Inhalt: Im Jahr 2079 wird der ehemalige CIA-Agent Snow (Guy Pearce, „The Kings Speech“) unschuldig zu 30 Jahren Haft verurteilt. Inzwischen werden die Strafgefangenen auf die Raumstation MS One ausquartiert, wo sie in eine Art künstliches Koma versetzt werden. Emilie (Maggie Grace, „Taken 2“), Tochter von US-Präsident Warnock, besucht die Einrichtung, um sich vom Gesundheitszustand der Insassen zu überzeugen. Als sie mit dem durchgeknallten Hydell (Joseph Gilgun) sprechen will, gelingt diesem die Flucht. Hydell weckt alle 500 Insassen auf und übernimmt die Station. Die CIA-Agenten Shaw (Lennie James, „Hung“) und Langral (Peter Stormare) bitten Snow um Hilfe: Er soll die Präsidenten-Tochter befreien, um seinen Namen reinzuwaschen. Widerwillig begibt sich der sarkastische Eigenbrödler in die Höhle des Löwen.
Kritik: Die irischen Regisseure James Mather und Stephen St. Leger inszenierten 2012 diesen Science Fiction-Action-Film, der vom französischen Genre-Veteran Luc Besson produziert wurde. Nach einer urkomischen Eröffnungssequenz, in der Snow Langral mit kernigen Einzeilern vorführt und dafür eine gewaltige Abreibung kassiert, wird aber schon bald klar, dass sich die Regie-Debütanten hier an ihren Lieblingsfilmen bedienen: So wird der Zuschauer gleich mehrmals an „Die Klapperschlange“ und „Stirb Langsam“ erinnert. Handwerklich zeigt der Film ziemlich zu Beginn seine größte Schwäche: Bei einer Verfolgungsjagd, wo Snow auf einem „Batman“-ähnlichen Motorrad vor der Polizei flüchtet, hat die Computergrafik der Stadt die Qualität eines etwas älteren Computerspieles. Im Weltall dagegen werden ausschließlich sehr gute CGI-Bilder geboten.
Im Weltall nichts Neues
So entwickelt sich eine solide unterhaltsame, aber komplett vorhersehbare Actionstory, wo der ein oder andere Zuschauer vergeblich nach Innovationen sucht. Der britische Charaktermime Guy Pearce („Memento“) hat für die Rolle des Sprüche klopfenden Actionhelden einige Kilogramm an Muskelmasse zugelegt und kann so mit großen Vorbildern wie Kurt Russell und Bruce Willis mithalten. Da es aber die Regisseure nicht für nötig erachtet haben, neben Witzen auch richtige Dialoge für Snow einzubringen, nervt der hochbegabte Schauspieler in diesem Film. Wie in dem ebenfalls von Luc Besson produzierten „96-Hours – Taken“ bleibt hier für Maggie Grace nur die Opferrolle. Das ist schade, da Grace durchaus mehr zu bieten hat. Lennie James als guter und Peter Stormare als böser Cop spielen auf solidem Niveau, werden aber nicht wirklich gefordert. Vincent Regan („300“) spielt den fiesen Gefangenen-Anführer Alex. Er ist ein ordentlicher Bösewicht, ohne dabei besonders zu beeindrucken. Wesentlich eindrucksvoller ist da das Overacting von Joseph Gilgun als Hydell, was wohl selbst Nicholas Cage schockieren würde. Eine furchterregend schlechte Figur.
„Lockout“ hat durchaus Potenzial gehabt, ein wirklich guter Science Fiction-Film zu werden. Leider fehlte den Regisseure der Mut, mehr eigene Einfälle in die Geschichte einzubringen. Als der (trotzdem) kurzweilige Film sich dem Ende entgegen bewegt, hätte es wohl kaum einen Zuschauer gewundert, wenn Snow plötzlich „Nennen sie mich Plissken“ in den Raum gerufen hätte. Insgesamt ist der Film solide Sonntagabendunterhaltung ohne besonderen Anspruch.
Ab dem 05.10.2012 gibt es den Film auf DVD und Blu-Ray
2,5 von 5 Punkten
Bild: Obwohl die meisten Szenen in „Lockout“ eher düster sind, ist hier ein grandioser Bildtransfer gelungen. Sowohl die Tiefenschärfe, als auch die Schärfe bei Nahaufnahmen ist makellos, der Schwarzwert und die Farben perfekt gewählt. Einzig bei der oben genannten Verfolgungsjagd wirken die Bilder etwas weicher und ungenau.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Auch der deutsche und englische DTS-HD MA 5.1-Ton ist nahezu referenzwürdig. In beiden Versionen ist die Dialogverständlichkeit makellos, die Effekte wuchtig, dynamisch und absolut präzise. Eine hervorragende Abmischung.
5 von 5 Punkten
Extras: Drei kleine Featurettes, einige Interviews, Outtakes und ein belangloses Alternativ-Ende sowie der Trailer ergänzen den Film. Die Auswahl der Bonusmaterialien ist aber allenfalls Durchschnitt.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, YouTube
Lockout
Originaltitel: | Lockout |
Regie: | James Mather, Stephen St. Leger |
Darsteller: | Guy Pearce, Maggie Grace, Peter Stormare |
Genre: | Sci Fi-Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 95 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen gibt es auf der Seite von Universum Film