Inhalt: Obwohl sie einst große wissenschaftliche Ambitionen hatte, verdingt sich die zurückgezogen lebende, verwitwete Loretta Sage (Sandra Bullock, „Ocean’s 8“) als Autorin erotisch angehauchter Abenteuerliteratur rund um den Draufgänger Dash. Ihre Begeisterung, mit dem dusseligen Cover-Model Alan (Channing Tatum, „Logan Lucky“) auf Lesereise zu gehen, könnte kaum geringer sein. Und dann wird sie auch noch auf ihrer ersten Station der Tour von dem durchgeknallten Milliardär Fairfax (Daniel Radcliffe, „Guns Akimbo“) entführt und in die Südsee verschleppt. Fairfax hat in den Schundromanen sehr reale Hinweise auf einen mystischen Schatz entdeckt und zwingt Loretta, ihn bei der Suche zu unterstützen. Das ist für Alan die Chance, seinen inneren Dash von der Leine zu lassen. Er heftet sich an die Entführer und startet eine halsbrecherische Rettungsaktion.
Kritik: In einer Kinowelt, in der aktuell gefühlt jede Popcorn-Produktion einen Bezug zu Superhelden in weitreichenden TV- und Kinouniversen hat oder die späte Fortsetzung eines Filmes aus den 70ern bis 90ern darstellt, haben sich die Brüder Adam und Aaron Nee an einem gewagten Konzept erprobt: „The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ ist ein für sich stehendes Werk, das ohne große Vorgänger und (bislang) Nachfolger einfach nur knappe zwei Stunden Unterhaltung liefern soll. Tatsächlich geht diese Herangehensweise zu großen Teilen auf. Die Nee-Brüder werden zwar keine Awards für Einfallsreichtum, nicht enden wollende Lachsalven oder kaum erträgliche Hochspannung gewinnen.
Dennoch punktet „The Lost City“ mit genau der Art von unprätentiösem Charme und Kurzweil, auf die wohl viele Zuschauer gehofft haben dürften. Tatsächlich wurde die rund um ihre grundverschiedenen Protagonisten kreisende Abenteuer-Romanze zu großen Teilen vor Ort im Dschungel gedreht, was dem Film Schauwerte und Lebendigkeit verleiht. Darüber hinaus reicht die Starpower der Hauptdarsteller, um das seichte Werk auf ein höheres Level zu heben. Sandra Bullock als vom Schicksal gebeutelte Intellektuelle und Channing Tatum als gutmütiger Tollpatsch sind ein spaßiges Protagonisten-Duo. Daniel Radcliffe bekommt als Oberbösewicht überraschend wenig Spielzeit, hat aber merklich Freude, einen überzeichneten Fiesling zu mimen. Ein Highlight ist die Nebenrolle von Brad Pitt, der mit ungewohnter Frisur für die vielleicht witzigsten Momente im Film sorgt.
Selbst wenn „The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ bei den meisten Zuschauern keine sonderlich große Halbwertzeit genießen dürfte, ist den Nee-Brüdern sehr brauchbares Popcorn-Kino gelungen, das mit seinen Stars und Bildern für eine vergnügliche Zeit sorgt.
Der Film ist ab dem 04.08.2022 auf DVD, Blu-ray und 4K UHD sowie bereits ab dem 21.07.2022 digital erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Optisch liefert „The Lost City“ buntes Popcorn-Kino. Dabei sind Schärfe und Detaildarstellung abgesehen von ein paar dunklen Sequenzen wirklich gut. Die angemessen poppige Farbpalette wirkt beständig und homogen. Auch Kontraste und Schwarzwert wurden sauber eingestellt. Große Unsauberkeiten sind nicht aufgefallen.
4 von 5 Punkten
Ton: Dem englischsprachigen Dolby Atmos-Ton steht eine deutsche Dolby Digital 5.1-Tonspur gegenüber. Die Synchronvariante funktioniert für sich – man muss aber gegenüber dem Original hörbare Abstriche machen. An sich bietet „The Lost City“ immer gut priorisierte Dialoge und Actionszenen, die mit Räumlichkeit und kräftigen Bässen punkten. Der abermalige Verzicht auf eine einheimische HD-Vertonung hinterlässt aber eine sauren Beigeschmack.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein Blooper-Reel (6 Minuten), ein siebenteiliges Featurette (insgesamt 38Minuten) und eine Reihe entfallener Szenen (insgesamt 9 Minuten) komplettiert die Blu-ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Paramount Pictures, YouTube
The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt
Originaltitel: | The Lost City |
Regie: | The Nee Brothers |
Darsteller: | Sandra Bullock, Channing Tatum, Daniel Radcliffe |
Genre: | Abenteuer, Komödie, Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2021 |
Verleih: | Paramount Pictures |
Länge: | 112 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Paramount Pictures