Inhalt: Es hätte der große Coup werden sollen: Vincent (Ryan Phillippe, „Eiskalte Engel“), Sonny (Curtis „50 Cent“ Jackson) und Dave (Brent Granstaff) erbeuten bei einem Überfall Diamanten im Wert von 5 Millionen Dollar. Vincent will nicht teilen und schießt auf seine Komplizen, wobei Dave getötet und Sonny schwer verletzt wird. Mit Hilfe des Mafiabosses Biggs (Bruce Willis) beginnt Sonny seine Rache an Vincent zu planen und möchte dabei natürlich auch noch die Beute kassieren. Als eine Gefälligkeit, die Sonny für Biggs tun soll, gründlich schief geht und zusätzlich noch ein Profikiller die Jagd auf die Diamanten eröffnet, weiß bald niemand mehr, wem er trauen kann.
Kritik: Der erfolgreiche Stuntman Mike Gunther (u.a. „Stirb Langsam 4“, „Iron Man 2“) schrieb das Drehbuch und übernahm die Regie bei diesem Rache-Thriller. Gemeinsam mit Co-Autor Mike Behrmann und Hauptdarsteller Curtis Jackson wagte er sich an eine Story, die zwar schon mehrmals ähnlich erzählt wurde, jedoch mit einer ganzen Fülle schauspielerischer Schwergewichte aufwarten kann. Dabei herausgekommen ist ein handwerklich hervorragender Actionfilm. Die Autocrashs und Schusswechsel sind sehr gut inszeniert und die Dialoge verfügen meist über das nötige Augenzwinkern, um die Geschichte unterhaltsam zu gestalten. Die vorhandenen logischen Lücken in Story und Figurenzeichnung sind bei dieser Art von Film sowieso eher unerheblich.
Die Stars haben Spaß
Die Hauptrolle des Sonny wurde auf „50 Cent“ zugeschnitten. Er macht einen ruhigen, unaufgeregten Eindruck, was zu einem unspektakulären aber gelungenen Auftritt führt. Vincent, die Figur von Ryan Phillippe wurde leider zu oberflächlich ausgearbeitet. Trotz der unbestrittenen schauspielerischen Klasse von Phillippe ist die Entwicklung seines Charakters relativ belanglos und vorhersehbar. Bruce Willis hat als Mafiaboss Biggs erkennbar Freude an seiner Rolle. Er spielt mit einem bösartigen Charme und sorgt so für die stärksten Szenen des Films. James Remar (Harry Morgan aus „Dexter“) gefällt sich ebenfalls an seiner Rolle als Vincents inhaftierter Vater William. Seine unvergleichliche Mimik und die Augen, mit denen er seine Feinde anfunkelt, dürfte jedem Zuschauer noch auf der Couch Respekt einflößen.
Den wohl witzigsten Part in „Set Up“ hat Ex-Wrestler Randy Couture (Toll Road aus „The Expendables“) übernommen. In der Rolle von Biggs Handlanger Petey blüht das Muskelpaket mit den Blumenkohlohren richtig auf: Sein Petey ist selbstgefällig, brutal und nicht der Intelligenteste. Das führt zu einigen lustigen Szenen. Die meisten Zuschauer hätten sich wohl über eine noch längere Leinwandzeit von Couture gefreut. Jenna Dewan ist in der Rolle von Vincents Schwester Mia leider eine Fehlbesetzung. Ihr Spiel wirkt derart überzogen, dass es selbst bei einem nicht allzu ernst angelegten Unterhaltungsfilm wie „Set Up“ negativ auffällt. Abgerundet wird das Ensemble von Jay Karnes („The Shield“), der in der Rolle des Diamantenhändlers Russel einen unspektakulären Kurzauftritt hat.
„Set Up – Freunde für’s Leben, Feinde für die Ewigkeit“ ist ein sehr unterhaltsamer Film, der vor allen in den ersten zwei Dritteln überdurchschnittliche Genrekost bietet. Das bleihaltige Finale des Films nach 81 Minuten kommt aber zu übereilt und hektisch daher, um die etwas verschachtelte Geschichte zufriedenstellend aufzulösen. Hätte sich Regisseur Gunther etwas mehr Spielzeit genommen, um das Finale zu gestalten, wäre der gesamte Film noch weit überzeugender geworden.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Der Transfer ist passabel gelungen. Die kalten Farben sind sehr kräftig, die Filmkörnung ist praktisch nicht vorhanden, die Farbübergänge sind gelungen. Die Schärfe des Bildes ist wiederum auf sehr schwankendem Niveau, da in hektischen Action-Szenen das Bild schon deutlich verschwimmt.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der DTS 5.1-Ton in Englisch und Deutsch ist nur mit Abstrichen gelungen. Die Dialogverständlichkeit ist gegeben. Der Ton bei den Action-Szenen ist intensiv, aber etwas frontlastig. Leider ist die Lautstärke bei Dialog- und Action-Szenen so unterschiedlich gewählt worden, dass der Zuschauer mehr als einmal die Anlage leiser und wieder lauter stellen muss.
3 von 5 Punkten
Extras: Die Sonderausstattung des Films ist recht zufriedenstellend. Mehrere Trailer, ein Making of, Interviews und ein Feature „Blick in den Waffenschrank“ sorgen für gute Zusatzunterhaltung, ohne dabei besonders einprägsam oder außergewöhnlich zu sein.
4 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Bildquelle: Ascot Elite, YouTube
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