Inhalt: Nach einer durch einen Unfall bedingten Auszeit bereitet sich Pop-Superstar Skye Riley (Naomi Scott, „Power Rangers“) auf ihre nächste Tour vor. Während sie versucht, den gigantischen Druck zu managen, wird sie Zeugin eines bizarren Selbstmords. Von nun an wird sie von verstörenden Träumen und Halluzinationen gequält. Zerbricht sie an den Anforderungen des Star-Daseins oder hat es eine übernatürliche Macht auf sie abgesehen? Ein sonderbarer Krankenpfleger (Peter Jacobson, „Colony“) scheint mehr zu wissen.
Kritik: Mit seinem preisgekrönten Horror-Kurzfilm „Laura hasn’t slept“ aus dem Jahr 2020 beförderte sich Autor und Regisseur Parker Finn auf den Radar einiger Studios. So dauerte es nur bis ins Jahr 2022, ehe die Langfilm-Version „Smile – Siehst du es auch?“ erschien. Da dieser zu einem kommerziellen Erfolg wurde, war auch „Smile 2“ nur eine Frage der Zeit. Hier geht Parker Finn schon rein zahlenmäßig ungewöhnliche Wege, da der Film satte 132 Minuten dauert und sich eine im Mainstream-Genre-Kino eher seltene 18er-Freigabe gönnt. Doch diese Herangehensweise geht komplett auf.
In einer knackig brutalen Einleitungssequenz stellt der Film die Verbindung zum Vorgänger her. Erst danach lernt das Publikum die neue Protagonistin kennen, die aufgrund ihrer Prominenz und einer finsteren Lebens-Epoche ohnehin auf Schritt und Tritt beobachtet wird. Der Film schafft es gut, den Bogen zwischen dem anspruchsvollen Superstar-Dasein einer sehr beständigen Spannungskurve und dem zentralen Fantasy-Grusel zu schlagen und geht zwischen kompromisslosen Gewaltspitzen, gut platzierten Jumpscares und finster-treffsicherem Humor einen eigenen Weg. Dabei ist „Smile 2“ einer der visuell ansehnlichsten Horrorfilme der letzten Jahre. Auf Basis von Musikvideo-Optik und klugen Kamerafahrten punktet dieses Sequel mit einer ganz eigenen Ästhetik, für die die große Leinwand dringend zu empfehlen ist.
Ein klares Plus ist auch die Besetzung. Im Zentrum steht natürlich Naomi Scott, die als Popstar Skye immer weiter in den albtraumhaften Abgrund gezogen wird. Sympathisch, taff, charismatisch und leicht labil serviert sie eine glänzende Hauptfigur, der man über die lange (aber keinesfalls zu lange) Spielzeit gerne folgt. Dylan Gelula („Dream Scenario“) als charmant-coole beste Freundin, Rosemarie DeWitt („The Sisters Brothers“) als empathiearme Mutter, Lukas Gage als manischer Drogendealer mit finsteren Zukunftsaussichten, Jack Nicholsons (unverkennbarer) Sohn Ray in der Rolle des Ex-Freunds oder Peter Jacobson als Helfer in der Not sind allesamt Nebendarsteller, die „Smile 2“ ihren Stempel aufdrücken.
Da die blutigen Momente im richtigen Maß schmerzhaft sind, die Schockmomente das Publikum tatsächlich zucken lassen, die Atmosphäre jederzeit stimmig und die humoristische Entlastung auch wirklich lustig ist, entpuppen sich die zunächst absurd anmutenden 132 Minuten Laufzeit als komplett angemessen. Alles gipfelt in einem mehr als gelungenen Schlussakt, der wahrscheinlich jedem Zuschauer etwas länger im Kopf bleiben wird.
So ist diese Fortsetzung nicht nur wegen der verbesserten Prämisse noch ein Stück stärker als der ordentliche Vorgänger. Hier zahlt es sich tatsächlich aus, dass ein Filmemacher seine Idee für ein Sequel konsequent durchziehen darf. Am Ende ist „Smile 2“ ein toll anzusehender, teils sogar origineller und erfrischend gradliniger Horror-Thriller, der die meisten Erwartungen locker übertrifft.
4 von 5 Punkten
Quelle: Paramount, YouTube
Smile 2 - Siehst du es auch?
Originaltitel: | Smile 2 |
Regie: | Parker Finn |
Darsteller: | Naomi Scott, Rosemarie DeWitt, Lukas Gage |
Genre: | Horror, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2024 |
Verleih: | Paramount Pictures |
Länge: | 132 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Kinostart: | 17.10.2024 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Paramount Pictures https://paramount.de/smile2
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 18.10.2024
Review: Smile 2 – Siehst du es auch? (Kino)