Inhalt: Sie sollten die Menschen sein, die in die Geschichte eingehen: David Jordan (Jake Gyllenhaal, „Nocturnal Animals“), Miranda North (Rebecca Ferguson, „Mission: Impossible – Rogue Nation“), Sho Murakami (Hiroyuki Sanada, „The Last Ship“), Roy Adams (Ryan Reynolds, „Deadpool“), Hugh Derry (Ariyon Bakare) und Ekaterina Golovkina (Olga Dihovichnaya, „Rogue One – A Star Wars Story“) sind die Besatzung einer internationalen Raumstation und haben gerade einen lebenden Organismus vom Mars entdeckt. Nachdem sie per Fernsteuerung die Probe auf ihre Station gebracht haben, beginnt die Forschung. Doch der kleine Organismus wächst rasend schnell und entpuppt sich als ausgesprochen lernfähig. Diese Erkenntnis muss die Crew auf sehr schmerzliche Weise machen, als dem Lebewesen die Flucht aus dem Labor gelingt. Die außerirdische Kreatur ist so gar nicht friedlich und beginnt schon bald, die Population auf dem Raumschiff zu dezimieren. Den Astronauten wird schnell klar, dass sie nicht nicht nur um das eigene Leben kämpfen: Sollte diese offensichtlich überlegene Kreatur zur Erde kommen, wäre der komplette Fortbestand der Menschheit in Gefahr.
Kritik: Nach seinem ordentlichem Hollywood-Debüt mit „Safe House“ lieferte der Schwede Daniel Espinosa zuletzt – vor allem wegen der von Produzenten verordneten Kürzungen – mit seinem Thriller „Kind 44“ einen eher enttäuschenden Film. Nun wagte er für seinen dritten amerikanischen Film den Sprung ins Weltall. Schon in den ersten Trailern waren die Vorbilder „Alien“ und „Gravity“ ganz eindeutig erkennbar gewesen. So ist es ganz logisch, dass das Endergebnis weder visionär noch unkonventionell ausgefallen ist. Dennoch darf sich der Zuschauer auf eine temporeiche Achterbahnfahrt freuen. Espinosa versteht es gut, den beengten Platz auf der Raumstation zu nutzen, um schnell Spannung entstehen zu lassen. Gut designte Sets, ein visuell hochinteressantes Alien und ein starker Score sorgen dafür, dass sich die beklemmende Atmosphäre bald etabliert hat. Dazu werden in dem Film auch durchaus harte Entscheidungen getroffen, die dem Szenario sichtlich gut tun.
Nach einer wirklich starken ersten Hälfte bekommt „Life“ hier und da deutliche Probleme in der Logik-Abteilung. So sind einige Handlungen der Protagonisten, die ja immerhin alle Weltklasse-Wissenschaftler sein sollen, nicht immer komplett nachvollziehbar. Wenn das Geschehen aber derart kurzweilig gestaltet ist, wie in diesem Science Fiction-Horror, können die Versäumnisse betreffend der Glaubwürdigkeit auch gerne einmal übersehen werden. Ohne wirkliche Verschnaufpause tobt der Überlebenskampf bis zu einem ausgesprochen gelungenen, etwas gemeinen Schlussakt. Obwohl keiner der menschlichen Charaktere zu lang im Gedächtnis der Zuschauer haften bleiben wird, bietet der Film genug schauspielerische Qualität, um hier konstant zu gefallen.
Der von Jake Gyllenhaal gespielte David Jordan ist ein eher stiller Vertreter, der aber mit bedachtem Handeln zu einem gelungenen Protagonisten wird. Ähnliches gilt für die schöne Schwedin Rebecca Ferguson: Als pragmatische Miranda North macht sie Tragweite der Verantwortung der Charaktere immer wieder deutlich, was ein weiterer effektiver Punkt für die Grundspannung des Filmes ist. Ryan Reynolds gibt in der Rolle des Sprücheklopfers und Draufgängers, der gerne auch mal eine unvernünftige Entscheidung trifft, um den Kollegen zu helfen, einen Parade-Part. Hiroyuki Sanada, Ariyon Bakare und Olga Dihovichnaya ergänzen den Cast mit soliden Auftritten.
Weshalb etwas reparieren, was nicht kaputt ist? Natürlich gehen „Life“ ein wenig die Alleinstellungsmerkmale ab. Darüber hinaus werden im Drehbuch noch ein paar fragwürdige Entscheidungen getroffen. Wenn ein Film dafür aber konstant spannende Unterhaltung mit einem schicken Look, starker Musik und guten Darstellern verbinden kann, genügt das locker, um gelungenes Kino für etwas härter gesottene Zuschauer zu bieten.
3,5 von 5 Punkten
Quelle: Sony Pictures Germany, Leinwandreporter TV, YouTube
Life
Originaltitel: | Life |
Regie: | Daniel Espinosa |
Darsteller: | Jake Gyllenhaal, Rebecca Ferguson, Ryan Reynolds |
Genre: | Science Fiction, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2016 |
Verleih: | Sony Pictures Germany |
Länge: 103 Minuten | FSK: ab 16 Jahren |
Kinostart: | 23.03.2017 |
Homepage: | Life |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 20.03.2017
Review: Life (Kino)