vorgenommen wurde, gibt es durchgängig saubere, natürliche Farben zu bewundern. Die Kontraste und der Schwarzwert hätten etwas stärker sein können, bewegen sich aber in solidem Rahmen. Ab und zu gibt es ein paar erkennbare Unruhen, die aber nicht viel am soliden Gesamteindruck ändern.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind auf vergleichbarem Niveau gelungen. Die einzigen kleinen Schwierigkeiten bei der Dialogverständlichkeit rühren (in der Originalfassung) vom recht starken Akzent von Jackie Chan her. Ansonsten gibt es hier eine ziemlich dynamische, saubere Abmischung, die dem Action-Genre gerecht wird. Bei Explosionen und ähnlichem wird die Anlage recht gut ausgefahren. Hintergrundgeräusche (wie z.B. im Casino) werden gut auf die verschiedenen Boxen verteilt. Auch der Score verfügt über eine schöne, räumliche Abmischung.
4 von 5 Punkten
Extras: Drei Interviews (17 Minuten), eine B-Roll (30 Minuten) und ein paar Trailer sind als Bonusmaterial auf der Blu-ray zu finden.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, YouTube
Skiptrace
Originaltitel: | Skiptrace |
Regie: | Renny Harlin |
Darsteller: | Jackie Chan, Johnny Knoxville, Bingbing Fan |
Genre: | Action, Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA/China/Hongkong, 2016 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 107 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 21.11.2016
Review: Skiptrace (Blu-ray)