Inhalt: John Rambo (Sylvester Stallone, „Der Senkrechtstarter“) hat immer noch mit den traumatischen Kriegserlebnissen zu kämpfen, die so lange sein Leben bestimmt haben. Inzwischen wohnt er mit seiner Haushälterin Maria (Adriana Barraza) und ihrer Enkeltochter Gabrielle (Yvette Monreal) auf einer einsamen Ranch und genießt seine Ruhe und eine Art Familienleben. Das ist vorbei, als Gabrielle in Mexiko vom Menschenhändlerring des berüchtigten Hugo Martínez (Sergio Peris-Mencheta) entführt wird. Nur mit der Unterstützung der investigativen Journalistin Carmen Delgado (Paz Vega, „Engel des Bösen“) versucht er, das junge Mädchen zu retten. Als es zu einem weiteren Zwischenfall kommt, wird John klar, dass er Pfeil, Bogen und Jagdmesser noch einmal ins Gefecht führen muss.
Kritik: Im Jahr 1982 schlüpfte Sylvester Stallone in „Rambo“ erstmals in die Rolle des traumatisierten Kriegsveterans John, der sich gegen bestehendes Unrecht zur Wehr setzen muss. Das dichte und packende Actiondrama, das inzwischen längst als Klassiker gilt, hätte eigentlich mit dem (passenden und konsequenten) Tod des Titelhelden enden sollen. Es kam bekanntlich anders, weshalb Stallone im vergangenen Jahr zum bereits fünften Mal den tragischen und ausgesprochen tödlichen Helden verkörpern durfte. Unter der Regie von Adrian Grunberg („Get the Gringo“) zeigt der Film eine in die Jahre gekommene Hauptfigur, die immer noch weit davon entfernt ist, zur Ruhe zu kommen. Es gelingt eine in der Anfangsphase durchaus nachvollziehbare, wenn auch etwas hölzerne und dröge Weiterführung des weltbekannten Charakters.
Nach und nach entwickelt sich eine hausbackene, dabei aber zweckdienliche Geschichte, die eher an „96 Hours“ als an „Rambo“ erinnert. In kühlen, fast schon nihilistisch anmutenden Tönen wird die Hauptfigur an den Punkt gebracht, wo das Blut fließen muss. Erst in den letzten 15 Minuten, in denen die meisten Fieslinge durch Fallen im „Kevin allein zu Haus“-Stil äußerst gewalttätig ins Grab befördert werden, gibt „Last Blood“ dem Affen wirklich Zucker. Wie kompromisslos der Film in dieser Spätphase in die Splatter-Kiste greift, ist schon fast bewundernswert. Bis dahin lastet der Film allein auf den Schultern von Sylvester Stallone, der zwar nicht mehr für beherzte Nahkampf-Szenen zur Verfügung steht, das aber mit einer schauspielerisch guten Leistung mehr als aufwiegt.
Neben ihm sind mehr Plot-Werkzeuge als nennenswerte Charaktere im Einsatz. Yvette Monreal wird als sympathische Tochterfigur in arge Nöte geschickt. Sergio Peris-Mencheta gibt einen passablen, dennoch austauschbaren Bösewicht. Paz Vega wird als hilfsbereite Journalistin komplett verschwendet.
Am Ende ist „Rambo Last Blood“ recht schematisches Action-Kino alter Schule. Dabei sorgen ein gut aufgelegter Sylvester Stallone und eine knackig brutale, sehr unterhaltsame Schlussphase dafür, dass Fans der Reihe durchaus brauchbare Kost serviert bekommen.
Der Film ist ab dem 31.01.2020 auf DVD, Blu-ray, Blu-ray im limitierten Steelbook und 4K UHD Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Optisch wird zumeist solide Kost geboten. Die oft ins Gelbliche tendierende Farbpalette gibt dem Film einen etwas eigenen Look. Da die Bilder öfters etwas weich wirken, müssen bei Schärfe und Detaildarstellung gerade in den dunkleren Szenen ein paar Abstriche gemacht werden. Gemessen an der gewählten Stilisierung ist die Farbgebung ziemlich ordentlich ausgefallen. Kontraste und Schwarzwert hätten hier und da etwas knackiger sein dürfen. Bis auf eine gelegentliche Körnung sind keine Bildprobleme aufgefallen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische Tonspur liegen in einer schicken Dolby-Atmos-Fassung bei, die selbst in (aus technischen Gründen) reduzierter Wiedergabeform in den entscheidenden funktioniert. Es ist aber natürlich so, dass die auffälligen Actionmomente etwas spärlich gesät sind. Hauptsächlich in der krachenden Schlussphase gibt es in allen Bereichen etwas auf die Ohren. Doch auch schon die Startsequenz (Unwetter) hat einen überzeugenden Sound. Hintergrundatmosphäre auf den Straßen und musikalische Untermalung sorgen noch für gelegentliche räumliche Aktivität. Die Dialogwiedergabe ist problemlos.
4 von 5 Punkten
Extras: Die Featurettes „Drawing Last Blood“, der in fünf Teilen (insgesamt 50 Minuten) Hintergrundinfos zum Film liefert, und „From First Note to Last Blood“ (17 Minuten) sowie ein paar Trailer sind als Bonus auf der Blu-ray zu finden.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Alle fünf “Rambo”- Teile sind ab dem 31.07.2023 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: Universum Film, LeinwandreporterTV, YouTube
Rambo 5 - Last Blood
Originaltitel: | Rambo - Last Blood |
Regie: | Adrian Grunberg |
Darsteller: | Sylvester Stallone, Paz Vega, Sergio Peris-Mencheta, Adriana Barraza, Oscar Jaenada |
Genre: | Action, Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2019 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 101 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universum Film (Leonine Distribution)
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 31.07.2023
Review: Rambo Last Blood (Blu-ray)