Review: Xanadu (Mediabook)

Das Artwork des Mediabooks von "Xanadu" (© Justbridge Entertainment)

Das Artwork des Mediabooks von “Xanadu” (© Justbridge Entertainment)

Inhalt: Sonny Malone (Michael Beck) ist ein ebenso talentierter wie erfolgloser Künstler, der eine Alternative zu seinem langweiligen Job bei einer Plattenfirma sucht. Sein Leben soll sich aber bald massiv ändern, als er die schöne, mysteriöse Kira (Olivia Newton-John, „It’s my Party“) und kurz darauf den in die Jahre gekommenen Star-Musiker und Ex-Nachtclubbesitzer Danny (Gene Kelly) trifft. Gemeinsam fassen sie den Plan, eine alte Lagerhalle zu renovieren, um dort die Diskothek „Xanadu“ zu eröffnen.

 

Kritik: Nach den Erfolgen von „Saturday Night Fever“ und „Grease“ waren Musicals vor Disko-Hintergrund in den späten 70er- und frühen 80er-Jahren extrem populär. „Xanadu“ von Robert Greenwald war dabei keine derartige Erfolgsgeschichte wie den beiden Erstgenannten vergönnt. Kommerziell bestenfalls mäßig angenommen, von den meisten Kritikern zerrissen und mit Spottpreisen überschüttet (selbst 2005 erweiterte die Goldene Himbeere als „Worst ‘Musical’ of Our First 25 Years“ noch einmal diese Preis-Sammlung) musste der Film so einige Tiefschläge einstecken. Dennoch – oder gerade deshalb – entwickelte sich über die Jahre eine durchaus beachtliche Fan-Gemeinde.

Ja, natürlich ist „Xanadu“ auf viele Arten ein skurriler, teilweise auch scheußlicher Film: Eine Story, die den Namen kaum verdient, lächerliche Effekte und noch schlimmere Dialoge sorgen dafür, dass sich bei einigen Zuschauern körperliche Schmerzen einstellen. Einzig der (allerdings auch etwas wechselhafte) Soundtrack des Electric Light Orchestra brachte einige Hits hervor. Auch die Choreographien, die das Feeling der 40er- und 80er-Jahre mischen, sind durchaus nett anzusehen. Sobald dann aber einer der Darsteller das Wort ergreift, oder man sich die Frage stellt, weshalb ein große CD-Cover malender Künstler seine kreative Erfüllung in der Eröffnung eines Nachtclubs vermutet (oder weshalb Olivia Newton-John lila schimmert), wird der schlimme Ruf des Films dann offensichtlicher.

Ein Trio und ihr Nachtclub (© Universal Pictures)

Ein Trio und ihr Nachtclub (© Universal Pictures)

Bei der Besetzung mischen sich Licht und Schatten. Olivia Newton-John war zu der Zeit die (Achtung Wortwitz) strahlende Gestalt der Musical-Landschaft. Auch wenn sie keine Chance hat, die furchtbaren Texte in etwas Brauchbares zu verwandeln, reichen ihre Präsenz und ihre Singstimme, um zumindest einen brauchbaren Auftritt hinzulegen. An ihrer Seite sollte eigentlich ihr „Grease“-Partner John Travolta zum Einsatz kommen. Als dieser absagte, wurde Michael Beck, der kurz zuvor mit „The Warriors“ seinen Durchbruch feierte, für die männliche Hauptrolle verpflichtet. Leider entpuppte sich Beck in allen Belangen als kolossale Fehlbesetzung. Es entbehrt schon nicht einer gewissen Tragik, dass dieses Werk für den Gene Kelly der Abschied von der Kinobühne war. Trotz des teils absurden Materials zeigt die Musical-Legende einen charmanten und bewundernswert seriösen Part.

„Xanadu“ ist 80er-Blödsinn in Reinkultur. Bunt, schrill und kitschig hangelt sich der Film durch nette Sing-und-Tanznummern und einen albernenen Plot. Das reicht sicherlich nicht, um den Status als einer der „schlechtesten Filme aller Zeiten“ zu rechtfertigen – ein merkwürdiges Erlebnis bietet dieses Musical aber in jedem Fall.

Let's Dance (© Universal Pictures)

Let’s Dance (© Universal Pictures)

Der Film ist dem 23.08.2019 auf DVD und im Mediabook erhältlich.

2,5 von 5 Punkten

 

Bild: Die deutsche HD-Erstveröffentlichung ist mit einem soliden Transfer ausgestattet, dem man sein Alter zumeist ansieht. Schärfe und Detaildarstellung dieser ziemlich körnigen Präsentation schwanken zwischen ordentlich und durchwachsen. Die knallige Farbpalette sieht zufriedenstellend aus. Kontraste und Schwarzwert lassen im Großen und Ganzen nicht viel Raum für Kritik, obwohl die dunklen Szenen merklich rauschanfällig sind.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Neben dem deutschen DTS-HD MA 5.1-Ton liegt noch eine englische Dolby Digital 5.1-Spur bei. Die Unterschiede sind aber marginal.Selbst wenn die Vertonung nie überdurchschnittlich dynamisch wirkt, sind die Spuren – und speziell die Songs – ziemlich klar und räumlich abgemischt worden. Ansonsten gibt es noch gelegentlich Hintergrundgeräusche, die für ein wenig räumliche Aktivität sorgen. Die Dialoge sind immer klar priorisiert und problemlos verständlich.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Das schick gezeichnete, leicht schimmernde Artwork sollte den Fans des Films zusagen. Im Inneren befindet sich ein Booklet mit Filmstills, Zitaten und Texten des geschätzten Kollegen Chistoph N. Kellerbach. Ein Audiokommentar von Chistoph N. Kellerbach und Florian Wurfbaum, die zehn Musical-Nummern des Films als separate, untertitelte Clips zum mitsingen und das Featurette „Going back to Xanadu“ (27 Minuten) sind als Bonus auf der Blu-ray zu finden.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle Universal, YouTube

Xanadu

Originaltitel:Xanadu
Regie:Robert Greenwald
Darsteller:Olivia Newton-John, Gene Kelly, Michael Beck
Genre:Musical, Fantasy, Liebesfilm
Produktionsland/-jahr:USA, 1980
Verleih:Justbridge Entertainment
Länge:96 Minuten
FSK:ab 6 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Justbridge Entertainment

Verfasst von Thomas.

 

Zuletzt geändert am 23.08.2019
Review: Xanadu (Mediabook)

Leave A Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir setzen Google Analytics, einen Webanalysedienst der Google Inc. („Google“) ein. Google verwendet Cookies. Wir setzen Google Analytics nur mit aktivierter IP-Anonymisierung ein.  Mehr Informationen zur Verwendung von Google Analytics finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Diese pseudonymisiert erhobenen Daten helfen uns, ein besser auf das Leser-Interesse abgestimmtes Programm anzubieten. Hier klicken um dich auszutragen.