Inhalt: Bei einem Autounfall, bei dem er in Wagen gesteuert hat, hat Sam (Peter Dinklage, „Game of Thrones“) seinen Bruder Dash (Matt Ellis) verloren. Zerfressen von Schuldgefühlen ließ er sich von dem brillanten Wissenschaftler Gordon Dunn (Martin Donovan, „Ant-Man“) helfen. Dieser hatte vor kurzem eine Maschine entwickelt, mit der man Erinnerungen aufzeichnen und bildlich wiedergeben kann. Kurz vor dem offiziellen Release wird Dunn ermordet. Sam ist entsetzt und sucht die Witwe Carolyn (Julia Ormond, „My Week with Marilyn“) auf, der er sich als alter Freund des Toten vorstellt. Er stiehlt den Prototyp der Erinnerungsmaschine und beginnt, sich auf die Suche nach einem möglichen Täter zu machen. Stecken der impulsive Todd (Anton Yelchin, „Green Room“) oder die verführerische, aber zwielichtige Wendy (Evelyne Brochu) aus der Testgruppe hinter der Tat? Und was hat Dunns Geschäftspartner Lawton (Henry Ian Cusick, „Girl on the Train“) mit den Ereignissen zu tun?
Kritik: Im Jahr 2006 feierte Mark Palansky mit der schrägen Fantasy-Komödie „Penelope“ ein ziemlich gelungenes Regie-Debüt. Es sollte elf Jahre Dauern, ehe er 2017 nun seinen zweiten Film veröffentlicht hat. Auf dem Papier hatte „Rememory“ genug Anlagen, um ein interessantes Krimi-Drama mit Science Fiction-Elementen zu werden. Diese Mission ist ziemlich kläglich gescheitert. Das Spiel mit den Erinnerungen wird schnell zum pseudophilosophisch-verquasten Ödnis. Da sich der Film dazu entschließt, keinerlei Erklärungen zu der zentralen Maschine zu liefern und davon abgesehen keinen alternativen roten Faden präsentiert, hat der Zuschauer kaum eine Möglichkeit, einen wirklichen Zugang zu der Geschichte zu finden. Das Geschehen ist bewusst darauf angelegt, gleich mehrere Rätsel rund um den Tod von Dunne und die Rolle der Charaktere zu entwickeln. Dafür werden einige Szenen gleich mehrfach mit leichten Erweiterungen gezeigt, was auf die Dauer redundant und anstrengend ist. Darüber hinaus sind die Auflösungen vorhersehbar und wirken konstruiert.
Eine Hoffnung, dieser drögen Geschichte emotionale Tiefe zu verleihen, wären spannende, nachvollziehbar handelnde Figuren gewesen. Doch auch hier gibt es bei „Rememory“ kaum etwas zu berichten, was positiv wäre. Gerade der Protagonist Sam entpuppt sich immer wieder (unfreiwillig?) als unsympathischer Egozentriker, der das Vertrauen seiner Mitmenschen in keinster Weise verdient hat. Es ist zumindest der Auftritt von Peter Dinklage zu erwähnen, der mit sichtbarer Kraft und darstellerischer Intelligenz versucht, diesem Charakter etwas abzugewinnen. Zeitweise geht sein Ansatz auf, was aber durch folgende (Drehbuch-)Aktionen wieder im Keim erstickt wird.
Auch Julia Ormond kann ziemlich wenig vorgeworfen werden, was nichts daran ändert, dass ihre Carolyn schlicht verbittert wirkt. Der vor über zwei Jahren unter bizarren Umständen verstorbene Anton Yelchin darf sich hier als traumatisierter Mechaniker noch einmal zeigen – kann sein Talent aber auch nicht mehr ausspielen. Evelyne Brochu, Matt Ellis, Henry Ian Cusick und Martin Donovan können auch nicht mehr dafür sorgen, dass das Geschehen etwas nahbarer wirkt.
Obwohl die Ambitionen von „Rememory“ durchaus erkennbar und anerkennenswert sind, fühlt sich beim Endergebnis fast alles ziemlich fehlgeleitet an. Am Ende bleibt ein konfuser, ausgesprochen trister und scheinbar zielloser Film, der trotz begabter Darsteller zum zähen Ärgernis wird.
1,5 von 5 Punkten
Quelle: Lionsgate Movies, YouTube
Rememory
Originaltitel: | Rememory |
Regie: | Mark Palansky |
Darsteller: | Peter Dinklage, Anton Yelchin, Julia Ormond, Henry Ian Cusick |
Genre: | Drama, Science Fiction |
Produktionsland/-jahr: | USA/Kanada, 2017 |
Verleih: | Kinostar |
Länge: | 113 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Kinostart: | 08.11.2018 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Kinostar
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 08.11.2018
Review: Rememory (Kino)