Inhalt: Als „die Braut“ (Uma Thurman Pulp Fiction) nach vier Jahren Koma im Krankenhaus erwacht, ist das Letzte woran sie sich erinnern kann ihre eigene Hochzeit. Doch die lief nicht wie geplant. An dem Tag, der der schönste in ihrem Leben hätte werden sollen, jagte ihr ehemaliger Boss und Liebhaber Bill (David Carradine „Kung Fu Killer“ ) ihr eine Kugel in den Kopf. Nach dem ersten Schock des Erwachens realisiert die Braut, dass sie ihr Baby verloren hat. Von nun an gibt es für sie nur noch eins – Rache! Wutentbrannt macht sich die Braut auf einen Vergeltungsfeldzug über zwei Kontinente. Sie arbeitet eine persönliche Todesliste ab, die mit allen Leute bestückt ist, die an der grausamen Bluttat auf ihrer Hochzeit beteiligt waren, bis sie am Ende Bill gegenüber steht.
Kritik: Der Leitfaden des Films heißt, „Eine Frau nimmt Rache“ und ist trotz der episodenhaften und verschachtelten Erzählstruktur ein eher simpler Plot. Trotzdem fesselt der Film seinen Zuschauer von der ersten bis zur letzten Sekunde. Die inhaltliche Leere wird von meisterhaften Effekten, nackter Gewalt und unverkennbaren Tarantino-Dialogen gefüllt.
Uma Thurman als blonder Racheengel
Uma Thurman gehört bekanntermaßen zu den Lieblingsschauspielerinnen des Kultregisseurs Quentin Tarantino (Jackie Brown). Auch in seinem vierten Film bedient er sich ihrem Können und gibt ihr die Hauptrolle der namenlosen Braut. Und sie beweist, dass Tarantino mal wieder alles richtig gemacht hat. Mit einer Frau, die selbst in der größten Schlacht noch grazil und attraktiv wirkt, ist die Rolle des sonst meist männlichen Vergeltungsschlächters einmal ganz anders besetzt. Die nur wenig mit dem Computer unterstützten Luftsprünge und Kampfszenen von Thurman beweisen, dass sie eine geborenen Schwertkämpferin ist.
Auch unter den weiteren Schauspielern finden wir altbekannte Tarantino Lieblinge, wie Samuel L. Jackson (Pulp Fiction) als Organist während der Trauung und der Texas Ranger Michael Parks (From Dusk Till Dawn). Einen besonderen Eindruck hinterlassen jedoch vor allem Lucy Liu („Lucky Number Slevin“), die als Profikillerin O-Ren Ishii auf der Todesliste der Braut steht, und Daryl Hannah, die unter dem Codenamen California Mountain Snake im Attentatskommando „Tödliche Viper“ gegen die Braut schlug. Mittlerweile ist sie Bills Geliebte und die direkte Rivalin der Braut.
Splatterfeinde und Zuschauer, die keine Gewaltexzesse sehen wollen, sollten einen großen Bogen um „Kill Bill Volume 1“ machen. Der Film ist eine Mischung aus mehreren Filmgenres: dem Western, dem etwas trashigen Material-Arts-Eastern und der comichaften Kultur des japanischen Mangas und vielen anderen Einflüssen. Besonders die in Mangas häufig vorkommende nackte Gewalt lassen das Adrenalin der Zuschauer mehrfach in die Höhe schnellen. In den Zeichentricksequenzen ist der Film noch blutiger und ausfallender als in den Realfilmaufnahmen. Die Westernstimmung wird besonders durch die Musik und die langen Close-up Szenen auf die duellierenden Gegner hervorgerufen.
„Kill Bill Volume 1“ ist auf der einen Seite ein magenbelastendes Blutbad, auf der anderen Seite aber auch eine Parodie, die deutlich macht, dass Tarantino nicht gewalverherrlichend sein möchte, sondern seinem coolen Stil treu bleibt. Wieder greift der Regisseur viele Filmzitate und bekannte Motive auf, um seinem Film kunstvoll aufzuwerten.
Kill Bill Volume 1 war nach sechs Jahren Kreativpause im Jahr 2003 Quentin Tarantinos Rückkehr auf die Kinoleinwand. Mit dem Genremix und der nackten Gewalt polarisierte der Regisseur seine Zuschauer. Die einen finden seinen Rachefeldzug unsterblich cool, die anderen bedenklich krass. Daher kassierte der Film bei seinem Start in Deutschland auch eine FSK von 18 Jahren und büßte einige zu blutige Szenen ein. Die volle Version gibt es nur in Japan zu sehen. Auf der Ende 2011 erscheinen Steelbook-Version von Kill Bill 1 & 2 kann man aber dank der vielen Extras Einblicke in eine deutsch-japanische Version nehmen.
5 von 5 Punkten
Bild: Der Bildtransfer bietet eine deutliche Verbesserung zur ersten DVD-Fassung. Das Bild ist sehr detailreich, klar und kräftig. Ein optimaler Schwarzwert machen die Umsetzung dieses Films zum Genuss. Allerdings wirkt das Bild an manchen Stellten etwas gezerrt.
4 von 5 Punkten
Ton: Der Ton liegt sowohl in der englischen als auch der deutschen Sprache in Dolby Digital 5.1 vor. Leider ist der Ton an manchen Stellen etwas dumpf geraten, aber die Verständlichkeit der Dialoge ist gut gegeben und auch die Kampfszenen, die oft ohne Hintergrundmusik stattfinden, sind effektvoll gelungen.
4 von 5 Punkten
Extras: Die Extras bieten einen Zusammenschnitt aus der deutschen und der japanischen Schnittfassung und einige blutige Szenen, die es zuvor nur in schwarzweiß gab, sind jetzt auch in Farbe. Zudem gibt es ein Making-Of des Films, Lieder der Band „5,6,7,8’s“, Trailer und Teaser sowohl zu „Volume 1“ als auch zu „Kill Bill Volume 2“. Außerdem gibt es eine zusätzliche Szene „Damoe“ zu sehen.
5 von 5 Punkten
Gesamt: 4,5 von 5 Punkten
Quelle: YouTube, amaranth242
Kill Bill Volume 1
Originaltitel: | Kill Bill Volume 1 |
Regie: | Quentin Tarantino |
Darsteller: | Uma Thurman, David Carradine, Lucy Liu, Samuel L. Jackson |
Genre: | Action, Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2003 |
Verleih: | Studiocanal |
Länge: | 107 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |