Inhalt: Die 30 ist geknackt und die meisten Freundinnen sind unter der Haube. Ein Grund mehr für die Dauer-Singles Jasmin (Luise Heyer, „Fado“), Gina (Taneshia Abt) und Anna (Teresa Rizos), die ihre Freundin Helena (Julia Hartmann) mit einem Junggesellinnen-Abschieds-Trip nach Ibiza überraschen wollen, es krachen zu lassen. Ein kleines Detail fehlte aber in der Umsetzung des Plans: Helena ist schwanger und hat so gar keine Ambitionen, groß Party zu machen. Nachdem der erste Frust überwunden ist, treffen die Brautjungfern den Entschluss, den JGA ohne Hauptdarstellerin durchzuführen. Eine missglückte Hotelbuchung, ein wenig erotischer Stripper und verlorenes Gepäck sind aber nur die ersten Anzeichen, dass die Idee nicht ideal war. Als dann auch noch Jasmins längst verflossener aber unvergessener Ex Tim (Dimitrij Schaad) auftaucht, der seinerseits von den Kumpels Simon (Trystan Pütter, „Freies Land“), Django (Arnel Taci) und Stefan (Axel Stein, „Crime Game“) ins Eheleben verabschiedet werden soll, ist das Chaos perfekt.
Kritik: Ein rabiat überdrehter JGA, bei dem die zentrale Figur fehlt, dafür aber die Missgeschicke regieren. Ein Schelm, wer da an „Hangover“ denkt. Autor und Regisseur Alireza Golafshan zeigt bei seiner Variation der Prämisse mit „JGA – Jasmin. Gina. Anna“, wie eine solche Geschichte auf eigenen Füßen stehen kann. Außerdem liefert er ein sehr ordentliches Gegenbeispiel für die oft so schlecht beleumdeten Komödie aus heimischen Gefilden. Nach einer charmanten Einführungssequenz, in der man eine schrill gekleidete Protagonistin Jasmin bei jämmerlichen Flirtversuchen erleben darf, nimmt der Film schnell Tempo auf. Dabei geht es zu keiner Zeit darum, das Genre auf den Kopf zu stellen. Überzeugende Figuren und ein Gespür für Situationskomik ergeben genug Ausgangsmaterial, um sich problemlos vor anderen „Hangover“-Geschwistern zu platzieren.
Ein großer Trumpf von „JGA“ ist die Tatsache, dass die Hauptfiguren trotz aller Peinlichkeiten immer ernst genommen werden. Auf diese Weise entwickelt sich trotz vorhandener Längen eine Geschichte, die fast durchweg sympathisch und amüsant wirkt. Getragen wird das Geschehen von Luise Heyer, Taneshia Abt und Teresa Rizos, die als vom Pech verfolgtes Freundinnen-Trio sehr gut harmonieren. Auch das Herren-Quartett Dimitrij Schaad, Axel Stein, Trystan Pütter und Arnel Taci sorgt für überdurchschnittliche Genre-Unterhaltung.
Trotz kleinerer Schwächen ist „JGA – Jasmin. Gina. Anna“ eine positive Überraschung, die erstaunlich treffsicheren, derben Humor mit einer netten Story rund um Freundschaft, Liebe und gesellschaftliche Konventionen kombiniert.
Der Film ist ab dem 05.08.2022 auf DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Es wird ein sauberer Komödien-Look mit knallbunter Farbpalette geboten. Schärfe und Detaildarstellung sind immer solide, ohne brillant zu wirken. Kontraste und Schwarzwert wurden sauber eingestellt. Bis auf ein gelegentliches, leichtes Rauschen sind keine Bildfehler ins Auge gefallen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton erfüllt die Erwartungen. Bei Massenszenen kommt eine lebendige Hintergrundatmosphäre über die äußeren Boxen. Auch die Musik wurde sauber und räumlich abgemischt. Dazu sind die Dialoge immer gut priorisiert und verständlich. Wirklich nennenswerte Effekte gibt es nicht.
4 von 5 Punkten
Extras: Eine Reihe an Interviews (insgesamt 42 Minuten), eine B-Roll (9 Minuten) sowie ein paar Trailer komplettieren die Blu-ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 25.12.2023 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: Leonine Distribution, YouTube
JGA - Jasmin. Gina. Anna.
Originaltitel: | JGA - Jasmin. Gina. Anna. |
Regie: | Alireza Golafshan |
Darsteller: | Luise Heyer, Taneshia Abt, Teresa Rizos |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | Deutschland, 2022 |
Verleih: | Leonine Distribution |
Länge: | 119 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Leonine Distribution