Inhalt: Eigentlich war Max (Ben Winchell), der von seiner Mutter Molly (Maria Bello, „Lights Out“) alleine aufgezogen wurde, ein ganz normaler Teenager. Doch nachdem er in seine Geburtsstadt zurückgekommen ist, ändert sich plötzlich alles, als er beginnt, Energiestrahlen aus seinen Händen abzusondern. Da er überhaupt keine Kontrolle über diese sonderbare Fähigkeit hat, muss sein Alltag, in dem er gerade die süße Sofia (Ana Villafane) kennengelernt hat, ruhen. Er erhofft sich Hilfe von dem Wissenschaftler Miles (Andy Garcia, „Passengers“), der früher mit dem Vater von Max gearbeitet hat. Dann taucht noch das Alien Steel auf und erklärt Max, wie er die Mächte kontrollieren kann. Schon bald ist echter Heldenmut gefragt, da bewaffnete Agenten und ein unerklärliches Monster die Jagd auf Max eröffnen.
Kritik: Superheldenkino knackt aktuell gerne alle Rekorde. Diese Erlebnisse sind aber hauptsächlich dem Marvel-Universum vorbehalten. Aber auch erwachsenere, härtere und bösere Filme wie „Deadpool“ und aktuell „Logan – The Wolverine“ verdienen sich die Anerkennung ihrer Fans. Das eigenständige DC-Universum scheint aktuell ein wenig abgehängt, nachdem sowohl (der gerade mit Goldenen Himbeeren überhäufte) „Batman v Superman: Dawn of Justice“ , als auch „Suicide Squad“ nur bedingt überzeugen konnten. Dabei sind diese Filme bei weitem noch nicht der Boden des Superheldenkinos. Der bizarr missglückte „Fantastic Four“ wäre hier ein bekanntes Beispiel. Weit weniger prominent, aber sogar noch weniger geglückt war der spektakulär gefloppte „Jem and the Holograms“. Irgendwo bei diesen Hinterbänklern reiht sich auch „Max Steel“ ein. Basierend auf einer Spielzeug-Reihe von Mattel, die wiederum als Vorlage für eine kurzlebige Comic-Serie (2000-2001) diente, inszenierte Stewart Hendler diesen Film.
Ein Budget von etwa 10 Millionen US-Dollar für einen amerikanischen Superhelden-Film ist natürlich äußerst spartanisch, weswegen manche Abstriche – wie eine zurückhaltende Anzahl von Actionszenen – fast schon logisch war. Aber auch mit solchen Vorzeichen sind schon gute Filme entstanden. Wenn dann aber kaum etwas passiert und der Zuschauer trotzdem kaum verstehen kann, was gerade los ist, gibt es Probleme. Handlungssprünge, Ton-Wechsel zwischen Familiendrama, Fantasy und Romanze, teils gruselige Effekte und plötzlich auftretende Hektik sorgen dafür, dass sich „Max Steel“ in gleichen Teilen zu einem langweiligen und verwirrenden Erlebnis entwickelt. Kleine Fragen wie „Was soll eigentlich die Kraft des Superhelden sein?“ oder „Wer sind eigentlich diese dunklen Gestalten in den Anzügen?“ werden gerne einmal übergangen. Mit einem dezenten Budget ist auch nicht ganz zu erklären, weswegen die Dialoge teils schon herausragend albern sind. So wirklich will hier kaum etwas zusammenpassen.
Der recht unbekannte Ben Winchell hatte sich – in Hoffnung auf ein Franchise – für die Titelrolle durchgesetzt. Allerdings geht ihm die Ausstrahlung fast völlig ab, was aber auch am Ausgangsmaterial liegt. Ana Villafane spielt ein Love Interest, das nicht ganz untypisch für vergleichbare Werke ( siehe „Monster Trucks“) ist: Sie ist hübsch, sympathisch und erträgt alle absonderlichen Anwandlungen und beleidigende Zurückweisungen des Protagonisten, da sie scheinbar keinerlei Alternativen hat. Wer von der Hektik, einigen Soundeffekten im Sinusfrequenz-Bereich und den Dialogen noch nicht genervt genug ist, wird von Comic Relief Steel – einem Roboter-Alien-Mix mit dem unaufdringlichen Charme eines Jar-Jar Binks – an die Grenze des Erträglichen getrieben. Mit Maria Bello und Andy Garcia sind noch zwei wirklich prominente Darsteller im Film zu finden, die aber trotz solider Auftritte nicht wirklich gefordert werden.
Auch aufgrund fehlender Mittel kommt es zu einem Finale, für das die Beschreibung unspektakulär noch ausgesprochen freundlich ist. Natürlich können bei so einem kleinen Film nicht die gleichen Anforderungen wie bei Popcorn-Filmen mit dem gut 20-fachen Budget gestellt werden. Wenn einem Zuschauer bei der Beschreibung nur Worte wie uninspiriert, konfus und anstrengend einfallen, ist schnell erklärt, weshalb „Max Steel“ kein Held mit Zukunft im Kino sein wird.
Der Film ist ab dem 24.02.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
1,5 von 5 Punkten
Bild: Zumindest der Look hat seine positiven Eigenheiten. Schärfe und Detaildarstellung sind mit Ausnahme von ein paar (bewusst) weich gezeichneten Momenten recht gut gelungen. Die Farben sehen – insbesondere bei den Außenaufnahmen – immer ziemlich natürlich aus. In manchen Szenen wird das Geschehen in blaue und rote Neon-Töne getaucht. Kontraste und Schwarzwert sind nicht makellos, aber zumeist überzeugend. Dazu ist das Bild bis auf ein in dunkleren Szenen auftretendes, leichtes Rauschen recht sauber und ruhig ausgefallen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD 5.1-Ton dürfen sich austoben. Die immer gut verständlichen Dialoge sind hier eher zu bedauern. Dafür gibt es reichlich dröhnende Effekte, die die Energieschübe von Max und die (etwas rar gesäte) Action untermalen. Hier werden wirklich saftige Bässe, gepaart mit einem ziemlich präzisen räumlichen Klang geboten. Darüber hinaus verteilt sich auch der Score gut auf die äußeren Boxen.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein paar Trailer bleiben das einzige Bonusmaterial auf der Blu-ray.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube
Max Steel
Originaltitel: | Max Steel |
Regie: | Stewart Hendler |
Darsteller: | Ben Winchell, Maria Bello, Andy Garcia |
Genre: | SciFi, Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2016 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 92 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |