Inhalt: Der junge Mexikaner Miguel liebt die Musik. In jeder freien Minute übt er an der Gitarre und eifert seinem Idol, der einheimischen Legende Ernesto de la Cruz, voller Eifer nach. Dabei muss er aber sehr vorsichtig sein, da es für seine Familie, die seit Jahrzehnten beliebte Schuster sind, kaum etwas gibt, was so verachtenswert wie die Musik ist. Diese Abneigung hat damit zu tun, dass der Ururgroßvater von Miguel die Familie verlassen hatte, um ein Star zu werden. Als er am „Tag der Toten“ der Familie nicht bei einer Zeremonie helfen will, gelangt er nach einem Versehen in das Reich der Toten. Hier leben die Skelette der Verstorbenen, die durch die Erinnerung der Überlebenden weiter bestehen dürfen. Dort lernt Miguel einen Teil seiner Familie kennen. Obwohl das erstmalige Treffen positiv verläuft, bleibt nicht viel Zeit. Sollte der lebende Junge bis zum nächsten Morgen nicht zurück sein, kann er gar nicht mehr auf die Erde zurück. Dabei gibt es genau einen Mann, der Miguel helfen kann: Ernesto de la Cruz. Mit der Unterstützung des sympathischen Chaoten Hector macht sich Miguel auf den Weg quer durch die Stadt.
Kritik: Es gibt wohl kein Unternehmen, das im Bereich der Animationsfilme annähernd so für Qualität steht, wie es bei Pixar der Fall ist. So konnten sie bei den vergangenen beiden Oscar-Verleihungen für „Zoomania“ und „Alles steht Kopf“ jeweils die Auszeichnung als „Bester Animationsfilm“ mit nach Hause nehmen. Jetzt war es an „Toy Story 3“-Regisseur Lee Unkrich, gemeinsam mit seinem Assistenten Adrian Molina, für nichts weniger als den nächsten Geniestreich zu sorgen. Tatsächlich gelingt es auch „Coco“, in allen Bereichen zu beeindrucken. Hier taucht Pixar wie noch nie in die Geschichte und Folklore eines Landes ein und entwickelt dabei wieder einmal einen kindgerechten Film, der sich intelligent mit anspruchsvollen Themen auseinandersetzt. Neben schon oberflächlich erkennbaren Motiven wie familiären Werten und den Kampf um eigene Träume, befasst sich die Geschichte auch packend mit Schuld und Vergebung.
Dabei schaffen es die Macher erneut, einen Film zu drehen, der für Kinder und Erwachsene problemlos – aber auf verschiedenen Ebenen – funktioniert. „Coco“ ist spannend, witzig, originell und ausgesprochen kurzweilig. Dabei zeigen die Macher wieder eine Fülle an liebevoll entwickelten und hochinteressanten Charakteren. Selbst wenn es hier und da einen kleinen Handlungskniff gibt, der für den erfahrenen Kinogänger etwas vorhersehbar wirkt, hätte es wohl kaum eine Möglichkeit zur Verbesserung gegeben. Auch visuell zeigt Pixar erneut, warum sie das Maß aller Dinge sind. Hier gibt es spektakuläre Animationen zu bewundern, die einen ganz eigenen Stil haben und wohl selbst ohne zusätzlicher Story die meisten Zuschauer 100 Minuten begeistern dürften.
Wie zuletzt schon zur Gewohnheit geworden, zeigt auch „Coco – Lebendiger als das Leben!“ problemlos, wie weit Pixar seiner Konkurrenz voraus ist. Das hat natürlich damit zu tun, dass hier viel Budget und jahrelange Arbeit in jeden Film gesteckt wird. Doch auch so ist nicht selbstverständlich, wie innovativ, durchdacht, optisch spektakulär und extrem unterhaltsam das Gezeigte ist. Somit sollte auch 2018 – wenn nichts Unvorhersehbares geschieht – der nächste verdiente Oscar an Pixar gehen.
4,5 von 5 Punkten
Quelle: Disney, Pixar, Leinwandreporter TV, YouTube
Coco - Lebendiger als das Leben!
Originaltitel: | Coco |
Regie: | Lee Unkrich, Adrian Molina |
Sprecher: | Anthony Gonzalez, Gael García Bernal, Benjamin Bratt |
Genre: | Animation, Abenteuer |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | Walt Disney Studios Motion Pictures Germany/Pixar |
Länge: 100 Minuten | FSK: ab 0 Jahren |
Kinostart: | 30.11.2017 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Facebook-Seite von Disney-Pixar
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 27.11.2017
Review: Coco – Lebendiger als das Leben! (Kino)