Inhalt: Das Leben von Metzger Vincent (Fabrice Eboué) war auch schon einmal besser: Der Laden steht vor dem Ruin, Ehefrau Sophie (Marina Foïs) würde ihn lieber heute als morgen verlassen und dann überfallen auch noch radikale Veganer das örtliche Geschäft und verwüsten es nach Strich und Faden. Als der frustrierte Vincent Tage später einen der Täter entdeckt und in einer Kurzschlussreaktion tötet, ist guter Rat teuer. Er nutzt seine handwerklichen Fähigkeiten, verarbeitet die Leiche zu Wurst und will sie dann eigentlich mit den Fleischabfällen entsorgen. Aufgrund eines Missverständnisses landet der Veganer dann aber in der Auslage. Da die Kundschaft von dem neuen Fleisch begeistert ist, sehen Vincent und Sophie ihre Chance auf die Rettung des Ladens und blasen zur Veganer-Jagd.
Kritik: Teils extreme Streitigkeiten um den Konsum von Fleisch dürfte inzwischen fast jede Person in ihrem Bekanntenkreis erlebt haben. In der herben Satire „Veganer schmecken besser – Erst killen, dann grillen“ findet Autor, Regisseur und Hauptdarsteller Fabrice Eboué eine besonders knackige Lösung, die Tierwohl und Grillgelüste gleichermaßen berücksichtigt: Die Veganer der Umgegend landen auf den Tellern. Eboué hat mit dem Film natürlich keinerlei Ambitionen, sich hier in tiefschürfende Fahrwasser zu begeben oder eine klare Seite einzunehmen. Seine blutig-schwarzhumorige Komödie ist leichtverdaulicher (hihi, Wortspiel) Klamauk, der die fast schon religiös anmutenden Kontroversen aufs Korn nimmt.
Das Gezeigte ist nicht immer urkomisch und wirkt manchmal etwas repetitiv. Dennoch ist „Veganer schmecken besser“ politisch herrlich unkorrekte, größtenteils sehr kurzweilige Unterhaltung, die sich (z.B.) wunderbar mit dem Kultfilm „Dänische Delikatessen“ ergänzen würde. Vor der Kamera sorgen ein paar nette Charakterköpfe für gute Laune. Entwickler Fabrice Eboué gibt den vom Pech verfolgten Trauerkloß, der sein Glück und das Schlachterbeil in die eigene Hand nimmt. Er ergänzt sich erstklassig mit Marina Foïs, die als mies gelaunte Noch-Ehefrau und True-Crime-Fetischistin ein bisschen zu viel Spaß an dem neuen Geschäftskonzept entwickelt. Hinzu kommen Figuren wie der von Victor Meutelet gespielte Lucas, der als vegan lebender, fast schon militanter und sehr von sich selbst überzeugter Freund der Tochter nicht nur die Schwiegereltern in spe zur Weißglut bringt.
Auch wenn der Film am Ende nicht der ganz große Wurf ist, feiert das rare Subgenre der Kannibalen-Komödie mit „Veganer schmecken besser – Erst killen, dann grillen“ ein blutig-amüsantes Comeback.
Der Film ist ab dem 27.05.2022 auf DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Mit der Ausnahme von eher schwach beleuchteten Szenen sind Schärfe und Detaildarstellung gut. Die Farbpalette ist sehr bunt und kräftig, was zum skurrilen Grundton passt. Kontraste und Schwarzwert wurden sauber eingestellt. Bis auf ein leichtes Rauschen ist das Bild ruhig und fehlerlos.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der französische DTS-HD MA 5.1-Ton erfüllen die Erwartungen. Natürlich steht eine klare und gut priorisierte Dialogwiedergabe über den Frontbereich im Vordergrund. Diese ist immer gegeben. Hintergrundgeräusche und Musik binden die äußeren Boxen wenn nötig mit ein. Große Effekte gibt es in dieser sehr ordentlichen Abmischung natürlich nicht.
4 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Square One, YouTube
Veganer schmecken besser
Originaltitel: | Barbacque |
Regie: | Fabrice Eboué |
Darsteller: | Fabrice Éboué, Marina Foïs, Nicolas Lumbreras |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | Frankreich, 2021 |
Verleih: | Square One |
Länge: | 88 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Square One
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 31.05.2022
Review: Veganer schmecken besser (Blu-ray)